Freitag, Oktober 11, 2024

Drei José Carreras-Forschungsstipendiaten / Für eine Verbesserung von Therapieoptionen bei Leukämie

München (ots) – Die Deutsche José Carreras Leukämie-Stiftung vergibt in diesem Jahr erneut drei Forschungsstipendien an junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler. Mit den Forschungsarbeiten möchten die Stipendiatinnen und Stipendiaten einen Beitrag leisten, um die Therapieoptionen für Patienten mit Leukämie oder verwandten bösartigen Bluterkrankungen zu verbessern. Die Förderung der José Carreras Forschungsstipendien eröffnet ihnen die Möglichkeit, sich auf zukunftsweisende Projekte konzentrieren zu können.

Jedes José Carreras-Forschungsstipendium ist jährlich mit 41.400 Euro und bis zu 1.250 Euro Reisekosten dotiert. Der Förderzeitraum umfasst bis zu drei Jahre. Die Forschungsergebnisse werden jährlich geprüft und durch den wissenschaftlichen Beirat und Vorstand der Deutschen José Carreras Leukämie-Stiftung begutachtet. Diese Beurteilung ist grundlegend dafür, ob die Förderung genehmigt und fortgeführt wird.

Die gemeinnützige Organisation hat 123 Forschungsstipendien gefördert. Zusammen mit den aktuellen 3 Forschungsstipendien sind es insgesamt 126 Förderungen für diese Art von Stipendien und einer Fördersumme von nahezu 13,3 Mio. Euro. Wie auch in den vergangenen Jahren wählte der hochkarätig besetzte wissenschaftliche Beirat und der Vorstand der José Carreras Leukämie-Stiftung besonders interessante und innovative Forschungsvorhaben aus. In diesem Jahr gehen die Stipendien an Silvia Schäfer, Universitätsklinikum Dresden/NCT Dresden, Jérémy Haaf, Universitätsklinikum Tübingen und Dr. Jens Löber, Universitätsmedizin Göttingen.

Im Bereich der Forschung fördert die Wissenschaftsstiftung über die José Carreras-Forschungsstipendien hinaus auch Promotionsstipendien und Forschungsprojekte.

Prof. Dr. med. Andreas Neubauer, Mitglied des Vorstandes José Carreras Leukämie-Stiftung: „Wir freuen uns, mit diesen Stipendien Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftler in ihrer Neugier zu bestärken und ihrer Suche nach Antworten in wichtigen Fragen der Leukämieforschung unterstützen zu können. Es sind genau diese Stipendien, die medizinischen Fortschritt mit ermöglichen und dafür sorgen, dass Patienten mit Leukämie und verwandten bösartigen Bluterkrankungen künftig mehr und bessere Therapieoptionen zur Verfügung stehen können.“

Dr. Ulrike Serini, Geschäftsführerin: „Ich habe großen Respekt vor den jungen Forschern, die ihre Zeit, Mühe und ihr Wissen den Verbesserungsmöglichkeiten von Therapien für schwerkranke Patienten mit Leukämie widmen. Und natürlich freuen wir uns, wieder herausragende Forschungsvorhaben auszeichnen zu können und gratulieren den Stipendiaten ganz herzlich. Es ist für uns eine Herzensangelegenheit forschende Wissenschaftler zu unterstützen, denn jede Mitstreiterin und jeder Mitstreiter im Kampf gegen Leukämie ist wichtig für uns.“

Wer mehr über die Forschungen wissen möchte:

Silvia Schäfer, Universitätsklinikum Dresden/NTC Dresden

„Für mich bedeutet die Förderung durch die DJCLS, dass ich mich uneingeschränkt auf die Leukämieforschung konzentrieren und somit während meiner Promotion einen kleinen Beitrag dazu leisten kann, die Behandlungsoptionen für Leukämiepatienten zu verbessern“

Zusammenfassung des Forschungsvorhabens:

Blutkrebs entsteht aus sehr wenigen Ursprungs-Zellen, den Leukämie-Stammzellen. Wir konnten zeigen, dass diese Stammzellen durch eine kürzlich neu entdeckte Unterart von Genen, den sogenannten nicht-kodierenden RNAs, reguliert werden.

Das Ziel des Projektes ist es, den Einfluss dieser Gene in Bezug auf die Entstehung und Behandlung einer akuten Form des Blutkrebses zu untersuchen, vor allem, um daraus resultierend bessere Behandlungsstrategien zu entwickeln.

Jérémy Haaf, Universitätsklinikum Tübingen

„Das Stipendium der José Carreras Leukämie-Stiftung wird mir ermöglichen, die neuen therapeutischen Optionen für Patienten mit akuten lymphoblastischen T-Zell-Leukämien zu entwickeln. Ich bin begeistert, dass dieses Projekt das Ziel hat, neue Behandlungen in die Klinik zu bringen und weitere Schritte zu unternehmen, um das Leben von T-ALL-Patienten mit derzeit schlechten Ergebnissen zu verbessern.“

Zusammenfassung des Forschungsvorhabens:

Die Entwicklung effektiverer Therapien für Patienten mit akuter lymphatischer T-Zell-Leukämie ist entscheidend für die Verbesserung einer oft ungünstigen Prognose. Das Eiweiß, LMO2, ist in Blutkrebszellen von T-ALL-Patienten häufig hyper-aktiviert. In diesem Antrag planen wir, neuartige Medikamente zu entwickeln, die die Expression oder Funktion des LMO2 bei T-ALL blockieren könnten.

