Bonn (ots) –
Neurodermitiker müssen sich in den Wintermonaten besonders wappnen. Die kühlen Außentemperaturen und die trockene Heizungsluft setzen der empfindlichen Haut stark zu. Durch konsequente Hautpflege gelingt es vielen Betroffenen, gut durch die kalte Jahreszeit zu kommen. Um Entzündungen zu lindern, greifen manche jedoch auch zu frei verkäuflichen Kortison-Präparaten. Diese sollten aber nur im akuten Bedarfsfall und auf jeden Fall in Absprache mit dem Hautarzt eingesetzt werden.
Volkskrankheit Neurodermitis
Neurodermitis gehört zu den häufigsten Hauterkrankungen. In Deutschland leiden 3,5 bis 5 Millionen Menschen unter den juckenden Hautrötungen. Die Erkrankung beginnt meist im Kindesalter und verläuft in Schüben. Das bedeutet, Patienten erleben Zeiten ohne oder mit kaum merklichen Krankheitszeichen im Wechsel mit akuten Krankheitsphasen, in denen die Symptome deutlich ausgeprägt sind. Dazu muss man wissen, dass die Krankheit nie komplett ausheilt. Sie ist, auch wenn gerade nicht sichtbar oder spürbar, immer da. Bestimmte Auslöser, auch Schlüsselreize oder „Trigger“ genannt, führen zum Ausbruch oder der Verschlechterung der Krankheit. Unter anderem sind Klimafaktoren wie Kälte oder überheizte Luft solche Trigger.
Basistherapie ist Grundpfeiler der Behandlung
Obwohl Neurodermitis nicht heilbar ist, können Betroffene mit einigen Maßnahmen ein ganz normales Leben führen. Die regelmäßige Hautpflege – die sogenannte Basistherapie – ist in jeder Krankheitsphase ein Grundpfeiler der Behandlung. Sie hat zum Ziel, die gestörte Hautbarriere so zu stabilisieren, dass Krankheitsschübe hinausgezögert, abgemildert oder sogar verhindert werden. In vielen Fällen lässt sich dadurch eine medikamentöse Therapie bzw. der Einsatz von Medikamenten wie Kortison deutlich reduzieren. Wichtig ist, die Behandlung der Haut auch im entzündungsfreien Stadium fortzusetzen. Wenn die Haut nicht gerade stark gereizt und entzündet ist, gilt: Je trockener die Haut, desto fetthaltiger die Pflege. Im Winter sollten fetthaltigere Varianten zum Einsatz kommen als im Sommer.
Kortison-Creme nur in Absprache mit dem Hautarzt
Bei akuten und schweren Schüben ist immer der Hautarzt gefragt. Er kann eine entzündungshemmende Salbe verordnen, die als Wirkstoff Kortison enthält. Diese Präparate gibt es in unterschiedlicher Wirkstärke. Daher ist es wichtig, dass der Hautarzt ein passendes Produkt auswählt. Bei einer schweren Ausprägung der Neurodermitis reichen mitunter aber auch wirkstoffhaltige Cremes und Salben nicht aus. Dann wird der Arzt Medikamente verordnen, die nicht nur lokal auf der Haut, sondern im gesamten Körper wirken. Das können Tabletten sein oder auch andere Wirkstoffe, sogenannte Biologika, die unter die Haut ins Blut gespritzt werden.
Wie Neurodermitis-Patienten wieder an Lebensqualität gewinnen
Informationen über bewährte und neue Behandlungsmöglichkeiten der Neurodermitis sowie zum Management der Erkrankung im Alltag vermittelt die Deutsche Haut- und Allergiehilfe in der Broschüre „Behandlung der Neurodermitis“. Diese ist kostenlos erhältlich bei der Deutschen Haut- und Allergiehilfe DHA e.V., Heilsbachstraße 32 in 53123 Bonn oder unter www.dha-neurodermitis-behandeln.de
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