Mittwoch, September 27, 2023

Gehör aktiv schützen und überprüfen / Das absolute Gehör: Was ist das?

Mainz (ots) –

Komponisten wie Mozart und Bach hatten es angeblich, und auch Musiker wie Jimi Hendrix – das absolute Gehör. Menschen mit einem absoluten Gehör können einen beliebigen Ton korrekt benennen. Ob es das Klingeln einer Glocke oder das Pfeifen eines Spaziergängers ist – Absoluthörer wissen genau, welcher Ton gerade erklingt.

„Die Mehrzahl der Menschen kann Tonhöhen im Vergleich mit anderen Tönen unterscheiden – also relativ hören“, erklärt Hörakustik-Meister Eberhard Schmidt, Präsident der Bundesinnung der Hörakustiker (biha), den Unterschied zum absoluten Hören. „Wer über das absolute Gehör, also ein Tonhöhengedächtnis, verfügt, erkennt zudem auch die tatsächliche Tonhöhe.“

Angeboren oder erlernbar?

Nur einem von 10.000 Personen sagt man ein absolutes Gehör nach. Studien (https://www.wissenschaft.de/erde-umwelt/kleinkinder-haben-laut-studie-das-absolute-gehoer/) deuten darauf hin, dass die Fähigkeit bei Babys noch weit häufiger vorkommt, anschließend aber verkümmert, da diese Fähigkeit beim Erlernen unserer Sprache und im Alltag nicht gebraucht wird. Wer sich jedoch in der frühen Kindheit mit Tonhöhen beschäftigt, hat die Chance, das Tonhöhengedächtnis zu erhalten oder sein Gehör zu trainieren. „Für Musikalität ist ein absolutes Gehör nicht zwingend notwendig“, beruhigt Schmidt. „Es genügt auch relatives Hören, um beispielsweise herauszuhören, ob ein Musiker den richtigen Ton trifft.“

Wie gut ist mein Gehör?

Im Normalfall hören Menschen Töne und Geräusche und können diese als laut, leise, hoch oder tief erkennen. „Mit zunehmendem Alter verschlechtert sich unser Gehör üblicherweise etwas“, erklärt Schmidt. „Ab dem 50. Lebensjahr steigt zudem das Risiko für eine Altersschwerhörigkeit. Wer also glaubt, nicht mehr alle Töne wahrnehmen zu können, der sollte sein Gehör überprüfen lassen. Das machen HNO-Ärzte, aber auch jeder Hörakustiker – dieser oft sogar ohne Termin.“

Zunehmender Lärm kann das Gehör ebenfalls schädigen: Laut WHO (https://www.who.int/news-room/fact-sheets/detail/deafness-and-hearing-loss) sind über 1 Milliarde junge Erwachsene aufgrund unsicherer Hörpraktiken wie Kopfhörertragen und Club- oder Barbesuchen von dauerhaftem, vermeidbarem Hörverlust bedroht. „Wir raten routinemäßig zur professionellen Überprüfung des Gehörs. Nur ein Hörtest bringt Gewissheit.“, so Schmidt. Rund 18.000 Hörakustiker gibt es in Deutschland. Als hochqualifizierte Fachkräfte informieren und beraten sie professionell zum Thema Hören, Schwerhörigkeit, Tinnitus und Gehörschutz. Sie stellen die Hörsystemversorgung deutschlandweit wohnortnah sicher.

Hintergrund zum Hörakustiker-Handwerk

In Deutschland gibt es etwa 5,4 Millionen Menschen mit einer indizierten Schwerhörigkeit. Schwerhörigkeit zählt zu den zehn häufigsten gesundheitlichen Problemen. Mit über 7.200 Hörakustiker-Betrieben und ca. 18.000 Hörakustikern versorgt das Hörakustiker-Handwerk bereits ca. 3,7 Millionen Menschen in Deutschland mit modernsten Hörsystemen. Die Bundesinnung der Hörakustiker (biha) KdöR vertritt die Interessen der Hörakustiker in Deutschland.

Die Versorgungsqualität im Bereich von Hörsystemen ist in Deutschland sehr gut, das bestätigt die größte jemals von gesetzlichen Krankenversicherungen (GKV) durchgeführte Versichertenbefragung zur Hörsystemversorgung in Deutschland. Rund 90 Prozent der Versicherten waren „sehr zufrieden“ oder „zufrieden“ mit der individuellen Versorgungssituation. Und das unabhängig davon, ob der Versicherte eine mehrkostenfreie Versorgung gewählt oder eine private Zuzahlung geleistet hat.

Neben der Erstversorgung des Kunden ist der Hörakustiker auch für die begleitende Feinanpassung mit wiederholten Überprüfungen und Nachstellungen der Hörsystemfunktionen u.v.m. zuständig. Er berät zu Gehörschutz, Tinnitus und allem rund ums Hören.

Pressekontakt:
Michael Skwarciak, M.A. (biha), [email protected]
Original-Content von: Bundesinnung der Hörakustiker KdöR, übermittelt durch news aktuell
Quelle: ots

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