Sonntag, Januar 26, 2025

Werbeverbot soll Kinder vor Süßigkeiten schützen / Müssen Werbeformate, die überzuckerte Lebensmittel anpreisen, untersagt werden? Renate Künast (Grüne) und Gero Hocker (FDP) im Interview

Baierbrunn (ots) –

Stehen Eltern allein in der Pflicht, ihre Kinder vor zu viel Süßigkeiten bewahren – oder aber soll die Politik einspringen? In dieser Frage ist sich die Ampel noch immer uneins. Während Gero Hocker, ernährungspolitischer Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion, dafür plädiert, dass ausschließlich die Eltern die gesunde Ernährung ihrer Kinder zu verantworten haben, ist Renate Künast anderer Meinung: Die ernährungspolitische Sprecherin der Grünen-Bundestagsfraktion pflichtet in der Streitfrage Ernährungsminister Cem Özdemir (Grüne) bei, der in einem Gesetzesentwurf Lebensmittel mit überhöhten Zuckermengen aus der Werbung fernhalten will. „Firmen geben eine Milliarde Euro aus, um Kinder trickreich an Süßes zu binden. Am Ende sind es die Eltern, die alleine dagegenhalten sollen? Ich weiß, dass viele das zwischen Vollzeitjob und Care-Arbeit nicht leisten können“, begründet Künast in einem Doppel-Interview mit Hocker im Gesundheitsmagazin „Apotheken Umschau“.

Künast: Übergewicht kostet Milliarden Euro

Künast verweist auf Großbritannien, wo viele Softdrinks aufgrund einer Zuckersteuer nun weniger süß sind. „So etwas kann ich mir in Deutschland vorstellen, aber darauf haben wir uns in den Koalitionsverhandlungen nicht einigen können“, sagt die Politikerin und weist in dem Zusammenhang auch auf die finanziellen Konsequenzen hin, die ungesunde Ernährung mitverursachen. „Als Bundesregierung dürfen wir nicht vergessen, die Kosten in den Blick zu nehmen: Übergewicht verursacht im deutschen Gesundheitswesen Ausgaben von rund 35 Milliarden Euro. Und wenn wir volkswirtschaftliche Kosten dazurechnen, sind es 63 Milliarden Euro“, sagt die Politikerin.

Hocker: Bier besser als Gummibärchen?

FDP-Politiker Hocker, der in seiner Jungend selbst übergewichtig war, würde einem Gesetz nur dann zustimmen, wenn dieses nur diejenigen Werbeformate untersagt, die sich explizit an Kinder richten. Weniger sinnvoll erachtet er dagegen die im Gesetzesentwurf verankerten Zeitfenster, in denen im Fernsehen keine Spots für Süßes, Salziges oder Fettiges laufen sollen, wie er der „Apotheken Umschau“ erklärt: „So wie es jetzt geplant ist, befürchte ich, dass in der Primetime Werbung für Bier gezeigt werden kann, aber nicht für Gummibärchen. Das halte ich für absurd.“

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