Köln (ots) –
Heute feiert die DKMS (https://www.dkms.de) einen sehr bedeutsamen Meilenstein in ihrer Geschichte: 100.000 zweite Lebenschancen für Patient:innen mit Blutkrebs oder anderen lebensbedrohlichen Bluterkrankungen. Für die internationale gemeinnützige Organisation ist dies weit mehr als eine große Zahl: Damit verbunden sind die sehr persönlichen Geschichten so vieler Betroffener. Es sind die Geschichten von jungen und älteren Menschen, von ihren Familien und Freunden, Geschichten von erschütternder Traurigkeit und Angst, von Hoffnung und überwältigender Freude sowie weitere 100.000 Geschichten von Stammzellspender:innen.
Geschichten wie die von Patient Lars (28). Der abenteuerlustige Weltenbummler stand kurz vor dem Abschluss seines Studiums der internationalen Wirtschaft, als er im Jahr 2018 die Diagnose Blutkrebs erhielt. Das Leben, das er sich aufbauen wollte, und die Zukunft, die er plante – all das wurde verdrängt durch die Angst um das eigene Leben, aber auch durch die Hoffnung, den einen Menschen zu finden, der ihm mit einer Stammzellspende das Leben retten könnte. Glücklicherweise fand Lars seinen genetischen Zwilling. „Im März 2019 habe ich dank eines Stammzellspenders eine zweite Lebenschance erhalten. Dieser Tag ist seither mein zweiter Geburtstag, auch für meine Familie und meine Freunde. Denn nicht jeder hat dieses Glück. Viele Patienten und ihre Angehörigen warten vergeblich auf Hilfe. Mein Appell lautet daher: Lasst euch bitte registrieren!“
Erlebnisse wie die von Lars erinnern daran, wie wichtig die Arbeit der DKMS für die Patient:innen, ihre Familien und Freunde ist. „Genau das ist es, was uns jeden Tag in unserer lebensrettenden Mission bestärkt“, sagt Dr. Elke Neujahr, Vorsitzende der Geschäftsführung der DKMS. „Alle 27 Sekunden wird weltweit bei einem Menschen Blutkrebs diagnostiziert. Jedes Jahr erhalten Tausende von Familien die niederschmetternde Nachricht, dass ihr:e geliebte:r Angehörige:r eine Stammzelltransplantation benötigt, um überleben zu können. 100.000 zweite Lebenschancen sind daher ein wichtiges Zeichen der Hoffnung für alle, die vor einem der schwersten Momente ihres Lebens stehen.“
„1991 gründeten wir die DKMS in Gedenken an meine Mutter, die an Leukämie verstorben ist. Ihr Vermächtnis, dass alle Patientinnen und Patienten, die eine Stammzelltransplantation benötigen, eine passende Spenderin oder einen passenden Spender finden, inspiriert uns bis heute. In den vergangenen 31 Jahren haben wir unermüdlich daran gearbeitet, diese Vision zu verwirklichen. Wir sind stolz darauf, dass wir diesen unglaublichen Meilenstein erreicht haben: Die DKMS Spenderinnen und Spender haben 100.000 Menschen auf der ganzen Welt eine zweite Chance auf Leben gegeben. Mein großer Traum ist es, dass jede und jeder Betroffene diese Chance bekommt und so andere Familien vor dieser schmerzlichen Erfahrung bewahrt werden“, sagt
Katharina Harf, Vorstandsvorsitzende der internationalen DKMS Stiftung Leben Spenden.
Die Registrierung von Spender:innen und jede einzelne Stammzelltransplantation sind eine Teamleistung. Jedes gerettete Leben ist der Zusammenarbeit, dem Engagement und der Leidenschaft all derer zu verdanken, die an diesem Prozess beteiligt sind: den Spender:innen, die einer Patientin oder einem Patienten bereits eine zweite Lebenschance gegeben haben, allen mehr als elf Millionen Registrierten, die Patient:innen in Not Hoffnung geben, und den unzähligen Freiwilligen, die sich für eine Welt ohne Blutkrebs einsetzen. „Wir sind voller Hochachtung und Wertschätzung für alle Patientinnen und Patienten, deren Familien und Freunde, und bedanken uns auch bei allen Ärzte- und Pflegeteams, die sich bestmöglich um sie kümmern und einen wichtigen Teil dieses Prozesses ausmachen. Nur gemeinsam können wir im Leben von Betroffenen auf der ganzen Welt etwas bewirken“, sagt Dr. Elke Neujahr.
