Bonn (ots) –
Der Weltkrebstag am 4. Februar steht in diesem Jahr erneut unter dem Motto „Versorgungslücken schließen“. Seit ihrer Gründung vor 50 Jahren setzt sich die Deutsche Krebshilfe dafür ein, die Versorgung von krebskranken Menschen immer weiter zu verbessern. Angesichts der nach wie vor schlechten Behandlungsmöglichkeiten bei Bauchspeicheldrüsenkrebs richtet die gemeinnützige Organisation nun das Förderungsschwerpunktprogramm ‚Deutsche Allianz Pankreaskarzinom‘ – ‚German Pancreatic Cancer Alliance (GPCA)‘ ein, um die Situation für Betroffene zu verbessern. Sie stellt dafür 40 Millionen Euro bereit.
„In den letzten Jahrzehnten konnten durch onkologische Grundlagenforschung sowie die klinische Krebsforschung bereits beeindruckende Fortschritte in der Diagnostik und Behandlung vieler Krebserkrankungen erreicht werden,“ so Gerd Nettekoven, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Krebshilfe. Eine Ausnahme bildet jedoch der Bauchspeicheldrüsenkrebs (Pankreaskarzinom). „Diese Krebsart hat nach wie vor eine sehr schlechte Prognose. Da die Erkrankung lange symptomlos bleibt, wird der Tumor oft erst entdeckt, wenn die Erkrankung weit fortgeschritten ist. Hinzu kommt, dass der Krebs sich schnell und aggressiv im Körper ausbreitet“, sagt Nettekoven.
Bauchspeicheldrüsenkrebs weist die niedrigste Überlebensrate unter allen Krebserkrankungen auf. Mit einem Anteil von etwa vier Prozent aller Tumorerkrankungen in Deutschland ist Bauchspeicheldrüsenkrebs verhältnismäßig selten, zählt aber bei Männern und Frauen zur vierthäufigsten Krebstodesursache.
Angesichts dieser Situation ist es der Deutschen Krebshilfe ein wichtiges Anliegen, die Bekämpfung von Bauchspeicheldrüsenkrebs strategisch, substanziell und nachhaltig voranzutreiben. Dafür richtet sie das Förderungsschwerpunktprogramm ‚Deutsche Allianz Pankreaskarzinom‘ – ‚German Pancreatic Cancer Alliance (GPCA)‘ ein, um schrittweise eine schlagkräftige, auch international sichtbare inter- und transdisziplinär ausgerichtete Forschungsallianz aufzubauen. „Das mit hohen finanziellen Mitteln ausgestattete Förderprogramm, das von der Größenordnung her auch für die Deutsche Krebshilfe bislang einmalig ist, soll innovative, visionäre Forschung zu Prävention, Früherkennung, Diagnostik und Therapie des Pankreaskarzinoms jenseits des Mainstreams ermöglichen“, sagt Professor Dr. Thomas Seufferlein, Ärztlicher Direktor der Klinik für Innere Medizin am Universitätsklinikum Ulm, Experte für Bauchspeicheldrüsenkrebs und Vorsitzender des Beirats der Deutschen Krebshilfe, auf dessen Initiative das neue Förderprogramm beruht. „Um die Situation für Betroffene wirklich verbessern zu können, müssen wir beim Pankreaskarzinom ganz neu und größer als bisher denken, neue Technologien entwickeln, Synergien nutzen aber auch Disziplinen außerhalb der Onkologie mit einbeziehen.“
In dem Programm sollen künftig Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus dem In- und Ausland zusammengebracht werden, um Forschungsergebnisse auszutauschen. Darüber hinaus sollen gemeinsam Forschungsstrategien entwickelt und umgesetzt werden, um Antworten auf die bislang ungelösten Fragen zur Bekämpfung bei Bauchspeicheldrüsenkrebs zu finden. Die Deutsche Krebshilfe stellt in den nächsten fünf Jahren für dieses Programm 40 Millionen Euro bereit. Die Ausschreibung zum Förderschwerpunktprogramm wird in Kürze auf der Internetseite der Deutschen Krebshilfe unter Ausschreibungen (krebshilfe.de) veröffentlicht und an die wissenschaftliche und medizinische Community adressiert.
Über die Deutsche Krebshilfe
Die Deutsche Krebshilfe wurde am 25. September 1974 von Dr. Mildred Scheel gegründet. Ziel der gemeinnützigen Organisation ist es, Krebserkrankungen in all ihren Erscheinungsformen zu bekämpfen. Unter dem Motto „Helfen. Forschen. Informieren.“ fördert die Stiftung Deutsche Krebshilfe Projekte zur Verbesserung der Prävention, Früherkennung, Diagnose, Therapie, medizinischen Nachsorge und psychosozialen Versorgung, einschließlich der Krebs-Selbsthilfe. Ihre Aufgaben erstrecken sich darüber hinaus auf forschungs- und gesundheitspolitische Aktivitäten. Sie ist ebenfalls Mitinitiator des Nationalen Krebsplans sowie Partner der „Nationalen Dekade gegen Krebs“. Die Deutsche Krebshilfe ist der größte private Geldgeber auf dem Gebiet der Krebsbekämpfung – unter anderem der Krebsforschung – in Deutschland. Sie finanziert ihre gesamten Aktivitäten ausschließlich aus Spenden und freiwilligen Zuwendungen der Bevölkerung.
Über den Weltkrebstag
Der Weltkrebstag (World Cancer Day), der seit 2006 jedes Jahr am 4. Februar stattfindet, ist eine globale Initiative der Union for International Cancer Control (UICC). Der Tag hat das Ziel, Behandlung, Erforschung und Vorbeugung von Krebserkrankungen ins öffentliche Bewusstsein zu bringen. Das Kampagnenmotto des Weltkrebstages für die Jahre 2022 bis 2024 lautet „Versorgungslücken schließen“, international „Close the care gap“. In diesem Jahr fokussiert die Kampagne auf die dringende Notwendigkeit, innovative Strategien für eine gerechte und krebsfreie Welt zu entwickeln. Mehr Informationen unter: World Cancer Day 2024 | UICC.
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