Samstag, September 30, 2023

Im Notfall: Notaufnahme oder Praxis? / Für Patientinnen und Patienten ist es nicht immer leicht, herauszufinden, was die richtige Anlaufstelle bei einem dringlichen Anliegen ist

Baierbrunn (ots) –

Gleich in die Notaufnahme des Krankenhauses fahren oder erst einmal die Nummer 116117 der kassenärztlichen Vereinigung wählen, um die nächste Bereitschaftspraxis zu finden? Oder sogar den Rettungsdienst unter 112 rufen? Ob ein echter Notfall vorliegt oder ob es auch reicht zu warten, bis die Hausarztpraxis wieder einen Termin frei hat, ist zuweilen schwierig zu entscheiden. Die Notaufnahme ist eigentlich für Menschen mit schweren oder sogar lebensbedrohlichen Beschwerden gedacht – trotzdem kommen viele mit weniger dringlichen Anliegen. „Dies hängt unter anderem mit falschen Vorstellungen zusammen, was wir in der Notaufnahme leisten müssen und auch mit einer schlechten Aufklärung darüber, welche weiteren Anlaufstellen vorhanden sind“, erklärt Peer Düsedau, Arzt für Notfallmedizin aus Hamburg, im Gesundheitsmagazin „Apotheken Umschau“.

Notaufnahme: Kein Ersatz für den Pflegedienst

Häufig erwarten Patienten vom Notfalldienst eine umfangreiche Untersuchung. Doch werden die Möglichkeiten nur gezielt je nach Beschwerdebild eingesetzt. Auch dürfen die Notfallmediziner keine Rezepte oder Krankschreibungen ausstellen. Medikamente werden nur in den Mengen mitgegeben, die bis zum nächsten Besuch beim Hausarzt oder der Hausärztin ausreichen.

Eine Notfalleinrichtung ist auch kein Ersatz für einen Pflegedienst, wenn die Versorgung von älteren, pflegebedürftigen Menschen daheim alleine nicht mehr gewährleistet ist. „Die wichtigste Entscheidung, die wir als Ärztinnen und Ärzte in der Notaufnahme treffen müssen, ist, ob Patientinnen oder Patienten stationär aufgenommen werden müssen oder nach Hause entlassen werden können“, sagt Düsedau. Tendenziell sei die Anzahl derer, die wieder nach Hause gehen oder ambulant weiterbehandelt werden kann, größer als der Teil, der im Krankenhaus bleiben muss.

Wenn Sie unsicher sind, an wen Sie sich wenden sollen, schildern Sie dem Notruf der kassenärztlichen Vereinigung unter 116117 Ihr Anliegen. Ist der Besuch in der Notfallambulanz eines Krankenhauses nicht nötig, schreibt die „Apotheken Umschau“, gibt es – je nach Dringlichkeit und Schwere – verschiedene Möglichkeiten:

1. Sie besuchen die nächste Notfallpraxis (Anlaufstellen in der Umgebung erhalten Sie im Internet unter https://bereitschaftspraxen.116117.de oder unter 116117).
2. Der kassenärztliche Notdienst schickt eine Ärztin oder einen Arzt zu Ihnen nach Hause.
3. Sie vereinbaren einen Termin in Ihrer Hausarztpraxis.

Als Faustregel gilt: Würden Sie mit Ihren Beschwerden auch in die Hausarztpraxis gehen, wählen Sie die 116117. Sind Sie unsicher, wählen Sie die 112.

Diese Meldung ist nur mit Quellenangabe zur Veröffentlichung frei. Das Gesundheitsmagazin „Apotheken Umschau“ 5B/2023 ist aktuell in den meisten Apotheken erhältlich. Viele weitere interessante Gesundheits-News gibt es unter https://www.apotheken-umschau.de sowie auf Facebook (https://www.facebook.com/Apotheken.Umschau/), Instagram (https://www.instagram.com/apotheken_umschau/), Twitter (https://twitter.com/AU_de) und YouTube (https://www.youtube.com/c/apothekenumschautv).

Pressekontakt:
Julie von Wangenheim, Leitung Unternehmenskommunikation
Katharina Neff-Neudert, PR-Manager
Tel.: 089/744 33-360
E-Mail: [email protected]
www.wortundbildverlag.de
https://www.linkedin.com/company/wort-&-bild-verlag/
Original-Content von: Wort & Bild Verlagsgruppe – Gesundheitsmeldungen, übermittelt durch news aktuell
Quelle: ots

Mehr vom Autor

Bertelsmann Investments stärkt sein Portfolio im Bereich Digitale Gesundheit mit einer strategischen Investition in den Life-Sciences-Markt

Gütersloh / Neuseeland (ots) - - Bertelsmann Investments investiert in Author-it Software Corporation - Investition...

Deutscher Apothekertag: Apotheken-Betriebsergebnisse sinken weiter – Apothekerschaft beschließt Resolution

Düsseldorf (ots) - Mit nur noch 17.830 Apotheken ist die Apothekendichte in Deutschland im ersten Halbjahr 2023...

Rauchstopp in der Gefäßmedizin – S3-Leitlinie zielt auf den freiwilligen Rauchstopp ab und erreicht damit aktuell 90% der Rauchenden nicht

Osnabrück (ots) - Die Deutsche Gesellschaft für Angiologie (DGA) und die Deutsche Gesellschaft für Gefäßchirurgie (DGG) haben...

Welt-Urtikaria-Tag 2023 – Was hilft bei Juckreiz und Quaddeln?

Hamburg (ots) - Sie kommen ganz plötzlich: rote Flecken auf der Haut, die anschwellen und jucken -...

Ähnliche Artikel

Advertismentspot_img

Neueste Beiträge

Bertelsmann Investments stärkt sein Portfolio im Bereich Digitale Gesundheit mit einer strategischen Investition in den Life-Sciences-Markt

Gütersloh / Neuseeland (ots) - - Bertelsmann Investments investiert in Author-it Software Corporation - Investition im mittleren einstelligen Millionenbereich - Strategischer...

Deutscher Apothekertag: Apotheken-Betriebsergebnisse sinken weiter – Apothekerschaft beschließt Resolution

Düsseldorf (ots) - Mit nur noch 17.830 Apotheken ist die Apothekendichte in Deutschland im ersten Halbjahr 2023 auf 21,1 Apotheken pro 100.000 Einwohnern gesunken....

Rauchstopp in der Gefäßmedizin – S3-Leitlinie zielt auf den freiwilligen Rauchstopp ab und erreicht damit aktuell 90% der Rauchenden nicht

Osnabrück (ots) - Die Deutsche Gesellschaft für Angiologie (DGA) und die Deutsche Gesellschaft für Gefäßchirurgie (DGG) haben auf ihren Jahreskongressen in Leipzig vom 20.-23.09.2023...