Mittwoch, April 24, 2024

Wenn jeder Schluck zu viel scheint / Inkontinenz und Trinkverhalten

Leipzig (ots) –

Wer Harn oder Stuhl nicht halten kann, beim Lachen, Husten, Niesen oder Heben unkontrolliert Urin verliert, dem geht es so wie schätzungsweise zehn Millionen Menschen in Deutschland: Er oder sie leiden an einer Inkontinenz. Einer der größten Fehler, den viele Betroffene begehen: Sie trinken zu wenig, um den Harndrang in Grenzen zu halten. Aber das bewirkt genau das Gegenteil.

Eine Inkontinenz kann jeden treffen, Männer wie Frauen, jung wie alt, ausgelöst durch eine Krankheit oder aufgrund des Alters. Dabei sind die Erscheinungsformen der Inkontinenz unterschiedlich. Die Medizin unterscheidet zwischen Belastungs-, Drang-, Reflex-, Überlauf- und extraurethraler Harninkontinenz. Doch allen gemeinsam ist die Unfähigkeit, den Urin kontrolliert zurückzuhalten. Das fein aufeinander abgestimmte System aus Blasenmuskulatur, Schließmuskel und Beckenbodenmuskulatur sowie den steuernden Nerven und Zentren im Gehirn und Rückenmark funktioniert nicht mehr richtig. Grund kann zum Beispiel ein Fehler in der Signalübertragung der beteiligten Nervenzellen sein.

Ausreichend Trinken – das A und O bei Inkontinenz

Unabhängig von der Ursache und der Ausprägung einer Harninkontinenz versuchen viele Betroffene, aus Angst vor einem unkontrollierten Harnabgang möglichst wenig zu trinken. Damit erreichen sie jedoch genau das Gegenteil. Die Blasenmuskulatur wird durch die Füllung der Blase trainiert. Ist die Blase nur noch halb oder kaum gefüllt, erschlafft die Muskulatur, das Fassungsvermögen der Blase verringert sich und der Harndrang nimmt zu. Bei mangelnder Flüssigkeitszufuhr werden zudem die Nieren nicht mit ausreichend Flüssigkeit versorgt und produzieren einen hoch konzentrierten Urin, der die Blase reizt und den Harndrang noch verstärkt. Darüber hinaus werden Nieren und Blase schlechter durchspült, es können sich so leichter Bakterien ansiedeln und das Risiko für Harnwegsinfektionen steigt.

Wasser ist das ideale Getränk

Ausreichend trinken spielt also eine große Rolle bei einer Inkontinenz. Wichtig ist aber nicht nur wieviel, sondern auch was man trinkt. So wirken Kaffee, viele Teesorten wie schwarzer und grüner Tee und Alkohol harntreibend, zuckerhaltige und kohlesäurehaltige Getränke können die Blase reizen. Am besten eignen sich daher stilles Wasser und Kräutertees. Leitungswasser ist ein hervorragender Durstlöscher für alle, die unter Inkontinenz leiden“, sagt Dr. Stefan Koch vom Forum Trinkwasser e.V. „Es reizt die Blase nicht und spielt bei der Ausleitung von Abfall- und Schadstoffen eine zentrale Rolle.“

Pressekontakt:
Forum Trinkwasser e.V.
Jana Arnold
tel 01733734761
[email protected]
Original-Content von: Forum Trinkwasser e.V., übermittelt durch news aktuell
Quelle: ots

Mehr vom Autor

Europäischer Gesundheitsdatenraum: BPI fordert konsequente EU-weite Harmonisierung

Berlin (ots) - Der Europäische Gesundheitsdatenraum ist ein wichtiger Schritt für die Stärkung der Gesundheitsversorgung in Europa....

Welt-Impfwoche 2024 / Umfassender Meningokokken-Schutz kann lebenslange Folgen bei Babys und Kleinkindern verhindern

München (ots) - Das Immunsystem von Babys und Kleinkindern ist noch nicht vollständig ausgereift, daher sind sie...

Full-Service-Agentur m2c: Praxismarketing für Zahnärzte

Frankfurt am Main (ots) - Zahlreiche Zahnärzte sehen sich der wachsenden Herausforderung gegenübergestellt, neue Patienten zu gewinnen....

SWR3 Podcast „True Care“ erzählt Gesundheitsschicksale und ihre Heldengeschichten / Staffelstart am 24. April 2024

Baden-Baden (ots) - Im SWR3 Podcast "True Care - intensive Fälle mit Ricardo Lange" erzählt Host, Reporter...

Ähnliche Artikel

Advertismentspot_img

Neueste Beiträge

Europäischer Gesundheitsdatenraum: BPI fordert konsequente EU-weite Harmonisierung

Berlin (ots) - Der Europäische Gesundheitsdatenraum ist ein wichtiger Schritt für die Stärkung der Gesundheitsversorgung in Europa. Allerdings betont Dr. Kai Joachimsen, Hauptgeschäftsführer des...

Welt-Impfwoche 2024 / Umfassender Meningokokken-Schutz kann lebenslange Folgen bei Babys und Kleinkindern verhindern

München (ots) - Das Immunsystem von Babys und Kleinkindern ist noch nicht vollständig ausgereift, daher sind sie besonders anfällig, an Meningokokken zu erkranken. ...

Full-Service-Agentur m2c: Praxismarketing für Zahnärzte

Frankfurt am Main (ots) - Zahlreiche Zahnärzte sehen sich der wachsenden Herausforderung gegenübergestellt, neue Patienten zu gewinnen. Der zahnmedizinische Sektor ist ein stark umkämpfter...