Dienstag, Dezember 5, 2023

Alzheimer: Unvergessene Forschung gegen das Vergessen

Berlin (ots) –

Alle drei Sekunden erkrankt ein Mensch weltweit an einer Demenz. Schon heute leben rund 55 Millionen Menschen auf der Erde mit der neurologischen Krankheit – Tendenz steigend. Auch wenn die Alzheimer-Forschung mit Rückschlägen umgehen muss, tragen immer mehr Erkenntnisse dazu bei, das Verständnis für die Krankheit zu erweitern. Die pharmazeutische Industrie forscht deshalb intensiv weiter. Das sind gute Nachrichten zum heutigen Welt-Alzheimertag. Dr. Matthias Wilken, Apotheker beim Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie e.V. (BPI), gibt einen Überblick über bisherige und zukünftige Therapieansätze.

Medikamentöse Therapien lindern Symptome

Alzheimer ist die häufigste Form der Demenz, bei der Betroffene unter krankhaftem Vergessen leiden. In Folge von Eiweißablagerungen zwischen den Nervenzellen, sogenannten Plaques, verlieren Betroffene meist zunehmend ihre kognitiven Fähigkeiten – darunter ihr Gedächtnis, ihren Orientierungssinn, ihre Sprache sowie emotionale und soziale Fähigkeiten.

„Eine ursachenbezogene Therapie gibt es bislang noch nicht. Allerdings haben pharmazeutische Unternehmen verschiedene Behandlungsmöglichkeiten entwickelt, mit denen sich vor allem Symptome und Begleiterscheinungen der Krankheit lindern lassen. Sogenannte Antidementiva zögern den Abbau des Erinnerungs- und Denkvermögens möglichst lange hinaus“, erklärt Dr. Wilken.

Pharma forscht weiter

In Zukunft könnten auch monoklonale Antikörper die Therapie ergänzen und gegen die Plaques im Gehirn vorgehen. Zusätzlich wird auch an einer Impfung geforscht. Impfstoffe verfolgen den Ansatz, dass der Körper eigenständig Antikörper produziert und sich somit selbstständig gegen den Verfall der Nervenzellen wehren kann.

„Insgesamt laufen laut EU-Studienregister 128 Arzneimittelstudien im Bereich der Alzheimer-Forschung. Europaweit befinden sich aktuell 51 Studien in der Phase III, 15 davon allein in Deutschland. Die Bundesoberbehörden prüfen dann auf der Grundlage der Ergebnisse, ob sie eine neue Prüfsubstanz als Arzneimittel auf dem Markt zulassen“, sagt Dr. Wilken.

Die pharmazeutischen Unternehmen verfolgen dabei im Wesentlichen drei verschiedene Ansätze:

– Sie entwickeln völlig neuartige Therapieansätze.
– Sie kombinieren Wirkstoffe miteinander, um Wirkungen zu potenzieren.
– Sie untersuchen die Wirkmechanismen bereits bewährter Substanzen und versuchen auf der Basis dieser Erkenntnisse, bereits zugelassene Arzneimittel für neue Erkrankungsgebiete weiterzuentwickeln.

Fest steht: Die Alzheimer-Forschung zeichnet sich durch intensive Forschungsaktivitäten aus. In Zukunft ist daher mit weiteren Therapiefortschritten zu rechnen.

Pressekontakt:
Andreas Aumann (Pressesprecher), Tel. 030 27909-123, [email protected]
Original-Content von: BPI Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie, übermittelt durch news aktuell
Quelle: ots

Mehr vom Autor

Zusätzlicher Stressfaktor / Erkältungsangst vor den Festtagen

Pullach i. Isartal (ots) - Zum Jahresende stehen jede Menge Feierlichkeiten mit Familie und Freunden an. Unter...

Susanne Johna: Transparenzgesetz komplett auf den Prüfstand stellen

Berlin (ots) - "Mit der Überweisung des Krankenhaus-Transparenzgesetzes in den Vermittlungsausschuss hat der Bundesrat die Tür zu...

Partnerschaft zwischen couch:now und PREVENT.ON hebt psychologische Hilfe auf das nächste Level

Mannheim (ots) - - Rundum-Betreuung für die mentale Gesundheit von Mitarbeitenden - Synergetische Partnerschaft verbessert...

„Die Politik unterschätzt die Rolle des Diabetes in Kliniken“ / Wer mit Diabetes ins Krankenhaus muss, sollte einige Dinge beachten. Bei der Versorgung gäbe...

Baierbrunn (ots) - Wer mit und nicht wegen seines Diabetes in eine Klinik muss, sollte einiges beachten....

Ähnliche Artikel

Advertismentspot_img

Neueste Beiträge

Zusätzlicher Stressfaktor / Erkältungsangst vor den Festtagen

Pullach i. Isartal (ots) - Zum Jahresende stehen jede Menge Feierlichkeiten mit Familie und Freunden an. Unter die Vorfreude mischt sich bei vielen Menschen...

Susanne Johna: Transparenzgesetz komplett auf den Prüfstand stellen

Berlin (ots) - "Mit der Überweisung des Krankenhaus-Transparenzgesetzes in den Vermittlungsausschuss hat der Bundesrat die Tür zu einer grundlegenden Revision geöffnet. Diese Chance sollte...

Partnerschaft zwischen couch:now und PREVENT.ON hebt psychologische Hilfe auf das nächste Level

Mannheim (ots) - - Rundum-Betreuung für die mentale Gesundheit von Mitarbeitenden - Synergetische Partnerschaft verbessert die psychologische Unterstützung couch:now, eine Plattform für...