Berlin (ots) – Die Digitalisierung des Gesundheitswesens spielt sich überall ab, in den Krankenhäusern, den Arztpraxen, den Apotheken, den Pflegeheimen und in den Einrichtungen des Heil- und Hilfsmittelsektors. Wie wichtig eine konsequente und vor allem schnelle Umsetzung digitaler Versorgungsprozesse ist, hat die Corona-Pandemie eindrucksvoll vor Augen geführt. Die Pandemie war auch Anlass für das Krankenhauszukunftsgesetz (KHZG), das größte digitale Förderprogramm, das das deutsche Gesundheitswesen je erlebt hat. Dass die KHZG-Förderung einen großen Schwerpunkt der digitalen DMEA 2021 bildet, wundert nicht. Das gilt auch für die insgesamt zehn Goldpartner der diesjährigen Veranstaltung. Doch auch über das KHZG hinaus haben die DMEA-Goldpartner spannende und innovative Lösungen im Gepäck.
CompuGroup Medical: „Patienteneinbindung ist ein Riesenthema“
Die CompuGroup Medical (CGM) stellt u.a. das Thema Patienteneinbindung in den Vordergrund. Daneben konzentriert sich das Koblenzer Unternehmen im ambulanten Sektor auf die Anbindung an die Telematikinfrastruktur (TI) sowie deren Anwendungen. „Für CGM-Kunden kommt das KHZG zum richtigen Zeitpunkt: Wir sind vor drei Jahren mit der neuen Generation unseres Klinikinformationssystems (KIS) CGM CLINICAL an den Start gegangen und können jetzt genau jene Digitalisierungsinitiativen perfekt begleiten, die im KHZG angelegt sind“, sagt Thomas Simon, Senior Vice President Clinical De-CH der CGM. Kernprodukt für die Patienteneinbindung ist die Produkt-Suite CGM CLICKDOC, deren Funktionsumfang von Kalenderfunktionen über Videosprechstunde bis Onboarding und Entlassmanagement geht. In Sachen TI zeigt die CGM unter anderem, wie sich mit TI-Anwendungen das Medikationsmanagement verbessern lässt.
ID GmbH & Co. KGaA: Codieren im Krankenhaus: Context ist King
Medizinische Software-Lösungen sollen den Anwendern im Alltag helfen, und genau hier setzt das Unternehmen ID an. Ein Fokus bei der DMEA 2021 liegt auf dem digitalen Codieren von Diagnosen und medizinischen Leistungen, denn dort ist IT-Unterstützung für die Anwender besonders nervenschonend: „Clinical Context Coding bedeutet, dass wir aus medizinischen Texten und Dokumenten Informationen extrahieren und sie codierbar darstellen“, erläutert Joachim Meyer zu Wendischhoff, Leitung Medizin und Produktmanagement bei ID. Besonders stolz sind die Berliner auf die automatische Erkennung neuer Untersuchungs- und Behandlungsmethoden (NUB). Das funktioniert auch bei NUBs, die noch keinen Code haben. „Da weist die Software dann extra drauf hin, damit die Leistung bei der Abrechnung nicht unter den Tisch fällt“, so Meyer zu Wendischhoff.
m.Doc: Patientenportale: „Wir können aus dem Vollen schöpfen“
Patientenportale sind im Moment eines der ganz großen digitalen Themen bei Krankenhäusern, und entsprechend prominent sind diese Lösungen bei der DMEA 2021 vertreten. Das Unternehmen m.Doc hat sich auf patientenzentrierte Plattformen für Akutkrankenhäuser und Rehaeinrichtungen spezialisiert. Für Admir Kulin, Gründer und Geschäftsführer von m.Doc, ist eine Philosophie der Offenheit der wichtigste Erfolgsfaktor: „Abgeschottete Monolithensysteme sind nicht mehr zeitgemäß. Unsere Plattform ist komplett offen, wir kooperieren mit zahlreichen auch großen KIS-Herstellern und haben entsprechend viele Schnittstellen, die sofort einsetzbar sind.“ Dabei geht es nicht nur um die Interoperabilität mit KIS-Systemen. Gerade im Reha-Bereich müssen auch viele andere Systeme an ein Portal angebunden werden, zum Beispiel Therapieplanungs-Tools: „Wir passen uns da den Gegebenheiten an und können letztlich fast alles anbinden“, so Kulin.
