Mittwoch, Juli 23, 2025

Stadt oder Land: Wo wir gesund leben können

Baierbrunn (ots) –

Die Umwelt – ob in der Stadt oder auf dem Land – beeinflusst die Menschen, die dort leben. Und: „Der Wohnort hat auch einen indirekten Einfluss auf die Gesundheit, zum Beispiel darauf, wie viel ich mich bewege oder ob ich Zugang zu gesundem Essen habe“, sagt Prof. Dr. Christian Weidmann, Soziologe an der Hochschule Furtwangen. Stadt oder Land? Das Gesundheitsmagazin „Apotheken Umschau“ gibt Hilfe bei der Entscheidung.

– Schadstoffe und Lärm. Motorisierter Verkehr sorgt für schlechte Luft und Lärm. Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation ist dauerhafter Lärm durch Straßenverkehr von mehr als 52 Dezibel ungesund. Das entspricht etwa einem Gespräch in Zimmerlautstärke. Gleichzeitig hinterlässt motorisierter Verkehr in der Luft Schadstoffe wie Feinstaub oder Stickoxide. Lärm und schlechte Luft sind aber nicht nur ein städtisches Thema. Laut Greenpeace ist die Feinstaubbelastung rund um große Ställe stark erhöht. Landwirtschaft kann zudem die Konzentration von Nitrat, Ammoniak und Phosphat im Grundwasser erhöhen und Trinkwasser ungesund machen.
– Bewegung. Viel Grün vor der Tür gleich mehr Bewegung? Nicht unbedingt. „Der Alltag auf dem Land ist sehr autolastig“, sagt Soziologe Weidmann. „Darum bewegt man sich auf dem Land insgesamt weniger als in der Stadt“. Städte sind meist so geplant, dass aktive Bewegung, also Gehen oder Radfahren, möglich ist. Zudem gibt es in der Stadt ein großes Angebot an Sportkursen, dazu Parks mit Gratissportanlagen. Das Angebot für die Landbevölkerung sei zu gering, so Weidmann. Zwar gebe es viele Sportvereine, deren Angebote richteten sich jedoch kaum an ältere oder übergewichtige Menschen, die Bewegung besonders nötig hätten. Aber auch Jugendliche auf dem Land bewegen sich eher wenig: Sie verbringen mehr Zeit vor dem Bildschirm als junge Menschen in der Stadt.
– Medizinische Versorgung. Während in Großstädten Hausarztpraxis oder Apotheke im Schnitt weniger als 500 Metern entfernt liegen, muss man in ländlichen Gemeinden durchschnittlich mehr als zwei Kilometer bis zur nächsten Praxis zurücklegen. Zur nächsten Apotheke sind es etwa in ostdeutschen Landgemeinden sogar mehr als vier Kilometer, so die „Apotheken Umschau“. Auch Kliniken, die etwa Spezialstationen für Schlaganfall-Betroffene haben, sind nicht für alle schnell erreichbar. Für fünf Millionen Deutsche dauert der Weg dorthin im Rettungswagen über 30 Minuten – im Notfall zu lang. Betroffen sind ländliche Regionen und kleinere Städte.
– Sozialleben. Soziale Netze sind auf dem Land oft stärker als in der anonymen Großstadt. Doch häufig endet die Hilfe an der Türschwelle, echte Nähe kann also trotzdem fehlen. Gerade ältere allein lebende Menschen fühlen sich einsam. In den Städten betrifft Einsamkeit laut Heike Köckler, Professorin für Sozialraum und Gesundheit, oft auch Jugendliche. Was nach Einschätzung von Köckler aber für die Stadt spricht: „Wer aktiv Kontakte knüpfen will, hat dort mehr Auswahl als in einem 500-Seelen-Dorf.“

Diese Meldung ist nur mit Quellenangabe zur Veröffentlichung frei. Das Gesundheitsmagazin „Apotheken Umschau“ 4B/2025 ist aktuell in den meisten Apotheken erhältlich. Viele weitere interessante Gesundheits-News gibt es unter https://www.apotheken-umschau.de sowie auf Facebook (https://www.facebook.com/Apotheken.Umschau/), Instagram (https://www.instagram.com/apotheken_umschau/) und YouTube (https://www.youtube.com/c/apothekenumschautv).

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Quelle: ots

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