Mittwoch, September 27, 2023

Fuß- und Nagelpilz richtig behandeln

Berlin (ots) –

Endlich die Turnschuhe ausziehen und barfuß laufen! Doch aufgepasst: Nicht nur Füße mögen es warm – sondern auch Hautpilze. Und die sind hochansteckend. Hegt man den Verdacht, sich infiziert zu haben, empfiehlt es sich, für die Diagnose eine hautärztliche Praxis aufzusuchen. Denn gerade zu Beginn der Infektion lassen sich Fuß- und Nagelpilze äußerlich gut mit nichtverschreibungspflichtigen Arzneimitteln behandeln. Eine ganze Reihe an Antipilzmitteln – sogenannter Antimykotika – stehen in der Apotheke zur Verfügung. BPI-Experte und Apotheker Thomas Brückner erklärt, worauf Sie bei der Selbstmedikation von Fuß- oder Nagelpilz achten sollten.

Ob Freibad, Hotelzimmer, Umkleidekabine oder Sauna: Gerade dort, wo viele Menschen barfuß laufen, haben Hautpilze ein leichtes Spiel. Schwitzende Füße sowie kleinste Verletzungen der Haut und der Nägel können Pilzinfektionen begünstigen. Auch ein schwaches Immunsystem führt dazu, dass man anfälliger ist – denn dann hat die körpereigene Abwehr nicht die nötige Schlagkraft, um Infektionen abzuwehren.

Die ersten Symptome erkennen

Fußpilz kann die Zehenzwischenräume, Fußsohlen und in schweren Fällen sogar die Fußrücken befallen. Zu Beginn einer Infektion zeigen sich oft kleine Bläschen und Hornhaut-Abschilferungen. Später fängt die Haut typischerweise zwischen den Zehen an zu jucken, die betroffenen Stellen röten und schuppen sich.

Befällt der Hautpilz die Nägel, spricht man von Nagelpilz. Er infiziert meistens zuerst den vorderen Nagelrand und löst im Laufe der Zeit die Nagelsubstanz auf, so dass Hohlräume entstehen. Das erkennt man an weißen Flecken und Streifen auf dem Nagel. Der Nagel verdickt sich und nimmt eine weißliche bis gelb-braune Farbe an. Die Nägel werden rau und brüchig.

Fuß- und Nagelpilz äußerlich behandeln

Im Anfangsstadium reicht es meistens, den Hautpilz äußerlich zu behandeln. „Dafür sind in den Apotheken eine Reihe von nichtverschreibungspflichtigen Antimykotika als Creme, Gel, Lösung, Spray, Puder oder Nagellack erhältlich. Sie unterscheiden sich in ihren Wirkstoffen und Wirkmechanismen. Letztlich hindern sie die Pilze daran, eine Zellwand aufzubauen oder machen sie löchrig. Damit töten sie die Pilze ab. Lassen Sie sich ärztlich und in der Apotheke beraten, welches Präparat das richtige für Sie ist“, empfiehlt Brückner.

Weitere Tipps des BPI-Experten:

– Fußpilz: Zur Behandlung von Fußpilz sind Puder oder Gele besonders für Menschen mit Fußschweiß geeignet. Wer eine trockene Haut hat, kann eine Creme oder Lösung wählen, weil diese gleichzeitig pflegen. Lösungen lassen sich zudem gut dünn einreiben. Sprays dagegen sind von Vorteil, um den Kontakt mit den Händen und eine Übertragung der Pilzsporen zu vermeiden.
– Nagelpilz: Zur Selbstmedikation von Nagelpilz gibt es antimykotische Lösungen, medizinische Nagellacke oder Cremes, die Sie auf die befallenen Nägel aufgetragen können. Achtung: Pilzsporen können in luftgefüllten Hohlräumen zwischen den Nagelschichten lange überleben. Deswegen ist es ratsam, zusätzlich eine hochkonzentrierte Harnstoff-Salbe anzuwenden, um die oberen Nagelschichten aufzuweichen. So können die pilzabtötenden Wirkstoffe besser eindringen und tief wirken. Eine Alternative ist, die befallenen Nagelschichten regelmäßig in einer Fußpflege-Praxis abschleifen zu lassen.
– Utensilien zur Fuß- und Nagelpflege sollten nur von einer Person benutzt werden. Reinigen Sie diese nach der Anwendung gründlich mit einem passenden Desinfektionsmittel und waschen Sie sich sorgfältig die Hände.
– Trocknen Sie Ihre Füße immer mit einem Extra-Handtuch gut ab und vergessen Sie die Zehen-Zwischenräume nicht.
– Es empfiehlt sich, Strümpfe aus Baumwolle beziehungsweise atmungsaktiven Materialien zu tragen und täglich zu wechseln. Strümpfe, Handtücher, Badteppiche und Bettwäsche sollte man regelmäßig bei mindestens 60 Grad waschen.
– Die Art und Dauer der Therapie ist unterschiedlich, je nachdem, wie weit die Pilzerkrankung fortgeschritten ist. Bei starkem Pilzbefall kann die Einnahme von verschreibungspflichtigen Tabletten notwendig sein, welche die Infektion von innen bekämpfen. Entscheidend für den Therapie-Erfolg ist, diese konsequent nach Anweisung zu befolgen.

Weitere Informationen zum Thema Selbstmedikation finden Sie hier (https://www.bpi.de/alle-themen/selbstmedikation).

HINWEIS: Die hier genannten allgemeinen Ratschläge bieten keine Grundlage zur medizinischen Selbstdiagnose oder -behandlung. Sie können keinen Arztbesuch ersetzen.

Pressekontakt:
Fabian Locher (Stellvertretender Pressesprecher), Tel. 030 27909-170, [email protected]
Original-Content von: BPI Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie, übermittelt durch news aktuell
Quelle: ots

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