Sonntag, November 24, 2024

Hightech-Ohrsimulatoren in der Berufsbildung am Campus Hörakustik: Meistertraining an „smarten Ohren“

Lübeck / Mainz (ots) –

In der Akademie für Hörakustik (afh) am Campus Hörakustik in Lübeck trainieren Nachwuchskräfte des Hörakustiker-Handwerks seit diesem Jahr das Entfernen von Cerumen (umgangssprachlich Ohrenschmalz) und andere Tätigkeiten an lebensnahen Ohr-Nachbildungen mit moderner Simulationstechnik.

Als bundesweit zentrale und weltweit größte Ausbildungsstätte des Hörakustiker-Handwerks ist der Campus Hörakustik in Lübeck die erste Berufsbildungseinrichtung in Deutschland, die die in Kanada entwickelten Hightech-Ohrsimulatoren im Unterricht einsetzt. Die Technologie wurde vom Programm „Digitalisierung in überbetrieblichen Bildungsstätten“ durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert.

Die Innensicht des künstlichen Ohrs wird während des Übens auf einen Bildschirm nach außen übertragen. Lehrkräfte haben so die Möglichkeit, den Vorgang zu beobachten und bei Bedarf korrigierend einzugreifen. In den ersten Vorbereitungskursen auf die Meisterprüfung an der Akademie für Hörakustik bereichern die „smarten Ohren“ bereits den Unterricht. Ihr Einsatz soll ebenfalls in der überbetrieblichen Lehrlingsunterweisung (ÜLU) im Rahmen der dualen Ausbildung erprobt werden.

„Mit der Einbindung dieser modernen Simulationstechnik in den Unterricht unterstreicht der Campus Hörakustik einmal mehr seine Rolle als zentrales Kompetenzzentrum der Hörakustik in Deutschland und setzt fortlaufend Maßstäbe für Aus- und Weiterbildung im In- und Ausland“, erklärt Marianne Frickel, Präsidentin der Bundesinnung der Hörakustiker (biha).

Hintergrund zum Campus Hörakustik

Der Campus Hörakustik ist das zentrale Ausbildungs-, Fort- und Weiterbildungszentrum der Hörakustik in Deutschland. Im Rahmen einer international einmaligen Lernortkooperation der Bundesoffenen Landesberufsschule für Hörakustiker und Hörakustikerinnen (LBS) und der Akademie für Hörakustik (afh) unterrichten die afh und die LBS seit 1972 gemeinsam auf dem Campus zukünftige Hörakustiker und Hörakustikerinnen aus dem gesamten Bundesgebiet in Theorie und Praxis. Auch die Zwischen- und Gesellenprüfungen sowie Meisterkurse und -prüfungen finden auf dem Campus statt. Der Campus Hörakustik und die duale Hörakustik-Ausbildung haben weltweit Vorbildcharakter.

Hintergrund zum Hörakustiker-Handwerk

In Deutschland gibt es etwa 5,4 Millionen Menschen mit einer indizierten Schwerhörigkeit. Schwerhörigkeit zählt zu den zehn häufigsten gesundheitlichen Problemen. Mit über 7.200 Hörakustiker-Betrieben und ca. 18.000 Hörakustikern versorgt das Hörakustiker-Handwerk bereits ca. 3,7 Millionen Menschen in Deutschland mit modernsten Hörsystemen. Die Bundesinnung der Hörakustiker (biha) KdöR vertritt die Interessen der Hörakustiker in Deutschland.

Die Versorgungsqualität im Bereich von Hörsystemen ist in Deutschland sehr gut, das bestätigt die größte jemals von gesetzlichen Krankenversicherungen (GKV) durchgeführte Versichertenbefragung zur Hörsystemversorgung in Deutschland. Rund 90 Prozent der Versicherten waren „sehr zufrieden“ oder „zufrieden“ mit der individuellen Versorgungssituation. Und das unabhängig davon, ob der Versicherte eine mehrkostenfreie Versorgung gewählt oder eine private Zuzahlung geleistet hat.

Neben der Erstversorgung des Kunden ist der Hörakustiker auch für die begleitende Feinanpassung mit wiederholten Überprüfungen und Nachstellungen der Hörsystemfunktionen u.v.m. zuständig. Er berät zu Gehörschutz, Tinnitus und allem rund ums Hören.

Pressekontakt:
Michael Skwarciak, M.A. (biha), skwarciak@biha.de
Original-Content von: Bundesinnung der Hörakustiker KdöR, übermittelt durch news aktuell
Quelle: ots

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