Köln (ots) –
– Gewaltprävention zum Schutz der Beschäftigten gewinnt an Bedeutung
– Cyberrisiken müssen in der Gefährdungsbeurteilung erfasst werden
– Herausforderung Klimawandel
– Beratung durch Expertinnen und Experten für Arbeitsmedizin und Arbeitssicherheit von TÜV Rheinland: www.tuv.com/amd
Unfallverhütung, Ergonomie und der Schutz vor arbeitsbedingten Gesundheitsgefahren sind fest im Arbeits- und Gesundheitsschutz verankert. Die Themen bei denen Expertinnen und Experten der Arbeitsmedizin und Arbeitssicherheit unterstützen, werden jedoch immer breiter. TÜV Rheinland über vier aktuelle Trends:
1. Gewaltprävention
Die zunehmende Gewaltbereitschaft in der Gesellschaft führt zu neuen Herausforderungen im Arbeits- und Gesundheitsschutz. Unternehmen, Behörden und Organisationen müssen ihre Mitarbeitenden schützen – und das nicht nur in Bereichen, in denen es um Geldverkehr geht. Auch Beschäftigte mit Kundenkontakt im Handel, in Behörden und auf Ämtern können in bedrohliche Situationen kommen. Personal in Krankenhäusern, bei Rettungsdiensten und der Feuerwehr ist ebenfalls häufig Anfeindungen ausgesetzt. Um Mitarbeitende zu schützen, empfiehlt TÜV Rheinland für Sicherheitsfachleute individuell passende Strategien zur Gewaltprävention zu entwickeln. Dazu gehören Fluchtwege, Notausgänge und Notrufmöglichkeiten. Aber auch Trennvorrichtungen oder Deeskalationstrainings können präventiv wirken. Die Tätigkeit in einem gefährdeten Bereich kann zu psychischen Belastungen führen. Vorbeugend und vor allem nach einer Gewalterfahrung ist psychologische Unterstützung wichtig. „Auch Gefährdungen durch Gewalt am Arbeitsplatz müssen Sicherheitsfachleute und Arbeitsmedizinerinnen und -mediziner heute bei der Erstellung einer Gefährdungsbeurteilung berücksichtigen“, erläutert Dr. Wiete Schramm, Arbeitsmedizinerin bei TÜV Rheinland.
2. Künstliche Intelligenz
Die Digitalisierung und die Nutzung Künstlicher Intelligenz (KI) bietet viele Möglichkeiten, Aufgaben im Arbeits- und Gesundheitsschutz ressourcensparend umzusetzen: Digitale Anwendungen ermöglichen virtuelle Begehungen, Online-Sprechstunden und videogestützte Auswertungen in Verbindung mit KI – zum Beispiel um herauszufinden, ob Bewegungsabläufe bei der Arbeit ergonomisch sind.
3. Cyberrisiken
Es gibt heute kaum einen Bereich ohne IT-gesteuerte Vorgänge – und meist sind die Anwendungen vernetzt. Entsprechend angreifbar sind die Datennetze, die Folgen eines Cyberangriffs können gravierend sein: Produktionsanlagen stehen still, wertvolle Daten werden gestohlen oder vernichtet, in Krankenhäusern können wichtige Behandlungen nicht stattfinden. Werden sicherheitsrelevante Einrichtungen manipuliert, kann es zudem zu Personenschäden kommen, beispielsweise wenn Hacker über Fernwartungs-Tools in die Steuerung von Maschinen, Lichtschranken, Löschanlagen oder Aufzügen eingreifen. Daher schreibt die Technische Regel für Betriebssicherheit (TRBS) 1115-1 „Cybersicherheit für sicherheitsrelevante Mess-, Steuer- und Regeleinrichtungen“ seit 2023 vor, Cyberrisiken in der Gefährdungsbeurteilung zu berücksichtigen.
