Niederdorfelden (ots) –
Ob in Krankenhäusern, Laboren oder Produktionsstätten – Ethanol zählt zu den meistverwendeten Grundstoffen in der medizinischen und pharmazeutischen Anwendung. Umso größer ist die Bedeutung der aktuellen Diskussion um eine mögliche Einstufung der Flüssigkeit als CMR-Gefahrenstoff. Diese Stoffe sind potentiell krebserregende (carcinogenic), erbgutverändernde (mutagen) und/oder fortpflanzungsgefährdende (reprotoxic). Verantwortlich für das Prüfverfahren ist die Europäische Chemikalienagentur (ECHA). Die wissenschaftliche Basis zur Neueinstufung: überwiegend Daten zum übermäßigen oralen Konsum alkoholischer Getränke.
Ethanol wird in Krankenhäusern, Pflegeeinrichtungen, Apotheken und bei der Arzneimittelherstellung täglich in unzähligen Prozessen eingesetzt – insbesondere als Wirkstoff in Desinfektionsmitteln, als Träger- und Extraktionsstoff sowie in Produktions- und Hygieneschritten. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) stuft ethanolhaltige Handdesinfektionsmittel als unverzichtbar ein, da Ethanol spezifisch und alternativlos gegen unbehüllte Viren (beispielsweise Adeno- oder Noroviren) wirkt. Ethanol gilt als umfassend erforscht, sicher in der Anwendung und zuverlässig in der Wirkung. Zur Bewertung einer Neueinstufung werden größtenteils Daten zur oralen (missbräuchlichen) Aufnahme alkoholischer Getränke berücksichtigt – weniger aber jene zur sachgerechten und realitätsnahen Anwendung in der Industrie.
„Wir begrüßen, dass die ECHA Stoffe regelmäßig überprüft, um deren Sicherheit zu gewährleisten. Allerdings darf die Bewertung nicht losgelöst vom tatsächlichen Einsatz erfolgen. Eine pauschale CMR-Einstufung auf Basis von Daten zum übermäßigen Alkoholkonsum würde der Realität im klinischen und pharmazeutischen Alltag nicht gerecht werden. Wir appellieren daher an Entscheidungsträger eine differenzierte Beurteilung vorzunehmen. Eine ausgewogene Regulierung, die die Patientensicherheit in allen Aspekten im Blick hat, ist entscheidend für die Stabilität dieser Infrastruktur“, erklärt Richard Engelhard, CEO bei Engelhard Arzneimittel.
Gefahr für Versorgungssicherheit und deutschen Gesundheitsstandort
Eine Neueinstufung als CMR-Substanz wird die Verfügbarkeit und Anwendungsbereiche von Ethanol mittel- bis langfristig massiv einschränken oder gänzlich verbieten – mit potenziell gravierenden Folgen für die Patientensicherheit. Das betrifft den täglichen Einsatz in Krankenhäusern, Pflegeeinrichtungen und Hygieneprozessen. Aber auch bei unvorhersehbaren Ereignissen wie Pandemien wäre eine verlässliche Versorgung mit Desinfektionsmitteln kaum sicherzustellen. Die Einstufung würde sich außerdem gravierend auf die Herstellung wichtiger Arzneimittel, Medizinprodukte und In-Vitro Diagnostika und damit auf die Versorgung von Patientinnen und Patienten auswirken. Zudem würden die geltenden Arbeitsschutzvorschriften bei einer Klassifizierung von Ethanol als reproduktionstoxischen Stoff vorsehen, dass Frauen im gebärfähigen Alter ein Beschäftigungsverbot für Tätigkeiten mit direktem Kontakt zu Ethanol (etwa im Labor) erhalten würden – ein zusätzlicher Risikofaktor in Zeiten akuten Fachkräftemangels.
All diese Aspekte würden nicht nur die Versorgungssicherheit der Patientinnen und Patienten gefährden, sondern auch den Forschungs- und Produktionsstandort Deutschland nachhaltig schwächen. Denn Ethanol als zentraler Hilfsstoff gilt in der pharmazeutischen Industrie derzeit noch als nicht substituierbar. Anpassungen innerhalb von Herstellungsverfahren sowie zusätzliche Schutzmaßnahmen würden zu einer erheblichen Kostensteigerung führen. Weitere Produktionsverlagerungen ins Ausland wären eine absehbare Folge – was im Widerspruch zu den politischen Zielen einer sicheren und unabhängigen Arzneimittelversorgung steht.
Engelhard positioniert sich für Patienten- und Mitarbeitersicherheit
Als forschendes und produzierendes Unternehmen unterstützt Engelhard das Ziel, den bestmöglichen Schutz sowohl von Patientinnen und Patienten als auch von Beschäftigten zu gewährleisten. Gleichzeitig weist Engelhard darauf hin, dass Ethanol vor allem in medizinischen und pharmazeutischen Bereichen zentrale Aufgaben erfüllt, die der Gesundheit der Menschen dienen – und die in dieser Form nicht substituierbar sind.
Sollte es zu einer Neueinstufung von Ethanol als CMR-Gefahrenstoff kommen, würde dies aller Voraussicht nach die Versorgungssicherheit gefährden sowie die Wettbewerbsfähigkeit des deutschen Gesundheitsstandorts nachhaltig schwächen. Daher plädiert das Familienunternehmen, das sich der verantwortungsvollen Medizin verschrieben hat, für einen offenen und faktenbasierten Dialog zwischen Behörden, Wissenschaft und Industrie – mit dem Ziel, eine Lösung zu finden, die sowohl dem Gesundheitsschutz als auch der Sicherung des Innovations- und Produktionsstandortes Europas und damit auch Deutschlands gerecht wird. Und damit Verantwortung und Verhältnismäßigkeit in Einklang bringt.
Über Engelhard
Als einer der führenden Markenhersteller im OTC-Bereich erforscht und entwickelt Engelhard Markenarzneimittel aus Wirkstoffen, die zu den besten ihrer Klasse zählen. Das Ergebnis sind international führende Marken wie Prospan®, Sinolpan®, isla®, Velgastin® und Tyrosur® (www.engelhard.de//pflichtangaben-1 (http://www.engelhard.de/pflichtangaben-1)) die nach höchsten Qualitätsstandards in Deutschland hergestellt und in mehr als 100 Ländern vertrieben werden. Die Kernkompetenzen des 1872 aus einer Apotheke in Frankfurt heraus entstandenen Unternehmens liegen in den Bereichen Atemwegs- und Hauterkrankungen sowie Verdauungsproblemen. Dafür arbeiten mittlerweile mehr als 550 Mitarbeiter, die einen jährlichen Umsatz von ca. 176 Mio. EUR erwirtschaften. Mehr Informationen finden Sie auf www.engelhard.de (http://www.engelhard-am.de).
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Quelle: ots


