Baierbrunn (ots) –
Sie sind in einer ausgesprochenen Wohlstandsperiode aufgewachsen, überlebten dank medizinischen Fortschritts schadlos Masern, Mumps und andere Infektionskrankheiten, genossen eine lückenlose Ausbildung, wählten Beruf und Partner selbst und entschieden sich frei für oder gegen eigene Familie: Den Babyboomern, den geburtenstarken Jahrgängen, geboren zwischen 1962 und 1972, geht es allem Anschein nach gut. Das Gesundheitsmagazin „Apotheken Umschau“ zeigt, was Babyboomer beachten sollten, damit sie noch viele gesunde Jahre erleben.
Isst man weniger, arbeitet der Körper effizienter
„Nie war eine Generation 50+ fitter und gesünder als die heutige“, sagt Lenhard Rudolph, Professor für Molekulare Medizin an der Universität Jena und Wissenschaftler am Jenaer Institut für Alternsforschung. Die meisten Babyboomer stehen mitten im Leben. Wenn auch mit Wohlstandsbauch: 83 Prozent der 45- bis 64-Jährigen hierzulande sind übergewichtig oder haben Adipositas. Damit steigt das Risiko für Diabetes, Herz-Kreislauf-Leiden und Krebs. Die gute Nachricht: Mit 50 bleibt noch genügend Zeit, um etwas zu verändern. Denn: „Ob wir gesund altern, hängt zu mehr als 70 Prozent von unserem Lebenswandel ab. Die Gene spielen eine geringe Rolle“, so Rudolph.
Babyboomer können viel tun, um lange fit und gesund zu bleiben. So gibt es Möglichkeiten, die Zellfunktionen anzukurbeln und den Alterungsprozess zu verlangsamen, sagt Lenhard Rudolph. „Ein effektives Mittel könnte Diätreduktion sein“, so der Alternsforscher. Das wirkt sich positiv auf Zellen und Organe aus. Sprich: Isst man weniger, gerät der Körper unter Stress und arbeitet effizienter. Er baut verstärkt Zellmüll ab und zieht daraus Energie. So funktionieren Zellen besser und werden verjüngt.
Regelmäßige Aktivität sorgt für Glückshormone
Auch Gehirn und Gedächtnis lassen sich trainieren. Indem man beispielsweise etwas Neues lernt, bilden sich Synapsen, also Verbindungen zwischen Nervenzellen, neu aus oder verstärken sich. So werden Hirnregionen selbst im Alter aktiver. Reisen, soziale Kontakte, das Lernen einer Fremdsprache oder eines Instruments feuern die grauen Zellen ebenso an wie Sport. Gut zu wissen: Regelmäßige Aktivität kurbelt auch die Produktion der Glückshormone Dopamin, Serotonin und Endorphin an, von denen wir im Alter oft zu wenig haben.
Männer ab 50, Frauen ab 60 sollten sich vom Kardiologen untersuchen lassen, um zu prüfen, ob Herz und Gefäße erste Schäden aufweisen. Dazu gehören gegebenenfalls ein Ruhe- und ein Belastungs-EKG, Ultraschall und eine Computertomographie des Herzens. Tipp: Gegen zu hohe Blutdruck-, Blutzucker- und Cholesterinwerte helfen Bewegung und gesundes Essen. Setzen Sie deshalb auf gesunde Öle wie auf Oliven-, Lein- oder Rapsöl. Bei Fleisch und Käse lohnt sich Sparsamkeit, hier sind magere Sorten wie etwa Hühnchen empfehlenswert.
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