4. Gefährdungen durch den Klimawandel
Der Klimawandel führt zu Wetterextremen. Daher sind Unternehmen in der Pflicht, ihre Mitarbeitenden vor den Risiken zu schützen. „Wie Beschäftigte vor den Folgen des Klimawandels geschützt werden können, ist unter anderem von der Branche abhängig“, verdeutlicht Schramm. Bei Berufen im Freien steht der Schutz vor krebsauslösender UV-Strahlung und Hitze im Vordergrund. In Büros und der Produktion ist Hitze meist das größte Problem. „Verschattungsmöglichkeiten am Gebäude oder einer Verlegung der Arbeitszeiten in die Morgen- und Abendstunden sind wirksame Maßnahmen“, so Schramm. „Neben diesen bekannten Gefährdungen treten neue Risiken auf, unter anderem durch Insekten und andere Krankheitsüberträger, die aus wärmeren Gegenden zu uns einwandern. Sie können Krankheiten übertragen, die bisher in Deutschland nicht vorgekommen sind. Bei der Arbeitssicherheit und im Gesundheitsschutz müssen wir diese neuen Herausforderungen erkennen und zusammen mit den Unternehmen geeignete Maßnahmen umsetzen.“
Unternehmen und Beschäftigte können sich über das Angebot zur Arbeitssicherheit von TÜV Rheinland informieren:
Beratung durch Expertinnen und Experten für Arbeitsmedizin von TÜV Rheinland www.tuv.com/arbeitsmedizin
Beratung durch Expertinnen und Experten für Arbeitssicherheit www.tuv.com/arbeitssicherheit
Über TÜV Rheinland
Die Welt zu einem sicheren Ort machen – und das seit mehr als 150 Jahren: Dafür steht TÜV Rheinland als einer der weltweit führenden Prüfdienstleister mit einem Jahresumsatz von mehr als 2,7 Milliarden Euro und rund 27.000 Mitarbeitenden in gut 50 Ländern. Die hoch qualifizierten Expertinnen und Experten prüfen technische Anlagen und Produkte, begleiten Innovationen und gestalten den Wandel zu mehr Nachhaltigkeit mit. Sie trainieren Menschen in zahlreichen Berufen und zertifizieren Managementsysteme nach internationalen Standards. Mit besonderer Expertise in Mobilität, Energieversorgung, Infrastruktur und vielen weiteren Bereichen sichert TÜV Rheinland unabhängig Qualität, insbesondere bei innovativen Technologien wie grünem Wasserstoff, künstlicher Intelligenz oder automatisiertem Fahren – und ermöglicht so eine sichere und lebenswerte Zukunft. Seit 2006 ist TÜV Rheinland Mitglied im Global Compact der Vereinten Nationen für mehr Nachhaltigkeit und gegen Korruption. Hauptsitz des Unternehmens ist Köln, Deutschland. Website: www.tuv.com
Über TÜV Rheinland Arbeitsmedizinische Dienste
Die TÜV Rheinland Arbeitsmedizinischen Dienste (AMD) betreiben als Tochterunternehmen der TÜV Rheinland Group bundesweit arbeitsmedizinische Zentren und beraten Betriebe hinsichtlich Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin. Rund 840 Fachärzt:innen, Fachkräfte für Arbeitssicherheit, Psycholog:innen, Arbeitsmedizinische Assistent:innen, Gesundheitsmanager:innen und Berater:innen setzen sich dafür ein, Risiken und Gefahrenpotenziale in Unternehmen zu verringern und die physische wie psychische Gesundheit zu schützen. Damit gehören die AMD zu einem der größten Anbieter für arbeitssicherheits- bzw. arbeitsmedizinische Dienstleistungen in Deutschland. Ging es beim Arbeitsschutz lange nur um die technische Vermeidung von Arbeitsunfällen, so kümmern sich die AMD heute zunehmend um die ganzheitliche Prävention und Gesundheitsvorsorge.
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Quelle: ots