Hannover (ots) – Eins von zehn Mädchen in Subsahara-Afrika verpasst während Monatsblutung Schule / Projekt schafft Abhilfe
Etwa eins von zehn Mädchen in Afrika südlich der Sahara geht während seiner Monatsblutung nicht zur Schule. Einer der Gründe ist, dass sie keinen Zugang zu geeigneten Hygieneprodukten haben. Der daraus folgende unsaubere Menstruationsschutz führt wiederum oft zu Infektionen. In einem gemeinsamen Pilotprojekt in Uganda zeigen drei Stiftungen zusammen mit der Social Business NGO Impacc, dass Menstruationshygiene nicht nur ein wichtiger Schlüssel für Selbstbestimmung, Gesundheit und Gleichberechtigung ist, sondern auch Einkommensmöglichkeiten und Wissenstransfer schafft. Im Projekt produzieren junge Menschen nachhaltige und kostengünstige Menstruationsbinden, die MakaPads. Damit stellen sie nicht nur dringend benötigte Menstruationsprodukte her, sondern erschaffen sich auch Einkommensmöglichkeiten und die Chance auf ein selbstbestimmtes Leben. Das Projekt ist Bestandteil des TeamUp Programms der Deutschen Stiftung Weltbevölkerung (DSW), der Hanns R. Neumann Stiftung (HRNS) und der Siemens Stiftung.
Projekt, Produktionsziel und Wissenstransfer
Das TeamUp Programm und das Sozialunternehmen Impacc haben das Pilotprojekt Ende 2020 in einem TeamUp-Jugendförderzentrum in Mityana, einem Bezirk in Uganda, ins Leben gerufen. Ziel ist es, Einkommensmöglichkeiten für das Jugendförderzentrum und seine Mitglieder zu schaffen und gleichzeitig der Bevölkerung im Bezirk kostengünstige Menstruationsbinden anzubieten. Das Team der Produktionsstätte schult Mitglieder des Jugendförderzentrums im Umgang mit den Rohstoffen, in der Produktion, im Marketing und im Vertrieb. Die qualitativ hochwertigen MakaPads bestehen aus lokal wachsendem Papyrus und sind zu 95 Prozent abbaubar. Die Projektverantwortlichen planen eine MakaPads-Produktlinie mit einem Jahresabsatz von einer Million Menstruationsbinden. Das Know-How soll an weitere TeamUp-Jugendförderzentren weitergegeben werden.
Folgen mangelnder Menstruationshygiene
In Ländern mit niedrigem und mittlerem Einkommen haben unzureichende Aufklärung und mangelnde Hygieneversorgung weitreichende Folgen: Jugendliche verpassen häufiger den Unterricht, schaffen dadurch oft keinen Schulabschluss und werden häufiger ungewollt schwanger. „Scham und fehlende Periodenprodukte führen dazu, dass viele Mädchen während ihrer Menstruation nicht in die Schule gehen – und dadurch an mehr als 50 Tagen im Jahr dem Unterricht fernbleiben“, erklärt Angela Bähr, stellvertretende Geschäftsführerin der DSW. „Durch den Zugang zu Periodenprodukten kommen Mädchen, junge Frauen und menstruierende Menschen einem selbstbestimmten Leben einen entscheidenden Schritt näher.“ Außerdem verhindern geeignete Hygieneartikel Krankheiten und Infektionen: „Junge Frauen, die keine oder unsaubere Menstruationshygieneprodukte verwenden, haben ein erhöhtes Risiko für eine Blasenentzündung oder eine Eierstockentzündung“, so Dr. Philippeit von der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH). „Neben Schmerzen und Unwohlsein können wiederholte Infektionen der Eierstöcke auch zu einer Unfruchtbarkeit führen. Insbesondere in Entwicklungsländern, wo Fertilität eine große Rolle spielt, wird eine junge, unfruchtbare Frau von der Gesellschaft stigmatisiert und ausgeschlossen.“
Bildmaterial: Bild 1 (https://www.dsw.org/wp-content/uploads/2021/05/DSW_Menstrual-Hygiene-Day_MakaPads_1-scaled.jpg) / Bild 2 (https://www.dsw.org/wp-content/uploads/2021/05/DSW_Menstrual-Hygiene-Day_MakaPads_2-scaled.jpg), Bildunterschrift: Menstruationsbinden ermöglichen ein gesundes und selbstbestimmtes Leben. © Impacc gGmbH
Blogbeitrag: „Wegen ihrer Menstruation verpassen Mädchen in Kenia mehr als 50 Schultage im Jahr“ (https://www.dsw.org/wegen-ihrer-menstruation-verpassen-Maedchen-in-Kenia-mehr-als-50-Schultage-im-Jahr/)
Die Pressemitteilung können Sie hier (https://www.dsw.org/wp-content/uploads/2021/05/Pressemitteilung_DSW_Impacc_Menstruationshygienetag_27.05.2021.pdf) als PDF herunterladen.
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Für die DSW: Anke Witte, anke.witte@dsw.org, +49 511 94373-32
Über die Deutsche Stiftung Weltbevölkerung (DSW): Die DSW ist eine international tätige Entwicklungsorganisation. Ihr Ziel ist es, zu einer zukunftsfähigen Bevölkerungsentwicklung beizutragen. Die DSW engagiert sich für die Umsetzung des Menschenrechts auf Familienplanung. Insbesondere unterstützt sie junge Menschen in Ostafrika dabei, selbstbestimmte Entscheidungen über ihre Sexualität und Verhütung zu treffen. Gleichzeitig bringt die Stiftung sich auf nationaler und internationaler Ebene in politische Entscheidungsprozesse in den Bereichen Gesundheit, Familienplanung und Gleichstellung der Geschlechter ein. www.dsw.org
Über Impacc: Impacc ist eine in Deutschland eingetragene internationale gemeinnützige Gesellschaft. Sie versteht sich als nachhaltigere Entwicklungshilfe: Spenden und Unterstützung als Investitionen in soziale Unternehmen nutzen, die Erträge erwirtschaften und so den Motor der Entwicklung am Laufen halten und sich langfristig selbst tragen – als Fürsprecher für das „Soziale“ im „Business“. Funktionieren Märkte, wird Impacc nicht mehr gebraucht, aber leider tun sie das für viele Menschen oft nicht. Und da kommt Impacc ins Spiel: Die Social Business NGO schafft grüne, nachhaltige Arbeitsplätze für arme Menschen. www.impacc.org
Über TeamUp: TeamUp ist ein multisektoraler Ansatz der Entwicklungszusammenarbeit, der vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) initiiert und durch die drei Stiftungen Deutsche Stiftung Weltbevölkerung (DSW), Hanns R. Neumann Stiftung (HRNS) und Siemens Stiftung verwaltet und kofinanziert wird. Das Programm vereint die Expertise, Netzwerke und Ressourcen von drei Organisationen in Uganda: Action 4 Health Uganda (A4HU), Hanns R. Neumann Stiftung (HRNS) und Whave Solutions, die in den Bereichen Gesundheit, Landwirtschaft sowie Wasser, Sanitärversorgung und Hygiene (WASH) tätig sind. www.teamupug.org
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