Berlin (ots) –
Die AMNOG-Daten 2022 des Bundesverbandes der Pharmazeutischen Industrie e.V. (BPI) verdeutlichen: Immer noch verlassen zu viele, derzeit jedes achte, Arzneimittel wieder den Markt, nachdem es das AMNOG-Verfahren durchlaufen hat. Damit stehen diese Innovationen den Patientinnen und Patienten hierzulande nicht mehr zur Verfügung. Das GKV-Finanzstabilisierungsgesetz könnte diesen Trend noch verstärken.
Aus jeder mit einem Marktaustritt entstehenden Verfügbarkeitslücke kann auch eine Versorgungslücke entstehen, sofern das Medikament therapeutisch nicht oder nur schwer ersetzbar ist. Die Zahl der Marktaustritte könnte sich zudem durch die im GKV-Finanzstabilisierungsgesetz vorgesehene Revision des AMNOG noch weiter erhöhen. Denn, wenn laut Gesetzesentwurf in Zukunft nur noch Präparate mit den sehr seltenen Kategorien „beträchtlicher und erheblicher Zusatznutzen“ einen höheren Erstattungsbetrag erzielen können, gehen wichtige Anreize verloren, in Innovationen und damit in eine bessere Versorgung in Deutschland zu investieren. Das Grundprinzip des AMNOG würde einfach über Bord geworfen: Nicht mehr die Honorierung von therapeutischem Fortschritt wäre das Ziel, sondern das AMNOG würde zu einem reinen Kostensparinstrument umgebaut.
Die AMNOG-Daten 2022 zeigen zudem: Innovative Arzneimittel, bei denen im Rahmen der frühen Nutzenbewertung Patientendaten zur Lebensqualität einfließen, werden insgesamt besser bewertet. „Der G-BA hat jedoch keineswegs alle eingereichten Lebensqualitäts-Daten berücksichtigt“, schreiben die Autoren, die Gesundheitsökonomen Prof. Dieter Cassel und Prof. Volker Ulrich. Im Durchschnitt lag demnach der Anteil an den eingereichten Lebensqualitäts-Daten bei 62 Prozent und in der Spitze bei 71 Prozent (2017).
Die bereits im sechsten Jahr von Cassel und Ulrich verfassten und vom BPI herausgegebenen „AMNOG-Daten“ informieren ausführlich über Grundlagen, Abläufe und Ergebnisse der Zusatznutzenbewertung und Preisfindung innovativer verschreibungspflichtiger Arzneimittel in Deutschland und gehen auf kritische Aspekte der AMNOG-Regulierung ein: Wie viele Verfahren gab es bisher? Wie oft wurde den neuen Präparaten ein Zusatznutzen zuerkannt? Gibt es Bewertungsbesonderheiten in einzelnen Therapiegebieten? Wie wirkt sich die Nutzenbewertung auf die Erstattungsbetragsvereinbarungen aus? Zu welchen Ergebnissen führen die Schiedsverfahren? Ergeben sich daraus unerwünschte Nebenwirkungen auf die Patientenversorgung? Wie entwickeln sich die Preise für Arzneimittel-Innovationen beziehungsweise wie entwickeln sich die Ausgabenanteile innovativer Arzneimittel im Zeitverlauf?
Die AMNOG-Daten 2022 und alle dazugehörigen Abbildungen können Sie direkt über die Homepage (https://www.bpi.de/de/bibliothek/amnog-daten) des BPI herunterladen, im BPI-Kiosk lesen oder die Broschüre kostenfrei in der BPI-Geschäftsstelle bestellen.
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Quelle: ots