Dr. Jens Löber, Universitätsmedizin Göttingen

„Das Forschungsstipendium der Deutsche José Carreras Leukämie-Stiftung ermöglicht mir mein genuines Interesse an der Biologie von Immunzellen auf die Krebsforschung von schnellwachsenden Lymphomen zu übertragen. Auch möchte ich aufbauend auf den Arbeiten meines Kollegen Dr. Kamil Bojarczuk, der leider jüngst an schwerer Krankheit verstorben ist, dieses Projekt in seinem Andenken weiterführen. Ich hoffe durch den Einsatz von funktioneller Genetik die Behandlung und Prognose der Patientinnen und Patienten mit aggressivem Lymphom basierend auf einer molekularen Charakterisierung zu verbessern und hoffentlich dadurch auch die Überlebensrate zu steigern.“

Zusammenfassung des Forschungsvorhabens:

Jüngst konnten durch genetische Arbeiten unserer Arbeitsgruppe die molekulare Heterogenität des häufig schnell wachsenden Lymphoms, das diffus großzellige B Zelllymphom (DLBCL) aufgezeigt werden und mindestens 5 genetisch definierte DLBCL Subtypen identifiziert werden. In der vorliegenden Arbeit sollen anhand dieser neuen Klassifizierung durch funktionelle Genetik neue molekulare Angriffsmöglichkeiten für einen dieser Subtypen mit schlechter Prognose aufgedeckt werden. Wir hoffen, dadurch molekular-informierte Therapien mehr auf den Patienten zuschneiden zu können und damit die Prognose von Patienten mit DLBCL nachhaltig zu verbessern.

Deutsche Carreras Leukämie-Stiftung

Die José Carreras Leukämie Stiftung fördert wissenschaftliche Forschungs-, Infrastruktur und Sozialprojekte.1987 erkrankte der Stifter José Carreras an Leukämie. Aus Dankbarkeit über die eigene Heilung gründete er 1995 die gemeinnützige Deutsche José Carreras Leukämie-Stiftung e.V. und anschließend die dazugehörige Stiftung. Seither wurden bereits über 220 Millionen Euro gesammelt und über 1.350 Projekte finanziert, die den Bau von Forschungs- und Behandlungseinrichtungen, die Erforschung und Heilung von Leukämie und anderer hämato-onkologischer Erkrankungen, die Förderung von jungen Talenten im Rahmen von Stipendienprogrammen sowie die Unterstützung der Arbeit von Selbsthilfegruppen und Elterninitiativen zum Ziel haben. Die Deutsche José Carreras Leukämie-Stiftung e.V. ist Träger des DZI Spenden-Siegels, dem Gütesiegel im deutschen Spendenwesen.

Weitere Informationen finden Sie unter: www.carreras-stiftung.de

Folgen Sie uns auf Facebook: jose carreras leukaemie-stiftung (https://www.facebook.com/josecarrerasleukaemiestiftung)

Online-Spenden: https://spenden.carreras-stiftung.de

Spenden-Telefonhotline: 01802 400 100 (Kosten aus dem deutschen Festnetz: 0,06 EUR; Kosten aus dem deutschen Mobilfunknetz: max. 0,42 EUR, aus dem Ausland können die Kosten abweichen)

Spendenkonto: Deutsche José Carreras Leukämie-Stiftung e.V., Commerzbank AG München, IBAN: DE96 7008 0000 0319 9666 01, BIC: DRESDEFF700

Pressekontakt:
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Lilian Andresen
Tel: 089 / 27 29 04 -40
E-Mail: presse@carreras-stiftung.de
Original-Content von: Deutsche José Carreras Leukämie-Stiftung e.V., übermittelt durch news aktuell
Quelle: ots

Mehr vom Autor

Deutscher Apothekertag / Prävention interprofessionell verantworten

München (ots) - Damit die gesundheitliche Prävention den Menschen zugutekommen kann, sollten Apothekerinnen und Apotheker eng mit...

Thrombose: Schnelles Handeln rettet Leben

Berlin (ots) - Am 13. Oktober ist Welt-Thrombose-Tag. Jedes Jahr sterben in Deutschland immer noch über 40.000...

Klar sehen, Therapieoptionen des Grauen Stars: Linsentrübung erfolgreich therapieren

Düsseldorf (ots) - "Wie durch einen Schleier" so oder so ähnlich beschreiben Betroffene des Grauen Stars ihre...

Vorboten einer Arthrose: Orthopäde verrät, warum man Schmerzen im Knie niemals ignorieren sollte

Bad Neuenahr-Ahrweiler (ots) - Knie-OPs zählen zu den häufigsten Operationen - aber oft wären sie nicht einmal...

Ähnliche Artikel

Advertismentspot_img

Neueste Beiträge

Deutscher Apothekertag / Prävention interprofessionell verantworten

München (ots) - Damit die gesundheitliche Prävention den Menschen zugutekommen kann, sollten Apothekerinnen und Apotheker eng mit Ärztinnen und Ärzten kooperieren. Über die interprofessionelle...

Thrombose: Schnelles Handeln rettet Leben

Berlin (ots) - Am 13. Oktober ist Welt-Thrombose-Tag. Jedes Jahr sterben in Deutschland immer noch über 40.000 Menschen an den Folgen einer Lungenembolie. Weltweit...

Klar sehen, Therapieoptionen des Grauen Stars: Linsentrübung erfolgreich therapieren

Düsseldorf (ots) - "Wie durch einen Schleier" so oder so ähnlich beschreiben Betroffene des Grauen Stars ihre visuelle Wahrnehmung. Wenn man die Welt wie...