Berlin (ots) –
Mehr als 12 Kilometer laufen viele Pflegekräfte pro Tag. Eine Strecke wie vom Brandenburger Tor nach Marzahn, etwa zum Unfallkrankenhaus Berlin. In dessen direkter Nachbarschaft wurde heute ein Roboter vorgestellt, der Pflegekräften bald einen Großteil ihrer Wege abnehmen könnte. Damit sie sich endlich auf ihre qualifizierten Aufgaben konzentrieren können – überfällig in Zeiten des Pflegenotstands. Die Johanniter wollen den Workerbot9 Care-home demnächst in der Praxis einsetzen.
„Hallo, Frau Schultz, da sind sie ja!“ Der neue Helfer im Pflegeteam hat sich das Gesicht und den Namen seiner neuen Patientin schon gemerkt. Auf dem Weg an ihr Bett umkurvt er wendig einen Besucher. Er bringt Frau Schultz ihr Mittagessen samt Lieblingsgetränk und erinnert sie daran, ihre Medikamente zu nehmen. Dann gleitet der Roboter aus dem Zimmer und fährt zum nächsten Patienten.
Die kleine Szene wird vielleicht bald zum Alltag gehören in Krankenhäusern und Pflegeheimen. „Wir sind stolz, heute den ersten und einzigen Pflegeassistenz-Roboter der Welt zu präsentieren“, sagte Matthias Krinke, Geschäftsführer der pi4_robotics GmbH. Der Hersteller des Workerbot9 Care-home hat für die Pressekonferenz einen passenden Ort gefunden: Das „Smart Living & Health Center“ im Haus der Zukunft am Unfallkrankenhaus Berlin.
Das Haus informiert schon seit 2021 darüber, wie Technik helfen kann, trotz gesundheitlicher Einschränkungen ein selbstbestimmtes Leben zu führen.
Heute lernten Journalistinnen und Journalisten den Workerbot9 Care-home kennen. Profis aus dem Pflegebereich sind bereits überzeugt von seinem Potenzial – schließlich wurde er in Absprache mit ihnen entwickelt.“Wir sehen viele gute Gründe, Roboter wie diesen einzusetzen“, sagte Luis Rulle von den Johannitern Berlin auf der Pressekonferenz. Der Workerbot9 Care-home übernimmt genau jene anstrengenden Routine-Aufgaben, die bisher vielfach den Job von Pflegekräften erschweren. Sein Tablett schafft 10 kg – zum Beispiel Essensportionen und andere Objekte. Außerdem trägt er gern 12 Getränkeflaschen.
Er selbst ist äußerst anspruchslos: Mit nur 3 Stunden „Schlaf“ (Ladezeit) bewältigt er eine 12- bis 18-Stunden-Schicht. Immer unterwegs zwischen Patienten, Küche, Lagerräumen oder wo er sonst gebraucht wird. Dank seiner Kameras, Lasersensoren und Sicherheitszonen rempelt er niemanden an, aber auf einem freien Flur ist er schneller als die meisten Fußgänger: Bis zu 5,4 km/h. „Nehmen wir an, dass Pflegekräfte bisher tatsächlich etwa drei Stunden ihrer Schicht mit Laufen verbringen“, rechnet Matthias Krinke vor. „Laut dem Institut der deutschen Wirtschaft könnten in Deutschland bis zum Jahr 2035 rund 307.000 stationäre Pflegekräfte fehlen. Wenn Roboter nur zwei der drei Stunden Laufweg pro Schicht übernehmen, dann sinkt der Bedarf um 76.500.“
Dass Roboter im Kampf gegen den Pflegenotstand entscheidend sein könnten, hat auch das Bundesministerium für Bildung und Forschung erkannt: Es förderte die Entwicklung des Workerbot9 Care-home im Projekt „RoMi“ („Roboterunterstützung bei Routineaufgaben zur Stärkung des Miteinanders in Pflegeeinrichtungen“). In Deutschland betreut eine Pflegekraft zur Zeit 13 Personen – viel mehr als etwa in den Niederlanden oder in den USA. Der demografische Wandel verschärft den Pflegenotstand noch. Daher ist es zwingend erforderlich, dass menschliche Pflegekräfte sich besser auf qualifizierte Aufgaben konzentrieren können – und weniger rennen.
Der Workerbot9 Care-home kann ab sofort zum Kauf oder zur Miete vorbestellt werden; die Auslieferung erfolgt ab Oktober 2023 (Miete)
und Januar 2024 (Kauf).
Über uns:
Die pi4_robotics GmbH besitzt 28 Jahre Erfahrung in den Bereichen Robotik, Bildverarbeitung sowie Künstliche Intelligenz für Fabrikautomation und Servicerobotik. Im Geschäftsbereich „Automatisierung“ bieten wir Montage- und Prüfautomation für Photovoltaik, Elektrolyse, Brennstoffzellen und Elektronikproduktion. Der Geschäftsbereich „Servicerobotik“ bietet Produkte für Empfang, Pflegeassistenz, Hol- und Bringdienste, Bewachung, Telepräsenz und Einzelhandel.
pi4_robotics ist ein resilientes Unternehmen: Während unsere Systeme weltweit im Einsatz sind, befinden sich Hauptsitz und Produktion am Standort Berlin. Wir sind der einzige Roboterhersteller in Deutschland, der tatsächlich zu 100% in deutschem Besitz ist. Unsere Zulieferer sitzen mehrheitlich in Europa. Die Energie- und Wärmeversorgung der Firma ist abgesichert: Wir haben ein Backup aus Photovoltaik und einem Vielstoffmotor, der Pflanzen- und Altspeiseöl verbrennen kann. pi4_robotics unterstützt die 17 Sustainable Development Goals der United Nations. Kundenservice hat bei uns höchste Priorität – mit Öffnungszeiten und Service 24/7.
https://www.pi4.de/
Das Smart Living & Health Center im Haus der Zukunft am Unfallkrankenhaus Berlin ist Deutschlands modernstes Beratungs- und Informationszentrum für häusliche Pflege und selbstbestimmtes Leben. Vom innovativen Prototyp bis zum etablierten Hilfsmittel: Vor Ort können sich Pflegebedürftige, deren Angehörige und Pflegekräfte beraten lassen und Hilfsmittel für den Alltag sowie Technik der Zukunft direkt erleben und ausprobieren.
Bildmaterial für die Berichterstattung über den Workerbot9 Care-home.
Bildrechte: pi4_robotics GmbH Fotograf: Matthias Krinke & Mladen Kresovic
https://www.pi4.de/downloads/pi4_workerbot9.zip
https://www.pi4.de/downloads/Workerbot9_Care-home.zip
Quellen:
Recherche zu Laufwegen von Pflegekräften:https://ots.de/er2Klc
Patientenzahl pro Pflegekraft: https://ots.de/0HROss
Prognostizierter Bedarf an stationären und ambulanten Pflegekräften in Deutschland bis zum Jahr 2035: https://ots.de/sR1i5C
Pflegeheime in Deutschland – Anzahl nach Trägerschaft:https://ots.de/b5CAzc
Statistiken zum Gesundheitspersonal in Deutschland: https://ots.de/npuqbP
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Quelle: ots