Freitag, April 26, 2024

Tag der Seltenen Erkrankungen

Leipzig (ots) –

Plasmaspende sichert Patientenversorgung

Unter dem Begriff „Seltene Erkrankungen“ werden über 6.000 oftmals schwere Erkrankungen zusammengefasst. Mit dem „Tag der Seltenen Erkrankungen“ am 28. Februar wird auf die allein in Deutschland vier Millionen Betroffenen aufmerksam gemacht. Plasmavita ruft zur Plasmaspende auf, denn einige der Krankheiten sind mit aus Plasma gewonnenen Medikamenten behandelbar. In ausreichender Menge verfügbares Plasma ist die Grundlage zur sicheren Versorgung dieser Patienten.

Eine Krankheit zählt zu den „Seltenen Erkrankungen“, wenn sie weniger als fünf von 10.000 Menschen betrifft. Weltweit sind 300 Millionen Menschen betroffen, in Europa 30 Millionen und in Deutschland vier Millionen Menschen. Vier von fünf dieser Erkrankungen sind genetisch bedingt, andere können durch Infektionen, Allergien und umweltbedingte Ursachen hervorgerufen werden. 70 Prozent der genetisch bedingten seltenen Krankheiten beginnen bereits in der Kindheit.

Blutplasmaspende für ein besseres Leben

„Es gibt über 6.000 identifizierte Seltene Erkrankungen und vier Millionen Betroffene in Deutschland. Vielen Erkrankten kann jedoch geholfen werden,“ sagt PD Dr. med. Behrouz Mansouri, Ärztlicher Leiter der Plasmavita Healthcare GmbH. Er nennt ein Beispiel: „Rund 100.000 Menschen leiden an einem angeborenen Immundefekt. Diese Patienten können durch die regelmäßige Behandlung mit aus Blutplasma hergestellten Immunglobulinen ein nahezu normales Leben führen.“

Weitere Erkrankungen, die mit Plasmaderivaten behandelt werden, sind Alpha-1-Antitrypsin-Mangel und das Guillain-Barré-Syndrom.

Der Alpha-1-Antitrypsin-Mangel (kurz Alpha-1) ist eine vererbbare Lungenerkrankung, bei der das Protein Alpha-1-Antitrypsin (AAT) in geringeren Mengen und/oder falsch vom Körper hergestellt wird.

In einer gesunden Lunge schützt AAT das Gewebe der Lunge vor einem anderen Protein, der neutrophilen Elastase (NE). Diese bindet sich normaler Weise an körperfremde Substanzen und Krankheitserreger (das können Staub, Rauch, Bakterien oder Viren sein, die über die eingeatmete Luft in die Lunge gelangen) und zersetzt sie, um sie unschädlich zu machen und aus dem Körper zu entfernen. Bei Alpha-1-Patienten ist die Funktion des AAT gestört: Weil nicht genug von dem Protein vorhanden ist, kann es die neutrophile Elastase nicht kontrollieren. Diese ist deshalb überaktiv, zersetzt zusätzlich zu Fremdkörpern auch das Gewebe der gesunden Lungenbläschen und schädigt es.

Das Guillain-Barré-Syndrom ist eine seltene Erkrankung, die als Komplikation im Anschluss an eine Virus- oder Bakterieninfektion auftreten kann. Vermutlich handelt es sich dabei um eine Autoimmunerkrankung, bei der das Immunsystem irrtümlich den eigenen Organismus angreift. Das Guillain-Barré-Syndrom befällt die Nerven und kann sich anfangs durch Kribbeln und Taubheit in den Gliedern äußern. Es kann schnell zu extremer Muskelschwäche der Beine fortschreiten, die das Gehen unmöglich macht. Die Lähmungserscheinungen breiten sich dann oft von den Beinen nach oben aus. Auch die Atmung kann betroffen sein. Viele Menschen erholen sich innerhalb von einigen Wochen, dennoch handelt es sich um eine lebensbedrohliche Erkrankung. Die Krankheit betrifft häufiger ältere als junge Menschen.

Plasmavita: „Bitte spenden Sie Plasma“

Um Patienten mit einer Seltenen Erkrankung, die Plasmaderivate benötigen, helfen zu können, ist die Plasmaspende der erste Schritt in der Versorgungskette. Plasmavita engagiert sich dafür, die gespendete Plasmamenge zu erhöhen und so einen Beitrag zur Versorgungssicherheit zu leisten. Dr. Mansouri erläutert: „Das gespendete Blutplasma ist die Grundlage eines besseren Lebens. Wir rufen alle Spendefähigen auf, Plasma zu spenden. Dauer- und Erstspender sind herzlich willkommen.“

Informationen zu den Öffnungszeiten der einzelnen Spendezentren und Telefonnummern für eine Terminvereinbarung erhalten Sie unter http://www.plasmavita.de/

Was ist Blutplasma?

Blutplasma ist der flüssige Teil des menschlichen Blutes. Etwa 90 Prozent des Plasmas besteht aus Wasser und etwa sieben Prozent aus verschiedenen Eiweißen. Diese tragen zur Aufrechterhaltung lebenswichtiger Funktionen des Körpers bei, beispielsweise zur Blutgerinnung und bei der Abwehr von Infektionen.

Um plasmabasierte Medikamente herstellen zu können, wird das Blutplasma von freiwilligen Spenderinnen und Spendern benötigt. Diese müssen mindestens 18 Jahre alt sein und mehr als 50 Kilogramm wiegen. Vor der Spende sollten sie reichlich trinken und eine volle Mahlzeit, möglichst fettarm, zu sich genommen haben. Das Verfahren zur Plasmasammlung, die Plasmapherese, ist seit Jahrzehnten erprobt und entspricht den höchsten Sicherheitsstandards.

Über Plasmavita

Die Plasmavita Healthcare GmbH mit Sitz in Leipzig ist auf die Gewinnung von humanem Blutplasma zur weiteren Verarbeitung zu Humanarzneimitteln spezialisiert. Sie übernimmt eine tragende Rolle bei der Abnahme von Plasmaspenden und damit der Patientenversorgung, da der Bedarf an lebensnotwendigen plasmabasierten Medikamenten stetig steigt. Plasmavita betreibt derzeit Plasmaspendezentren in Annaberg-Buchholz, Chemnitz, Frankfurt am Main, Magdeburg, Mannheim, Saarbrücken und Stuttgart; weitere sind im Aufbau. Die Plasmavita-Spendezentren gehören zu den modernsten in Europa. Sie sind mit den neuesten Plasmapheresegeräten ausgestattet und arbeiten papierlos. www.plasmavita.de

Pressekontakt:
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Quelle: ots

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