medatixx: Telematikdienste für Ärzte: Tief integrieren statt nur implementieren
Die Anbindung an die Telematikinfrastruktur ist derzeit das große Thema für Arztpraxen, MVZ und Klinikambulanzen. Und sie ist deswegen auch das große DMEA-Thema von medatixx, Spezialist für IT-Lösungen in der ambulanten Versorgung. Die wichtigsten Stichworte sind elektronische Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung (eAU), elektronische Patientenakte (ePA) und Kommunikation im Gesundheitswesen (KIM). Entscheidend für eine hohe Nutzerakzeptanz sei eine optimale Ergonomie, sagt medatixx-Geschäftsführer Jens Naumann: „Wenn wir KIM nur als simplen E-Mail-Dienst umsetzen, dann haben die Praxen keine Freude damit: Sie müssen separate E-Mail-Clients öffnen, angehängte Arztbriefe hin- und herschieben und Adressen doppelt pflegen. Unser Anspruch ist ein anderer: Die Ergonomie muss für die Anwender dieselbe bleiben. Das geht nur, wenn der KIM-Dienst – wie künftig auch das eRezept – tief in die Praxissoftware integriert wird.“
Meierhofer AG: KHZG und TI – Längst überfälliger Schub für die Digitalisierung
Uneingeschränkt begrüßenswert findet Matthias Meierhofer, Vorstandsvorsitzender und Gründer der Meierhofer AG, den durch das KHZG angestoßenen Modernisierungsprozess im Klinik-IT-Markt. Für den KIS-Hersteller liegt der Schwerpunkt dabei auf Patientenportalen, Pflege- und Behandlungsdokumentation sowie Medikationsmanagement, außerdem auf der Einführung von PDMS-Systemen auf Intensivstationen. Diese Lösungen stehen entsprechend auch bei der DMEA 2021 im Mittelpunkt: „In Sachen Prozessveränderung haben wir eine ganze Reihe an Best-Practice-Beispielen aufbereitet aus Häusern, die wir in den letzten Jahren umgestellt haben. Diese Erfahrungen sind sehr hilfreich. Insgesamt machen wir mit digitalen Veranstaltungsangeboten sehr gute Erfahrungen. Deshalb freuen wir uns auf die diesjährige virtuelle DMEA.“
NEXUS AG: Schnell und intelligent zum erstklassigen Befund
Für Daniel Heine, Geschäftsleiter in der NEXUS AG, ist das Krankenhausinformationssystem (KIS), NEXUS / KISNG genannt, die zentrale Integrationsplattform für alle Fachanwendungen eines Krankenhauses. „Das Ganze basiert auf einer zentralen Datendrehscheibe, einem Vendor-Neutral Archive (VNA), das wir auch als einen Schwerpunkt bei der DMEA thematisieren werden. Wir können mit dem VNA – es heißt bei uns NEXUS / Deep View® – echte Interoperabilität abbilden, unter strenger Einhaltung internationaler Standards.“ Ein weiterer Schwerpunkt von NEXUS bei der DMEA 2021 ist der Einsatz von künstlicher Intelligenz in der Befundung: „Es geht dabei unter anderem um die Einbindung digitaler Daten aus Medizingeräten, die wir mit Hilfe von Algorithmen anreichern und dann automatisiert in passende Textstrukturen einbinden. Das wird für die Anwender ein großer Gewinn, der den Nutzen, den die Digitalisierung in der Medizin bringen kann, sehr plastisch macht.“
Philips GmbH: Digitaler Patientennutzen entlang der kompletten Versorgungskette
Von vor der Aufnahme bis nach der Entlassung – digitale Lösungen können die medizinische Versorgung an vielen Stellen besser, sicherer, komfortabler und effizienter machen, sagt Gerrit Schick, Head of Health Informatics DACH bei der Philips GmbH. Das Unternehmen wird bei der DMEA 2021 anhand einer kompletten „Patient Journey“ zeigen, wie Patientinnen und Patienten zu unterschiedlichen Zeitpunkten ihrer Versorgung von digitalen Lösungen profitieren. „Einen Schwerpunkt bildet dabei Philips Engage“, so Schick. „Diese Lösung bietet zum einen ein Patientenportal. Sie ist aber mehr als das, nämlich eine patientenzentrierte Kommunikationsplattform, mit der nicht nur Daten hin- und hergeschoben werden, sondern mit der wir eine ganzheitliche Versorgung anbieten können: Denn wir stellen diese Technologie auch für die telemedizinische Langzeitbegleitung chronisch kranker Patientinnen und Patienten zur Verfügung.“
Smartify: Prozesse digital steuern – in Echtzeit!
