Dienstag, Oktober 14, 2025

Studie Kinderpflege zuhause: 95 % pflegender Eltern fühlen sich überfordert

Hamburg (ots) –

2021 waren 271.838 Kinder in Deutschland pflegebedürftig (BMG 2021 (https://www.bundesgesundheitsministerium.de/fileadmin/Dateien/3_Downloads/Statistiken/Pflegeversicherung/Leistungsempfaenger/2021_Leistungsempfaenger-nach-Altersgruppen-und-Pflegegraden-insgesamt_bf.pdf)). Für die Pflege schwerkranker und pflegebedürftiger Kinder bringen pflegende Eltern wöchentlich mehr als 40 Stunden auf – mehr als für einen durchschnittlichen Vollzeitjob in Deutschland. Das zeigt die neue pflege.de-Studie zur Kinderpflege zuhause. 95 Prozent pflegender Eltern fühlen sich zumindest teilweise mit der Pflege ihres Kindes überfordert. Wie die Studie zeigt, hat dies komplexe Gründe. Anlässlich des heutigen Kinderkrebstages sowie angesichts der aktuell immer noch angespannten Situation in Kinderkliniken ist es umso wichtiger, die Aufmerksamkeit auf diese oft unsichtbare gesellschaftliche Gruppe zu richten.

pflege.de-Studie zeigt: Kinderpflege findet bei 92 Prozent zuhause statt und wird hauptsächlich von den Müttern übernommen

Die Pflegesituation von Kindern mit Pflegebedarf ist fast immer gleich: 92 Prozent der Kinder werden in den eigenen vier Wänden der Familie gepflegt. Die Kinderpflege übernehmen hauptsächlich die Mütter: 87 Prozent der Hauptpflegepersonen von pflegebedürftigen Kindern sind Mütter.

Ursache für die Pflegebedürftigkeit bei Kindern: Meist eine Behinderung von Geburt an

Die Gründe für eine Pflegebedürftigkeit bei Kindern sind vielfältig – oft kommen mehrere Faktoren zusammen. Bei 60 Prozent der Kinder aus der pflege.de-Studie ist der Pflegebedarf durch eine Behinderung von Geburt an bzw. eine Erbkrankheit oder einen Gendefekt begründet. 48 Prozent sind aufgrund einer psychischen oder neurologischen Störung oder Erkrankung pflegebedürftig. Eine chronische Erkrankung (23 Prozent) oder eine Krebserkrankung (14 Prozent) werden ebenfalls als Ursachen für die Pflegebedürftigkeit angegeben.

Vollzeitjob Kinderpflege: Eltern pflegen meist mehr als 40 Stunden pro Woche

Der zeitliche Aufwand für pflegende Eltern ist groß: 61 Prozent der Befragten bringen mehr als 40 Stunden wöchentlich für die Pflege ihres Kindes auf. Im Vergleich: Die gewöhnliche Wochenarbeitszeit von Erwerbstätigen in Deutschland beträgt 34,8 Stunden. Kein Wunder, dass 95 Prozent der Befragten angeben, zumindest teilweise mit der Kinderpflege überfordert zu sein.

Hauptbelastungsfaktor in der häuslichen Kinderpflege ist die Bürokratie

Anträge über Anträge: Wer sein Kind zuhause pflegt, muss sich mit einer Vielzahl an Anträgen und Papierkram auseinandersetzen. Für 81 Prozent ist genau das die größte Belastung bei der Kinderpflege – weit mehr als die körperliche Herausforderung, die die Pflege stellt (25 Prozent). Die mentale und emotionale Belastung (78 Prozent) wiegt hingegen fast ebenso schwer wie die Last, die durch den Versuch Familie, Beruf und Pflege zu vereinbaren, entsteht (76 Prozent). 59 Prozent der befragten Eltern wünschen sich deshalb mehr Entlastungsangebote.

Mehr dazu gibt’s im vollständigen Ergebnisberich (https://short.pflege.de/studie)t – inklusive grafisch aufbereiteter Studienergebnisse, fachlichen Ratschlägen aus der Kindermedizin sowie praktischen Tipps von drei pflegenden Müttern: short.pflege.de/studie

Pressekontakt:
web care LBJ GmbH
Lara Röder
Großer Grasbrook 9
20457 Hamburg
E-Mail: [email protected]
Tel: +4940 226 161 688
Original-Content von: web care LBJ GmbH, übermittelt durch news aktuell
Quelle: ots

Mehr vom Autor

Pflegereform: Johanniter mahnen zu schneller Umsetzung und fairen Bedingungen / Die Johanniter äußern sich zum Zwischenbericht der Bund-Länder-Kommission zur Pflegereform

Berlin (ots) - Zu dem am Montag veröffentlichten Zwischenbericht der Bund-Länder-Arbeitsgruppe "Zukunftspakt Pflege" erklärt Thomas Mähnert, Mitglied...

Hypewave zeigt: Mit authentischem Social Recruiting gewinnen Praxen neue Therapeuten

Siegburg Kaum eine Branche spürt den Fachkräftemangel so deutlich wie die Heilmittelbranche. Physiotherapie-, Ergotherapie- und Logopädiepraxen finden...

Pflegereform: Zukunftspakt Pflege droht zentrales Ziel zu verfehlen

Berlin (ots) - Anlässlich der Vorstellung der Zwischenergebnisse der Bund-Länder-Arbeitsgruppe "Zukunftspakt Pflege" sagt PKV-Verbandsdirektor Florian Reuther: "Es...

Grundregeln für sicheres Arbeiten mit Asbest

Köln (ots) - Asbest ist seit mehr als 30 Jahren verboten und trotzdem allgegenwärtig. Der einstige "Wunderstoff"...

Ähnliche Artikel

Advertismentspot_img

Neueste Beiträge

Pflegereform: Johanniter mahnen zu schneller Umsetzung und fairen Bedingungen / Die Johanniter äußern sich zum Zwischenbericht der Bund-Länder-Kommission zur Pflegereform

Berlin (ots) - Zu dem am Montag veröffentlichten Zwischenbericht der Bund-Länder-Arbeitsgruppe "Zukunftspakt Pflege" erklärt Thomas Mähnert, Mitglied des Bundesvorstandes der Johanniter-Unfall-Hilfe: "Pflegebedürftigkeit darf niemanden...

Hypewave zeigt: Mit authentischem Social Recruiting gewinnen Praxen neue Therapeuten

Siegburg Kaum eine Branche spürt den Fachkräftemangel so deutlich wie die Heilmittelbranche. Physiotherapie-, Ergotherapie- und Logopädiepraxen finden oft monatelang keine qualifizierten Bewerber - trotz...

Pflegereform: Zukunftspakt Pflege droht zentrales Ziel zu verfehlen

Berlin (ots) - Anlässlich der Vorstellung der Zwischenergebnisse der Bund-Länder-Arbeitsgruppe "Zukunftspakt Pflege" sagt PKV-Verbandsdirektor Florian Reuther: "Es ist richtig, dass Bundesgesundheitsministerin Nina Warken sich...