Samstag, Juli 27, 2024

„Ich rate, jeden Tag eine halbe Stunde aktiv zu üben“

Baierbrunn (ots) –

Ältere Menschen sollten die digitale Welt und Telemedizin mehr für sich nutzen, sagt Dagmar Hirche, Gründerin des Hamburger Vereins „Wege aus der Einsamkeit e.V.“

Im virtuellen Gesundheitswesen finden sich ältere Menschen oftmals nicht zurecht. Häufig bleiben sie außen vor, viele wissen überhaupt nicht, wie sie ins Internet kommen, welche Technik sie brauchen – sie kennen die Begriffe nicht. „Wie sollen sie da an einer Videosprechstunde teilnehmen“, fragt sich Dagmar Hirche, die in Hamburg den Verein „Wege aus der Einsamkeit e.V.“ gegründet hat. Im Interview mit dem „HausArzt-PatientenMagazin“ gibt Hirche Tipps für den digitalen Einstieg.

So funktionieren eRezept und Videosprechstunde

In jeder Wohnung und in Pflegeheimen sowie Kliniken sollte es WLAN geben, fordert Hirche. Wer von der Grundsicherung lebt, sollte es kostenlos erhalten. Zudem brauche es noch mehr kostenlose Schulungen, etwa in Seniorenbüros oder kommunalen Beratungsstellen. „Und wie ein eRezept und eine Videosprechstunde funktionieren, müssen Mitarbeiter:innen von Apotheken oder Krankenkassen zeigen, aber analog“, sagt Dagmar Hirche. „Kein digitaler Einsteiger hat etwas vom Verweis auf eine Homepage.“ Eine gute Schulung reicht allerdings nach Ansicht von Hirche nicht aus: „Ich rate, mindestens jeden Tag eine halbe Stunde aktiv zu üben. Aber mit Spaß. Warum nicht mit der Suchmaschine nach Fußballergebnissen schauen, Rezepte herausfinden oder dem Enkel Fotos schicken?“

Dagmar Hirche empfiehlt, als älterer Digitaleinsteiger Smartphones oder Tablets zu nutzen, wobei ein Tablet sich einfacher bedienen lässt und größer ist – das ist etwa von Vorteil bei Videosprechstunden. Wer gerne Fotos oder Videos verschickt, sollte nach genug Speicherkapazität fragen. „Man sollte schon 100 bis 200 Euro für neue Geräte investieren“, empfiehlt Hirche. „Gebrauchte sollten nie älter als drei Jahre sein.“

Angehörige per „Teamviewer“ anleiten

Angehörige können älteren Menschen beim digitalen Einstieg helfen. „Angenommen, die Mutter ruft an, weil sie mit ihrem Tablet nicht zurechtkommt – sie jetzt übers Telefon anzuleiten, ist schwierig“, weiß Dagmar Hirche. Sie rät Angehörigen daher, auf ihr eigenes Smartphone das Programm „Teamviewer“ zu laden und auf das Gerät des digitalen Schülers „QuickSupport“. Dann kann man aus der Ferne etwa aufs Smartphone der Mutter schauen und sie anleiten.

Diese Meldung ist nur mit Quellenangabe zur Veröffentlichung frei. Das „HausArzt-Patientenmagazin“ gibt der Deutsche Hausärzteverband in Kooperation mit dem Wort & Bild Verlag heraus. Die Ausgabe 1/2022 wird bundesweit in Hausarztpraxen an Patienten abgegeben. Das „HausArzt-PatientenMagazin“ finden Sie auch auf Facebook (https://www.facebook.com/HausArztPatientenMagazin/).

Pressekontakt:
Katharina Neff-Neudert
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Tel.: 089/744 33-360
E-Mail: [email protected]
www.wortundbildverlag.de
https://www.facebook.com/wortundbildverlag
Original-Content von: Wort & Bild Verlag – Gesundheitsmeldungen, übermittelt durch news aktuell
Quelle: ots

Mehr vom Autor

Aktiv gegen Fehler bei der Arzneimitteltherapie / Jährlich müssen etwa 250.000 Menschen wegen Medikationsfehlern ins Krankenhaus / Worauf zu achten ist, und wie man...

Baierbrunn (ots) - Ob bei Infektionen oder Herzproblemen, bei Krebs oder Diabetes: Medikamente retten weltweit Millionen Leben....

Schmerzen in den Füßen – Experte verrät, was bei einer Fußfehlstellung hilft

Düsseldorf (ots) - Mit der Wandersaison im Sommer kommen gleichzeitig häufig Fußprobleme zum Vorschein. Gerade längere Wanderungen...

Moderne Bildsprache und angesagte Trendfarben / medi setzt Standards mit neuer Design-Kampagne für medizinische Rund- und Flachstrickversorgungen

Bayreuth (ots) - Immer wieder neue, innovative Designs und ansprechende Produkte zu entwickeln, die den Lebensstil ihrer...

Ähnliche Artikel

Advertismentspot_img

Neueste Beiträge

Aktiv gegen Fehler bei der Arzneimitteltherapie / Jährlich müssen etwa 250.000 Menschen wegen Medikationsfehlern ins Krankenhaus / Worauf zu achten ist, und wie man...

Baierbrunn (ots) - Ob bei Infektionen oder Herzproblemen, bei Krebs oder Diabetes: Medikamente retten weltweit Millionen Leben. Doch die Arzneimitteltherapie ist sehr anfällig für...

Praxisprojekt „BVB Bewegt“ / ISM Studenten beraten Borussia Dortmund bei der strategischen Weiterentwicklung einer Nachhaltigkeitsinitiative zur Förderung von Kindern und Jugendlichen aus Dortmund

Dortmund (ots) - Kinder und Jugendliche in Deutschland bewegen sich zu wenig. Laut den Zahlen der Bundeszentrale für Gesundheitliche Aufklärung aus dem Jahr 2023...

Schmerzen in den Füßen – Experte verrät, was bei einer Fußfehlstellung hilft

Düsseldorf (ots) - Mit der Wandersaison im Sommer kommen gleichzeitig häufig Fußprobleme zum Vorschein. Gerade längere Wanderungen in unpassendem Schuhwerk können oft zu Schmerzen...