Samstag, April 20, 2024

Radio Bremen-Reportage „Rabiat: Republik der Angst“ am 1. November im Ersten

Bremen (ots) –

Angst gehört zum Leben. Doch was passiert, wenn die Angst unser Leben bestimmt? Angststörungen sind in Deutschland kein Randphänomen – eher eine Volkskrankheit. Etwa elf Millionen Menschen leiden hierzulande an einer Angststörung. Damit ist übersteigerte Angst die häufigste psychische Erkrankung in der Bundesrepublik. Rabiat-Reporterin Katja Döhne trifft in „Rabiat: Republik der Angst“ Menschen, die sich mit ihrer Angst konfrontieren. Einige haben gelernt, mit ihrer Angst zu leben, andere suchen noch nach dem richtigen Umgang oder kämpfen weiter gegen ihre Angst an. Das Erste zeigt „Rabiat: Republik der Angst“ am Montag, 1. November, 22:50 Uhr. Bereits jetzt ist die Produktion in der der ARD Mediathek (https://www.ardmediathek.de/sendung/rabiat/Y3JpZDovL2Rhc2Vyc3RlLmRlL3JhYmlhdA/) abrufbar.

Krankhafte Angst hat viele Gesichter. Sehr häufig und sehr gut behandelbar sind Phobien, also Ängste, die sich auf ganz bestimmte Dinge oder Situationen beziehen. Zu den Klassikern zählen Spinnen-, Spritzen- oder Höhenangst. Rabiat-Reporterin Katja Döhne ist dabei, wenn Angstpatienten eine Expositionstherapie durchleben und sich ihren Ängsten stellen. Ein Mann mit Höhenangst klettert den Turm der St. Lamberti-Kirche in Münster hinauf. Bei einem Flugangst-Seminar in Bremen kommen Menschen zusammen, die schon beim Gedanken ans Fliegen Panik verspüren. Am Ende des Seminartags sollen sie in ein kleines Sportflugzeug steigen. Wie schaffen es die Betroffenen, diese extremen Situationen zu bewältigen? Und warum ist oft nur die Konfrontation der Schlüssel zu einem angstfreien Leben?

In Nordhessen begleitet „Rabiat: Republik der Angst“ die 17-jährige Antonia, die seit Jahren unter einer sozialen Phobie leidet. Sprechen vor der Klasse ist für Antonia in der Schulzeit eine Qual, meistens sitzt sie still auf den hinteren Plätzen und entscheidet sich, lieber zu schweigen. Als Panikattacken hinzukommen und Antonia aus Todesangst mehrmals die Feuerwehr ruft, sucht sie gemeinsam mit ihrer Mutter nach Hilfe. In der Therapie in der Schön-Klinik in Bad Arolsen macht Antonia jetzt erste Fortschritte. Hier werden Angststörungen unter anderem mithilfe virtueller Therapie behandelt. Die Patienten durchleben genau die Situationen, die in ihnen Angst auslösen, in der virtuellen Realität. Auch Rabiat-Reporterin Katja Döhne hat seit Kindheitstagen eine übersteigerte Furcht, vor großen Gruppen zu sprechen, und probiert die neuartige Therapiemethode aus. In der virtuellen Welt muss sie einen Vortrag halten, vor einem nicht allzu freundlichen Publikum. Ob die Ängste sich genauso real anfühlen, wie im echten Leben?

Viele Menschen mit einer Angsterkrankung machen ihr Leid lange Zeit mit sich selber aus. Über die eigenen Ängste zu sprechen, sich vor dem persönlichen Umfeld oder gar dem eigenen Arbeitgeber zu offenbaren, ist für Betroffene oft mit Scham besetzt und ein Ding der Unmöglichkeit. Zu groß ist die Befürchtung, als schwach, angreifbar oder nicht voll leistungsfähig empfunden zu werden. In der Selbsthilfe München kommen wöchentlich Menschen zusammen, die gemeinsam lernen wollen, mit ihrer Angststörung zu leben. Vom über 70 Jahre alten Ex-Soldaten bis zum jungen Studenten treffen sich hier Menschen aus ganz unterschiedlichen Schichten der Bevölkerung. Reden hilft, da sind sich alle einig. Doch was ist es genau, was die Betroffenen in der Gruppe stärker macht? Und was ist dran am Vorurteil, dass man sich in der Selbsthilfe gegenseitig noch tiefer in die eigene Unsicherheit hineinredet?

Bei ihrer Reise durch die Republik für „Rabiat: Republik der Angst“ lernt Rabiat-Reporterin Katja Döhne, dass krankhafte Angst oft lange nicht erkannt oder missverstanden wird. Es braucht Mut, sich mit ihr auseinanderzusetzen. Doch wer sie nicht ignoriert, der hat gute Chancen, sie zu besiegen – oder sich zumindest mit ihr anzufreunden.

Stabliste:

Buch/Regie: Katja Döhne

Kamera: Florian Linke, Frederik Klose-Gerlich

Ton: David Haarhaus, Lennart Lang

Schnitt: Eike Bartsch

Produktionsleitung: Leonardo Re, Michael Kappler

Producer: Manuel Möglich, Christian Tipke

Redaktion: Frido Essen (Radio Bremen)

Leitung: Thomas von Bötticher (Radio Bremen)

„Rabiat: Republik der Angst“ ist eine Produktion der Sendefähig GmbH (Manuel Möglich, Dennis Leiffels und Christian Tipke) im Auftrag von Radio Bremen für Das Erste 2021.

„Rabiat“

Das junge Reportageformat von Radio Bremen, in dem Journalistinnen und Journalisten mit Haltung kontroverse Themen der Zeit und der Gesellschaft beleuchten, ist die Erweiterung des „Y-Kollektivs“ ins Fernsehen. Das „Y-Kollektiv“ ist eine Gruppe junger Journalistinnen und Journalisten, dass sich eine große Fangemeinde aufgebaut hat – mit aktuell über 969.000 Abonnenten bei YouTube (https://www.youtube.com/channel/UCLoWcRy-ZjA-Erh0p_VDLjQ) und über 241 Millionen Aufrufen insgesamt. Redaktionell betreut wird das funk-Format „Y-Kollektiv“ vom Programmbereich Junge Angebote bei Radio Bremen, der sich auf die Entwicklung junger, crossmedialer Angebote für die ARD konzentriert.

Vor und nach den Fernseh-Reportagen wird auf den Kanälen des „Y-Kollektivs“ (YouTube (https://www.youtube.com/channel/UCLoWcRy-ZjA-Erh0p_VDLjQ), Facebook (https://www.facebook.com/YKollektiv/), Twitter (https://twitter.com/y_kollektiv/), Instagram (https://www.instagram.com/y_kollektiv/)) diskutiert. In den Social-Media-Kanälen führen die Autorinnen und Autoren persönliche Debatten, berichten transparent über ihre Arbeit und Recherche. Den Fragen der Zuschauerinnen und Zuschauer im Fernsehen stellen sie sich in Q&As oder in den Kommentarspalten.

Fotos sind unter ARD Foto (http://www.ard-foto.de/) abrufbar.

Pressekontakt:
Radio Bremen
Presse und Interne Kommunikation
Diepenau 10
28195 Bremen
0421-246.41050
[email protected]
www.radiobremen.de
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Quelle: ots

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