Berlin (ots) –
Durchfall oder entzündetes Zahnfleisch? Die Arzneipflanze des Jahres 2024 könnte Abhilfe schaffen. Blutwurz heißt die von Wissenschaftlern der Universität Würzburg gekürte Heilpflanze. Die Blutwurz blüht recht unscheinbar an Wald- und Wiesenrändern, doch ihr Wurzelstock unter der Erde hat es in sich: „Blutwurz ist eine Pflanze mit einem sehr hohen Gehalt an Gerbstoffen“, betont Dr. Nicole Armbrüster, Geschäftsfeldleiterin Pflanzliche Arzneimittel, beim Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie e.V. (BPI). Die BPI-Expertin erklärt, welche Eigenschaften der Arzneipflanze für ihre heilsame Wirkung dienlich sein können.
Blutwurz blüht nicht etwa rot: Die Pflanze lässt sich an kleinen gelben Blütenblättern erkennen – und davon hat sie nur vier, statt wie üblich fünf. „Für die therapeutische Verwendung sind jedoch nicht die Blüten der Blutwurz interessant, sondern die Wurzeln beziehungsweise der Wurzelstock“, berichtet Armbrüster. Rupft man ihn aus der Erde und schneidet ihn an, tritt roter Saft heraus – deshalb der Name der Arzneipflanze. Tatsächlich wurde Blutwurz in der Volksmedizin auch zur Blutstillung verwendet.
Heutzutage setzt die wissenschaftliche Pflanzenheilkunde vor allem auf zwei Anwendungsgebiete (Quelle: HMPC): Innerlich kann Blutwurz bei leichtem Durchfall und äußerlich als Gurgelmittel oder Mundwasser bei milden Entzündungen des Mund- und Rachenraums helfen. Der Studienkreis Entwicklungsgeschichte der Arzneipflanzenkunde an der Universität Würzburg hat die Blutwurz als Arzneipflanze des Jahres 2024 gekürt.
„Die heilenden Effekte der Blutwurz – auch Tormentill oder Aufrechtes Fingerkraut genannt – sind vor allem auf die Gerbstoffe zurückzuführen. Der Wurzelstock enthält bis zu 22 Prozent Gerbstoffe, so viel wie kaum eine andere Pflanze. Gerbstoffe haben eine zusammenziehende und austrocknende Wirkung. In der Folge verdichtet sich die Haut und es entsteht eine Schutzschicht, die das Eindringen von Keimen verhindert“, erklärt Armbrüster. „Blutwurz ist außerdem für seine entzündungshemmende und zugleich stopfende Wirkung bei Durchfall bekannt und findet unter anderem als Tee, Tinktur oder alkoholischer Extrakt in Mundspüllösungen Verwendung. Ihre Apotheke vor Ort berät Sie beim Kauf von pflanzlichen Arzneimitteln. Informieren Sie sich im Voraus über mögliche Risiken und Nebenwirkungen und wenden Sie sich im Zweifel an Ihre ärztliche Praxis“, sagt Armbrüster.
Weitere Informationen finden Sie in der BPI-Themenwelt „Pflanzliche Arzneimittel (https://www.bpi.de/alle-themen/pflanzliche-arzneimittel)“.
HINWEIS: Die hier genannten allgemeinen Ratschläge bieten keine Grundlage zur medizinischen Selbstdiagnose oder -behandlung. Sie können keinen Arztbesuch ersetzen.
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