Mittwoch, Juli 9, 2025

Stehen oder Sitzen? Arzt verrät, was im Büro die gesündere Alternative ist

Bad Neuenahr-Ahrweiler (ots) –

Sitzen im Büro ist gefährlich – das wissen wir längst. Doch auch langes Stehen birgt gesundheitliche Risiken, wie aktuelle Studien zeigen. Untersuchungen der Harvard Medical School belegen, dass stundenlanges Sitzen das Risiko für Herzkrankheiten, Diabetes und sogar Krebs drastisch erhöht. Auf der anderen Seite zeigt eine Studie der American Journal of Epidemiology, dass ständiges Stehen die Wahrscheinlichkeit für Herzkrankheiten verdoppeln kann.

Einseitige Belastung, ob durch langes Sitzen oder stundenlanges Stehen, hat negative Folgen für die Gesundheit. So ist weder die eine noch die andere Haltung dauerhaft optimal. In diesem Beitrag erfahren Sie, was im Büro die gesündere Alternative ist.

Gesundheit im Büro: Das sagen Studien

Die Frage nach der optimalen Haltung am Schreibtisch wird immer wieder gestellt: Soll man möglichst gerade sitzen, regelmäßig aufstehen, oder sind höhenverstellbare Tische die Lösung? Manche Studien gehen sogar so weit, Sitzen mit den gesundheitsschädlichen Effekten des Rauchens zu vergleichen. Doch auch Berufe, in denen Menschen überwiegend stehen, schneiden nicht besser ab. So widmete sich eine Untersuchung im American Journal of Epidemiology beispielsweise dem gesundheitlichen Risiko durch langes Stehen am Arbeitsplatz. Die Studie untersuchte überwiegend stehende Berufe in Kanada und deren Zusammenhang mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Dabei ordneten die Forschenden Berufsbilder zwar nur grob in Kategorien wie „stehend“ oder „sitzend“ ein, ohne genaue Angaben zur täglichen Standdauer zu machen.

Trotz dieser Einschränkungen hat die Studie wichtige Erkenntnisse geliefert: Sie belegt, dass eine abwechslungsreiche Tätigkeit, bei der zwischen Sitzen, Stehen und Gehen gewechselt wird, die Wahrscheinlichkeit für Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Herzinfarkte und Schlaganfälle deutlich senken kann. Zudem wurde festgestellt, dass Männer stärker betroffen sind als Frauen, was auf geschlechtsspezifische Unterschiede in der Arbeitsgestaltung und den Gesundheitsrisiken hinweist.

Allerdings liegt in der Ungenauigkeit trotzdem ein kritischer Punkt der Studie: Es wurden keine spezifischen Angaben zur täglichen Stehzeit gemacht, was die Interpretation der Ergebnisse erschwert. Es bleibt also unklar, ob die betroffenen Personen nur wenige Minuten oder mehrere Stunden pro Tag standen. Diese Ungenauigkeit stellt eine bedeutende Schwäche der Untersuchung dar, da der Zusammenhang zwischen der tatsächlichen Stehzeit und den gesundheitlichen Folgen nicht klar quantifiziert werden kann.

Wie lässt sich der Alltag auf gesunde Weise anpassen?

Was genau bedeuten die Ergebnisse nun für Menschen, die täglich lange am Schreibtisch sitzen? Es wird weiterhin empfohlen, den Arbeitsplatz so abwechslungsreich wie möglich zu gestalten, indem Stehen, Sitzen und Gehen regelmäßig abgewechselt werden. Beispielsweise könnte man höhenverstellbare Schreibtische nutzen, die Positionswechsel ermöglichen. Routinen können ebenfalls hilfreich sein, etwa durch ein Arbeiten im Sitzen von 8 bis 10:30 oder 11 Uhr, gefolgt von einer Phase im Stehen bis zur Mittagspause. In dieser Zeit könnten die Beschäftigten auch einen kurzen Spaziergang zur Kantine machen und damit Bewegung einbauen.

Zudem können bestimmte Aufgaben, die hohe Konzentration erfordern, im Stehen erledigt werden, was auch Bewegung im Büro ermöglicht. Die gesündeste Lösung liegt allerdings klar in der Abwechslung der Positionen: Für Berufe, die ausschließlich im Stehen ausgeübt werden, zeigte die Studie nämlich, dass eintönige Tätigkeiten in dieser Position das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen erhöhen können. Trotzdem ist noch mehr Forschung nötig, um herauszufinden, ob die tägliche Dauer des Stehens dabei eine Rolle spielt. Nichtsdestotrotz ist es gesund, sich zwischendurch hinzusetzen.

Gerade Handwerker sollten Acht geben

Doch was sollen Mitarbeiter tun, die kaum Zeit im Büro verbringen, sondern ihre Arbeit auf den Füßen verrichten? Auch im Handwerk gilt der Tipp, die Arbeit so abwechslungsreich wie möglich zu gestalten. In Handwerksberufen zum Beispiel, in denen die Arbeit oft im Wechsel zwischen sitzenden und stehenden Tätigkeiten stattfindet – beispielsweise bei einem Team mit Baggerfahrern und anderen Arbeitern – könnten Pausen und Wechsel vorgesehen werden, um Belastungen auszugleichen.

Darüber hinaus ist es sinnvoll, präventive Maßnahmen zu ergreifen, um die Gesundheit zu fördern und Stress im Arbeitsalltag vorzubeugen. Zu diesen Präventionsmaßnahmen gehören regelmäßige Bewegung, eine ausgewogene Ernährung mit weniger Kohlenhydraten sowie sportliche Betätigung, idealerweise etwa drei Stunden pro Woche mit einem Fokus auf Kraftausdauer.

Über Dr. Csaba Losonc:

Dr. Csaba Losonc ist Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie. Der Gründer und Leiter des medizinischen Versorgungszentrums MEDICUM Rhein-Ahr-Eifel in Bad Neuenahr-Ahrweiler verhilft gemeinsam mit seinem Team aus verschiedenen Fachärzten Menschen zu einem schmerzfreien Leben. Dabei setzt er auf eine ganzheitliche Behandlung und verzichtet nach Möglichkeit auf Kortison oder Operation. Mehr Informationen dazu unter: https://medicum-rae.de

Pressekontakt:
MEDICUM Rhein-Ahr-Eifel GmbH
Csaba Dr. med. Losonc

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