Frankfurt/Main (ots) –
Von der Idee bis zum fertigen Medikament vergehen circa zwölf Jahre. Mit Hilfe Künstlicher Intelligenz (KI) kann die Arzneimittelforschung beschleunigt werden, um Patient*innen schneller Zugang zu innovativen Medikamenten und Impfstoffen zu verschaffen. Den notwendigen Rahmen für die globale Wettbewerbsfähigkeit des Pharmastandorts Deutschland setzen die Digitalstrategien der Bundesregierung und der Hessischen Landesregierung. Den Einsatz von KI und die Chancen für Deutschland beleuchtet Sanofi beim Digital-Gipfel der Bundesregierung.
Das Gesundheitsunternehmen ist eng mit dem diesjährigen Gastgeber, dem Land Hessen, und der Austragungsstadt Frankfurt am Main verbunden. An seinem Frankfurter BioCampus setzt Sanofi auf Digitalisierung: von KI-gestützter Forschung, Hightech-Fertigungsanlagen über neue Technologien zur Schulung von medizinischem Fachpersonal. In der frühen Forschung unterstützen unter anderem KI und 3D-Brillen die Entwicklung von Wirkstoffkandidaten. Und in der medizinischen Fortbildung erhalten Pneumolog*innen mittels Augmented-Reality-Brillen Einblicke in die Lungenerkrankung COPD. Am Sanofi-Stand können Besucher*innen des Digital-Gipfels beide Anwendungen selbst erleben.
KI in der Arzneimittelforschung bei Sanofi
„Wir haben eine klare Ambition: wir wollen das führende entwicklungs- und technologieorientierte Biopharmaunternehmen sein. Digitalisierung im Gesundheitswesen und insbesondere KI sind Innovations- und Wachstumstreiber und können die Gesundheitsversorgung in den nächsten Jahren deutlich verbessern“, erklärt Marion Zerlin, Geschäftsführerin Forschung und Entwicklung bei Sanofi in Deutschland.
Als „KI-Forschungsfabrik“ ist Künstliche Intelligenz am Sanofi BioCampus in Frankfurt in zahlreichen Bereichen implementiert. Hier werden modernste Technologien eingesetzt, um neue Wirkstoffe zu entdecken und zu optimieren. Das KI-gestützte Screening, das beispielsweise Milliarden möglicher Moleküle durchforstet, verkürzt die Suche nach potenziellen Arzneimittelkandidaten. Darüber hinaus verwenden die Forschenden KI, Bioinformatik und andere Methoden, um aussagekräftige Muster in komplexen, mehrdimensionalen Datensätzen zu finden. Hier spielen neben digitalen Biomarkern, oder digitaler Pathologie, auch „Virtuelle Patienten“ eine Rolle. Mittels dieser Krankheitsmodelle am Computer können Forschende die Wirksamkeit von neuen Medikamenten abschätzen, bevor diese in klinischen Studien getestet werden. Diese Technologien ermöglichen es, die Anzahl der teilnehmenden Patient*innen zu reduzieren und die Wirksamkeit von Medikamenten präziser vorherzusagen. So kann die Effizienz der Forschung erheblich gesteigert und das Leben von Patient*innen weltweit verbessert werden.
Partnerschaften für Innovation: Academia trifft Industrie
Um in den Bereichen KI und Forschungsinnovation weiter fortzuschreiten, sind Partnerschaften und Kooperationen von Academia und Industrie wichtig. Sie erweitern Kapazitäten, um Targets zu identifizieren, robuste Krankheitsmodelle auf der Grundlage großer Datensätze zu erstellen oder neue Einblicke in biologische Mechanismen zu gewinnen, die bestimmte Krankheitsgeschehen vorantreiben.
Daten: ein Balanceakt zum Wohle von Patient*innen
„Daten sind ein wichtiger Schlüssel zur Entwicklung neuer Therapien. Es ist wichtig, dass wir einen rechtlichen Rahmen haben, der sowohl den Datenschutz als auch die Innovationskraft fördert“, betont Zerlin. Daher ist das neue Gesundheitsdatennutzungsgesetz ein guter Ansatz. Denn der Zugang zu Gesundheitsdaten ist längst ein Standortfaktor im globalen Wettbewerb geworden und beschleunigt die Arzneimittelentwicklung, um innovative Therapien schneller auf den Markt zu bringen. Das neue Gesetz regelt diesen Zugang und erlaubt der pharmazeutischen Industrie erstmals auf Anfrage die Nutzung anonymisierter oder pseudonymisierter Gesundheitsdaten für Forschungszwecke. „Jetzt kommt es auf eine schnelle und nachhaltige Umsetzung zum Wohle der Patient*innen an“, so Zerlin.
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Quelle: ots