Dienstag, Dezember 30, 2025

Wenn die Lunge versteinert

Ingelheim (ots) –

– Lungenfibrose: Frühe Diagnose und strukturierte Versorgung sind entscheidend
– Forschung: Neue Therapieansätze wecken Hoffnung auf bessere Prognose
– Weltlungentag am 24. September: Aufklärung ist wichtig

Lungenfibrose ist eine stille, aber schwerwiegende Krankheit. Die chronische Erkrankung führt zu einer schleichenden, unumkehrbaren Vernarbung des Lungengewebes bis hin zu einer „versteinerten“ Lunge. Umso wichtiger ist eine frühe Diagnose. Doch häufig wird die Lungenfibrose erst spät erkannt, weil die Symptome mit anderen Krankheiten wie Asthma oder COPD (chronisch obstruktiver Lungenerkrankung) verwechselt werden. Die Folge ist ein langer Diagnose-Marathon.

Viele Betroffene erhalten ihre Diagnose erst nach Monaten oder sogar Jahren. Es verstreicht wertvolle Zeit, in der die Krankheit unbehandelt fortschreitet und die Prognose immer schlechter wird. Durch die krankhafte Vermehrung und Verhärtung des Bindegewebes, medizinisch als Fibrosierung bezeichnet, wird das Lungengewebe zunehmend steif und verliert seine Elastizität. Die Lunge kann sich nicht mehr ausreichend ausdehnen, was die Aufnahme von Sauerstoff aus der Atemluft erheblich einschränkt.

Besonders tückisch ist die sogenannte „rheumatische Lunge“. Etwa acht bis zehn Prozent der Menschen mit rheumatoider Arthritis entwickeln eine interstitielle Lungenerkrankung (ILD) – oft lange unbemerkt. Eine ILD kann zu einer Lungenfibrose führen. Die Symptome tretend schleichend auf, daher wird die Erkrankung häufig nicht erkannt. Experten gehen davon aus, dass in Deutschland eine erhebliche Zahl von Lungenfibrose-Fällen noch nicht diagnostiziert ist. Die Folgen für die Betroffenen können gravierend sein.

„Die Versorgung von Patientinnen und Patienten mit Lungenfibrose ist oft fragmentiert und nicht interdisziplinär“, beklagt Traugott Gruppe, Medizinischer Direktor Deutschland bei Boehringer Ingelheim. Das Pharmaunternehmen forscht seit mehr als 100 Jahren an Therapien für Atemwegs- und Lungenerkrankungen mit dem Ziel, die Sterberaten zu senken. „Wir brauchen mehr spezialisierte Lungenzentren mit interdisziplinären Fallkonferenzen, sogenannten ILD Boards, und spezielle Netzwerke, sagt Gruppe. Früherkennung und eine strukturierte Betreuung seien entscheidende Faktoren im Kampf gegen die Krankheit. „Die Realität sieht leider anders aus. Die vor allem anfänglich eher unspezifische Symptome führen in knapp der Hälfte der Fälle häufig zu Fehl- oder verzögerten Diagnosen, und selbst nach einer korrekten Diagnose wird eine adäquate Therapie oft hinausgezögert.“

Eine Heilung der Lungenfibrose ist derzeit nicht möglich. Aber wenn die Krankheit engmaschig kontrolliert und rasch behandelt wird, steigt die Chance auf eine höhere Lebenserwartung. Ziel der Therapie ist es, das Fortschreiten der Erkrankung zu verlangsamen, Symptome zu lindern und die Lebensqualität zu verbessern. Zum Einsatz kommen antifibrotische Medikamente, die die Gewebeverhärtung bremsen und den Funktionsverlust der Lunge verlangsamen. Ergänzend werden Maßnahmen wie Atemphysiotherapie, Sauerstofftherapie und Bewegungsprogramme empfohlen.

Und es besteht Hoffnung auf eine bessere Prognose für viele Betroffene, denn die Forschung macht Fortschritte. „In der Entwicklung neuer Wirkstoffe sehen wir eine große Chance, die Lebensqualität und Lebenserwartung von Patientinnen und Patienten mit Lungenfibrose nachhaltig zu verbessern“, sagt Gruppe.

Nehmen Sie mögliche Symptome einer Lungenerkrankung ernst und finden Sie mit unserem Lungenfibrose-Selbsttest heraus, ob eine Lungenfibrose dahinterstecken könnte:

Lungenfibrose – kurz erklärt

– Bei einer Lungenfibrose vernarbt das Lungengewebe. Das erschwert das Atmen und es gelangt weniger Sauerstoff ins Blut. Alltägliche Aktivitäten wie Treppensteigen oder kurze Spaziergänge werden zur Herausforderung. Atemnot und Sauerstoffmangel führen zu chronischer Müdigkeit und Erschöpfung.
– Lungenfibrosen entstehen im Kontext sogenannter interstitieller Lungenerkrankungen (ILDs). Es gibt mehr als 200 verschiedene ILDs und mehr als 100 bekannte Ursachen, die eine Lungenfibrose auslösen können.
– Die Lungenfibrose zählt zu den seltenen Erkrankungen. In Deutschland sind aktuell mindestens 130.000 Menschen betroffen. Die Dunkelziffer dürfte deutlich höher liegen, weil viele Patientinnen und Patienten zunächst eine falsche Diagnose erhalten.
– Nach heutigem Kenntnisstand kann die Vernarbung der Lunge nicht rückgängig gemacht werden. Lungenfibrose ist eine lebensbedrohliche Erkrankung. Aber wenn sie engmaschig kontrolliert und rasch behandelt wird, erhöht sich die Chance auf bessere Therapieerfolge und eine höhere Lebenserwartung.
– Die Ungewissheit über den Krankheitsverlauf belastet die Betroffenen zusätzlich. Ein ganzheitlicher Behandlungsansatz, der neben der medikamentösen Therapie auch psychosoziale Bedürfnisse berücksichtigt, ist daher unerlässlich. Dazu zählen beispielsweise pneumologische Rehabilitation und Zugang zu Selbsthilfegruppen.
– Mit Forschung an neuen Wirkstoffen und der Entwicklung innovativer Therapien trägt Boehringer Ingelheim zur Verbesserung der Versorgung bei. Außerdem investiert das Pharmaunternehmen in digitale Tools, zum Beispiel einen Lungenfibrose-Selbsttest, setzt sich für medizinische Fortbildung und Aufklärung ein und kooperiert mit Fachgesellschaften und Patientenorganisationen.

Boehringer Ingelheim

Boehringer Ingelheim ist ein biopharmazeutisches Unternehmen, das sowohl im Bereich der Gesundheit von Mensch als auch von Tier tätig ist. Als einer der größten Investoren der Branche in Forschung und Entwicklung konzentriert sich das Unternehmen auf die Entwicklung innovativer Therapien, die das Leben in Bereichen mit hohem ungedecktem medizinischem Bedarf verbessern und verlängern können. Boehringer ist seit seiner Gründung im Jahr 1885 unabhängig und verfolgt eine langfristige Perspektive und verankert Nachhaltigkeit entlang der gesamten Wertschöpfungskette. Unsere rund 54.500 Mitarbeiter bedienen über 130 Märkte, um eine gesündere und nachhaltigere Zukunft zu schaffen. Erfahren Sie mehr unter www.boehringeringelheim.com.

Pressekontakt:
Boehringer Ingelheim
Corporate Communications
María Isabel Rodríguez
55216 Ingelheim
Telefon: 06132 – 77 143007
E-Mail: [email protected]
Original-Content von: Boehringer Ingelheim, übermittelt durch news aktuell
Quelle: ots

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