Hamburg (ots) –
– Beschimpfungen, Bedrohungen und körperliche Gewalt gegen Mitarbeitende nehmen zu
– Asklepios startet Maßnahmenpaket: Aufklärung, Schulungen, Hilfetelefon, Ausgabe von tausenden Schrillalarmen
– Sicherheitsmaßnahmen kosten die Kliniken jährlich schon fast zehn Millionen Euro
Angesichts zunehmender Übergriffe von Patient:innen und Angehörigen auf Mitarbeitende in Kliniken und Gesundheitseinrichtungen haben die Asklepios Kliniken Hamburg Anfang November die Kampagne #HaltzuGewalt (https://www.asklepios.com/haltzugewalt) gestartet. Ziel ist es, die Gesellschaft für das Thema zu sensibilisieren. Gleichzeitig wurde ein umfangreiches Maßnahmenpaket geschnürt, um die Mitarbeitenden besser zu schützen: Deeskalationstrainings, Schulungs- und Hilfsangebote für Mitarbeitende werden ausgebaut, besonders kritische Bereiche wie Notaufnahmen künftig noch besser gesichert. „Wir nehmen das Thema Gewalt sehr ernst und stellen uns schützend vor unsere mehr als 16.000 Mitarbeitenden in Hamburg“, so Joachim Gemmel, CEO der Asklepios Kliniken Gruppe. „Der Respekt gegenüber unseren Beschäftigten lässt nach. Wir erleben immer öfter Fälle von Aggression, von Drohungen und Beleidigungen bis hin zu körperlicher Gewalt und in seltenen Fällen sogar den Einsatz von Waffen“, so Gemmel, der auch Sprecher der Geschäftsführung der Hamburger Asklepios Kliniken ist. In einer gemeinsamen Grundsatzerklärung fordern der Vorstand der Asklepios Kliniken Gruppe und der Konzernbetriebsrat nachdrücklich Respekt für die Klinikbeschäftigten.
„Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter erleben täglich verbale, nonverbale, körperliche, rassistische und sexistische Gewalt. Dem wollen wir mit der Initiative #HaltzuGewalt gemeinsam entgegentreten“, so die Botschaft der gemeinsamen Grundsatzerklärung von Vorstand und Betriebsrat der Asklepios Kliniken Gruppe. Täglich melden Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Kliniken so genannte besondere Vorkommnisse: Gegenstände werden geworfen, Feuerlöscher von der Wand gerissen, Pflegekräfte und Ärzt:innen geschlagen und getreten. Immer wieder muss die Polizei zu Hilfe gerufen werden.
Erste Maßnahmen im Rahmen der Kampagne #HaltzuGewalt wurden bereits umgesetzt: Für die Mitarbeitenden wurden eine Meldeseite im Internet (https://www.insite.de/halt-zu-gewalt) sowie eine Hotline (Hilfetelefon) freigeschaltet, es gibt interne Online-Schulungen für die Belegschaft, auch für Führungskräfte. Die Hausordnungen der Kliniken wurden mit Blick auf Hausverweise/Hausverbote aktualisiert. In den Notaufnahmen gibt es zudem mehrsprachige Informationen rund um das Thema Respekt und Gewalt. Auf dem Asklepios YouTube-Kanal und über Soziale Medien wird ein eindrucksvolles Video (https://www.youtube.com/watch?v=-N-1nVHddM0) mit Aussagen einer von Aggressionen betroffenen Pflegekraft verbreitet. In den kommenden Tagen und Wochen wird die Kampagne #HaltzuGewalt aber vor allem über Poster und Flyer in allen Hamburger Asklepios Kliniken kommuniziert. Ergänzend wurden Informationen zur Kampagne #HaltzuGewalt auf der Homepage unter asklepios.com/haltzugewalt sowie im Intranet der Kliniken eingestellt. Bereits vor Beginn der Kampagne fanden Begehungen sicherheitskritischer Bereiche durch die Arbeitssicherheit mit Empfehlungen zur Verbesserung der persönlichen Sicherheit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter statt. Eine Maßnahme, die bereits in Umsetzung ist, ist die Anschaffung und Verteilung von 20.000 Schrillalarmen, mit denen Mitarbeitende in Notsituationen auf sich aufmerksam machen können.
Zum Hintergrund: Das Thema Gewalt beschäftigt alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Gesundheitswesen, vom Rettungssanitäter über den niedergelassenen Arzt bis hin zum Personal in der Notaufnahme. Notgedrungen setzt Asklepios bereits seit einigen Jahren auf eigene Kosten Sicherheitspersonal ein, um Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vor Übergriffen zu schützen und Randalierer des Hauses zu verweisen. „Der finanzielle Aufwand für diese zusätzlichen Sicherheitsmaßnahmen beläuft sich allein für die Hamburger Asklepios Kliniken auf fast zehn Millionen Euro pro Jahr – Tendenz steigend“, so Joachim Gemmel, Vorsitzender der Geschäftsführung der Asklepios Kliniken. „Hier haben wir die klare Erwartung an Politik und Kostenträger, endlich Verantwortung zu übernehmen und die anfallenden Kosten zu refinanzieren. Bislang erhalten wir nur im Bereich der Psychiatrie Unterstützung, aber der überwiegende Teil der Sicherungsmaßnahmen, die ja in den Akutkliniken stattfinden, wird derzeit in keiner Weise vergütet. Hier sehe ich Politik und Krankenkassen in der Verantwortung.“
Thomas Haul, Gesamt- und Konzernbetriebsratsvorsitzender der Asklepios Kliniken Hamburg GmbH, sagt: „Der Schutz unser Mitarbeitenden hat höchste Priorität. Ein Krankenhaus ist kein rechtsfreier Raum und unsere Kolleg:innen müssen sich nicht alles gefallen lassen! Jeder Einzelne von ihnen leistet großartige Arbeit und verdient dafür Respekt. Übergriffe werden nicht toleriert und gegebenenfalls auch zur Anzeige gebracht.“
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Quelle: ots