Mannheim/Heidelberg (ots) – Auch 2021 bringt EIT Health Catapult innovative Ideen für die Gesundheitsbranche weiter: Auf der diesjährigen „dHealth“ erhielten ausgewählte Start-ups aus der DACH-Region die Chance, ihre Projekte in einem Online-Pitch-Wettbewerb vor einer Expertenjury zu präsentieren. In dieser Phase des Wettbewerbs kämpften die Teilnehmer darum, eines der 42 Start-ups zu werden, die ihre Region im Halbfinale vertreten. Nun gab EIT Health Germany die sechs Sieger des DACH-Regionalausscheids in den Bereichen Digital Health, BioTech und Medtech bekannt.
Das Accelerator-Programm EIT Health Catapult fördert jedes Jahr ausgewählte europäische Start-ups, um die Entwicklung und den Markteintritt innovativer Produkte, Technologien und Dienstleistungen voranzutreiben. Die Teilnehmer erhalten umfangreiches Training in den Bereichen Geschäftsmodellierung und -planung, Investitionsverhandlungen und Pitch-Skills. Außerdem treten sie in drei Phasen vor einer Jury aus Experten und potenziellen Investoren gegeneinander an. Den Siegern des Finales winkt in den Kategorien Digital Health, BioTech und Medtech ein Preisgeld von bis zu 40.000 Euro. Außerdem erhalten sie die Chance auf weitere finanzielle Unterstützung durch verschiedene Sponsoren. Aktuell verkündete EIT Health Germany die sechs teilnehmenden Start-ups aus der DACH-Region, die sich im Rahmen der ersten regionalen Phase für das Halbfinale im Dezember qualifiziert haben.
Kategorie „Digital Health“: mentalis (Nürnberg) und Ebenbuild (München)
Der Begriff „Digital Health“ umfasst die Verknüpfung von Gesundheitsversorgung mit softwarebasierten Lösungen, die Diagnose und Therapien individualisieren und effizienter machen sollen.
Das Nürnberger Unternehmen mentalis will mit einer App-basierten Lösung in Verbindung mit seiner mentalis-Plattform die Behandlung von Patienten mit psychischen Erkrankungen unterstützen. Hierbei erhalten die Betroffenen über die App ein individuelles Coaching und einen evidenzbasierten personalisierten Therapieplan.
Ebenbuild aus München kombiniert in einem neuartigen rechnergestützten Bildgebungsverfahren den klassischen CT-Scan mit physikalisch basierten Simulationsalgorithmen, um die Lunge von Patienten hochpräzise digital abzubilden. Der entstandene „digitale Zwilling“ der Lunge soll Ärzten – unabhängig von Marke und Fabrikat des Beatmungsgeräts – eine personalisierte protektive Beatmungstherapie bei Patienten mit akutem Lungenversagen ermöglichen.
Kategorie „Biotech“: Limula (La Tour-de-Peilz) und OmicEra (Planegg)
„Biotech“ beschäftigt sich interdisziplinär mit der Nutzung von Enzymen, Zellen und ganzen Organismen in technischen Anwendungen. Dadurch sollen u. a. Diagnosen oder auch die Herstellung von chemischen Verbindungen effizienter werden.
Die Plattformtechnologie von Limula aus La Tour-de-Peilz in der Schweiz ermöglicht eine schnelle und sichere Produktion von personalisierten Krebstherapien aus patienteneigenen Immunzellen. Das spezielle Design der Bioprozesseinheit erlaubt dabei die Durchführung jedes Schrittes der ex vivo gentechnisch veränderten Zellen in einem einzigen Behälter und reduziert so Kosten, Komplexität und Risiken in der Herstellung von Zelltherapien erheblich. „Wir hoffen, dieser Wettbewerb macht seinem Namen alle Ehre und katapultiert unser Projekt zur nächsten Stufe“, so Luc Henry, CEO und Mitgründer von Limula.