Ethnische Vielfalt rettet Leben
100.000 zweite Lebenschancen sind eine beeindruckende Leistung: Waren es 2015 – 24 Jahre nach Gründung der DKMS – noch 50.000 vermittelte zweite Lebenschancen, konnte die Organisation diese Zahl innerhalb von nur sieben Jahren bis heute verdoppeln. Dies gelang vor allem durch den internationalen Ausbau ihrer lebensrettenden Arbeit. Heute ist die DKMS in sieben Ländern auf fünf Kontinenten aktiv. Täglich spenden 21 Menschen aus Deutschland, den USA, Polen, Großbritannien, Chile, Südafrika und Indien Blutstammzellen für Patient:innen in aller Welt. Stammzellspenden von DKMS Spender:innen haben bereits Menschen in 57 Ländern eine zweite Chance auf Leben gegeben.
Ein entscheidender Faktor für den Erfolg einer Stammzelltransplantation ist der Grad der Übereinstimmung zwischen den Gewebemerkmalen von Spender:in und Patient:in. Da die Gewebemerkmale sowohl genetisch als auch regional variieren, unternimmt die DKMS alles, um möglichst viele Spender:innen unterschiedlicher Ethnien und Nationalitäten zu einer Registrierung zu motivieren. Eine genetisch vielfältige Spenderdatenbank ist notwendig, um wirklich allen Patient:innen die Chance zu geben, ihre passende Spenderin oder ihren passenden Spender zu finden. „Wir expandieren daher weiter und schließen wichtige Partnerschaften in der ganzen Welt. Wir werden erst nachlassen, wenn jede Patientin und jeder Patient, egal wo sie oder er lebt, den genetischen Zwilling finden kann“,sagt Dr. Elke Neujahr.
Die Überlebensrate der Patient:innen verbessern
Blutkrebs und andere lebensbedrohliche Blutkrankheiten lassen sich nur mit einer ganzheitlichen Herangehensweise wirksam bekämpfen. Innovative wissenschaftliche Forschung ist ein Schlüsselfaktor, um die Heilungschancen der Patient:innen zu verbessern. „Wir verbessern unsere eigene Arbeit kontinuierlich, führen eigene klinische Studien durch und investieren auf internationaler Ebene in Forschungsprojekte, um die Blutstammzelltransplantation zu einem anhaltenden Erfolg zu verhelfen. Unsere Forschung konzentriert sich auf drei Schwerpunkte: die Optimierung unseres Spenderpools, die Weiterentwicklung in der Spenderauswahl und die Verbesserung der Zelltherapie und Transplantation“, sagt Dr. Dr. Alexander Schmidt, Global Chief Medical Officer der DKMS.
DKMS-Förderprogramme für Patient:innen aus Ländern mit niedrigem und mittlerem Einkommen
Um die Situation von Patient:innen in Ländern mit niedrigem und mittlerem Einkommen zu verbessern, ist die DKMS mehr denn je bestrebt, den Zugang zu Transplantationen zu ermöglichen. „Wenn wir verhindern wollen, dass Familien einen geliebten Menschen an Blutkrebs verlieren, müssen wir dort helfen, wo Hilfe gebraucht wird. Für die zweite Chance auf Leben überschreiten wir Grenzen, arbeiten weltweit zusammen und lassen nichts unversucht, um Erkrankten zu helfen. Jede Patientin und jeder Patient mit einer lebensbedrohlichen Blutkrankheit hat diese Chance verdient. Deshalb haben wir mehrere Förderprogramme für Schwellenländer entwickelt“, betont Dr. Elke Neujahr.
Heute noch als Lebensretterin oder Lebensretter registrieren
100.000 zweite Chancen auf Leben ermöglicht zu haben – das ist eine großartige Leistung. Der Auftrag der DKMS ist jedoch erst dann erfüllt, wenn jede Patientin und jeder Patient, die oder der eine Transplantation benötigt, diese zweite Chance wirklich erhält. In diesem Sinne bittet und ruft die DKMS alle gesunden Menschen auf, Teil dieser lebensrettenden Bewegung zu werden und sich noch heute als potenzielle:r Lebensretter:in zu registrieren. „Meine Vision ist es, dass 20 Millionen Spender:innen bis zum Jahr 2030 bei uns registriert sind und wir in 20 Ländern aktiv sein werden, um dann mindestens 200.000 zweite Lebenschancen ermöglicht zu haben“,so Dr. Neujahr.
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Quelle: ots