Das Unternehmen Smartify stellt die Smartify Stream Data Plattform (Smartify SDP) ins Zentrum seines DMEA-Auftritts, eine systemübergreifende Daten- und Interoperabilitätsplattform: „Die Daten bleiben dabei on-premises im Krankenhaus und stehen harmonisiert, historisiert und normalisiert in Echtzeit für interne Analysen und die intersektorale Kommunikation bereit“, erläutert Dr. Tobias Möhlmann, CEO/Geschäftsführer von Smartify. Technische Grundlage ist Change Data Capture (CDC) Technologie, bei der neue Daten dann geladen werden, wenn sich ein Datenpunkt ändert – egal zu welcher Zeit. Das ist die Voraussetzung für eine datenbasierte Prozesssteuerung, was u.a. eine minutengenaue Kapazitätsplanung, zum Beispiel im OP, ermöglicht. Weitere Einsatzgebiete sind Belegungssteuerung, Personaleinsatzplanung und nicht zuletzt klinische Alert-Systeme.
Telekom Healthcare Solutions: Digitale Handbremse im Gesundheitswesen lösen!
Sektorübergreifenden Versorgungsszenarien, die alle Workflows, Medizingeräte und Patienten-Devices eng einbinden, gehört aus Sicht der Telekom Healthcare Solutions die Zukunft. Andere Länder bieten diesbezüglich Anschauungsunterricht: „Wir haben mit der neuen Generation unseres KIS, iMedOne NG, in Südafrika eine große Installation, bei der alle im Krankenhaus genutzten Modalitäten ihre Daten direkt ins KIS einspielen. Davon sind wir in Deutschland noch weit entfernt“, sagt Michael Waldbrenner, Geschäftsführer Deutsche Telekom Clinical Solutions GmbH. Beim DMEA 2021 Auftritt der Telekom gehören die Anbindung von kooperierenden stationären und ambulanten Einrichtungen sowie Patientenportale zu den Schwerpunkten. „Dabei können wir die Lösungen mit Infrastruktur- und Security-Dienstleistungen flankieren. Wir adressieren aber auch KHZG-Bereiche wie Hosting und Cloud, sodass wir als Full-Service-Anbieter agieren“, so Waldbrenner.
VISUS: Healthcare Content Management – Der große Bruder des KIS
Wie lässt sich aus den digitalen Fördermitteln des KHZG das meiste herausholen? Einfach nur eine App einführen oder das Klinikinformationssystem (KIS) updaten, das greift für Dr. Daniel Geue, Head of Product Management bei der VISUS Health IT GmbH, zu kurz: „Es muss vielmehr darum gehen, Daten so vorzuhalten, dass sie schnell erreichbar, kommunizierbar und auswertbar sind, und zwar ohne großen Aufwand.“ VISUS hat dafür in Anlehnung an das Enterprise Content Management (ECM) den Begriff Healthcare Content Management (HCM) geprägt und stellt ihn auch bei seinem DMEA-Auftritt in den Mittelpunkt. „Ein HCM-System ist kein Anhängsel des KIS, sondern eigentlich dessen großer Bruder. Mit JiveX HCM verfügen wir über eine Lösung, die sehr modular aufgebaut ist und die Kunden in jedem relevanten Bereich – vom Dateneingang über Datenverwaltung und Archivierung bis hin zu Darstellung, Kommunikation und Auswertung – optimal unterstützt.“
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