Die Plattform von OmicEra aus Planegg in Deutschland ermöglicht die parallele Analyse von Hunderten Proteinen aus einem Blutstropfen. Durch diese Möglichkeit der Früherkennung von ausgewählten Krankheits-Biomarkern können Krankheiten zuverlässiger diagnostiziert werden. Außerdem können die Proteine jedes Patienten in ihrer Gesamtheit digitalisiert werden, um dessen Gesundheitszustand widerzuspiegeln. Für Sophia Doll, Mitgründerin und Geschäftsführerin von OmicEra, war vor allem das Training der Pitch-Skills von Bedeutung: „Wir finden es sehr wertvoll, die Erfahrungen mit den anderen ausgewählten Start-ups zu teilen.“
Kategorie „Medtech“: ThinkSono (Potsdam) und Adiposs (Genf)
„Medtech“ umschreibt die Anwendung von technischen Erkenntnissen auf den Bereich der Medizin. Durch die Kombination neuer Technologien mit der medizinischen Sachkenntnis der Gesundheitsdienstleister sollen Diagnostik, Therapie, Pflege, Rehabilitation und Lebensqualität von kranken und gesunden Menschen verbessert werden.
Das Potsdamer Start-up ThinkSono hat mit AutoDVT die weltweit erste Software zur Erkennung tiefer Venenthrombosen (Deep Vein Thrombosis, DVT) entwickelt, die eine Verbindung zu leicht verfügbaren tragbaren Ultraschallgeräten herstellt. Durch die iOS- und Android-kompatible App können auch Nichtspezialisten (z. B. Krankenpfleger) eine DVT am Behandlungsort innerhalb von fünf Minuten erkennen, wodurch Kosten gespart und Ergebnisse verbessert werden.
Mit ImageBAT bietet das Genfer Unternehmen Adiposs ein oral einzunehmendes medizinisches Bildgebungsmittel, mit dem Abmagerung bei Patienten mit schweren bzw. chronischen Krankheiten vor irreversiblem Gewichtsverlust erkannt werden kann. ImageBAT ermöglicht durch einen nicht-invasiven Nachweis von braunem Fett die frühzeitige Diagnose eines krankheitsbedingten starken körperlichen Abbaus durch einen CT-Scan, den Patienten im Rahmen ihrer Standard-Krankheitsnachsorge erhalten. „Wir sehen einem großartigen Wettbewerb unter den besten Health-Start-ups in Europa entgegen“, beschreibt der CEO und Mitbegründer von Adiposs Andrej Babic seine Erwartungen an das EIT Health Catapult.
Weitere Informationen zum EIT Health Catapult finden Sie unter https://eithealth.eu/catapult/
Über EIT Health Germany
Das European Institute of Innovation & Technology (EIT) ist eine unabhängige Einrichtung der Europäischen Union, die 2008 gegründet wurde, um Innovation und Unternehmertum in ganz Europa zu fördern. Seit 2014 ist die Netzwerk-Initiative auch im Bereich Gesundheit in Europa aktiv. EIT Healtharbeitet zurzeit mit rund 150 Partnern aus 14 Ländern in einer „Public-Private-Partnership“ an den Lösungen der großen Herausforderung im Gesundheitswesen unserer Zeit.Führende Unternehmen, öffentliche Institutionen sowie renommierte Universitäten und Forschungseinrichtungen entwickeln gemeinsam mit Start-ups und KMUs in innovativen Programmen und Projekten neue Produkte und Dienstleistungen, die eine nachhaltige Gesundheitsökonomie in Europa fördern. Ziel ist es, die starke Polarität der verschiedenen Gesundheitssysteme in Europa zu überwinden, um etablierten und auch jungen digitalen Unternehmen neue Ressourcen zu eröffnen und ihre Ideen in gemeinsamen Produkten und Dienstleistungen für den europäischen Markt zu realisieren.
EIT Health Germany (http://www.eit-health.de) ist eines von insgesamt sieben EIT Health-Zentren in Europa und betreut in Deutschland, Österreich und der Schweiz zurzeit 35 Partner aus Industrie, Forschung und Lehre, u. a. Roche, Abbvie, das Karlsruher Institut für Technologie (KIT), die Universität Heidelberg, aber auch Start-ups und KMUs bei der Entwicklung von bahnbrechenden Innovationen im Gesundheitswesen.
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Quelle: ots