Filderstadt (ots) –
– Notrufnummer 112 der Europäischen Union (EU) konsequent für lebensbedrohliche Notfälle nutzen
– Effiziente Verzahnung in der Notfallrettung sichert Überleben und Genesung von Patienten
– Next-Best-Strategie: schnelle und professionelle Hilfe für Notfallpatienten
Im Notfall muss es schnell gehen – deshalb ist die Notrufnummer 112 in allen EU-Staaten die zentrale Anlaufstelle. Bei zeitkritischen Diagnosen steigen die Überlebens- und Genesungschancen, je kürzer die Prähospitalzeit ist – also die Zeit zwischen dem Eintritt der Erkrankung oder des Unfalls und dem Versorgungsbeginn in der Klinik. Die optimale Patientenversorgung beginnt deshalb bereits zu dem Zeitpunkt, an dem die Notrufnummer 112 gewählt wird.
Die Anzahl der Fehlanrufe über die 112 ist in Deutschland in den vergangenen Jahren deutlich gestiegen. Dadurch werden Notfallfahrzeuge oder Rettungshubschrauber blockiert und stehen für dringende medizinische Notfälle nicht zur Verfügung. Patienten müssen durch gezielte Information zu den Wahlmöglichkeiten zwischen den Rufnummern 116 117 (Patientenservice, der bei Bedarf den ärztlichen Bereitschaftsdienst einbindet) und 112 (Rettungsdienst für akute und lebensbedrohliche Notfälle) befähigt werden, die für sie passende Rufnummer zu wählen. Einsatzkräfte können auf diese Weise präziser eingesetzt werden. Etwa durch eine nationale Kampagne, die alle Rettungsdienste einbezieht.
Die konsequente Umsetzung der „Next-Best“-Strategie in der Notfallversorgung trägt zudem dazu bei, dass bereits bei der Disposition sowohl der schnellste Notarztzubringer als auch parallel dazu das schnellste Rettungsmittel an den Notfallort alarmiert wird, um Patienten in die für ihren Notfall am besten geeignete Klinik zu transportieren. Einheitliche Anlaufstellen in Kliniken könnten darüber hinaus zur besseren Verzahnung von ärztlichem Notdienst und Notaufnahmen und damit einhergehend zu einer Entlastung der Notfallversorgung beitragen.
Mit der Notwendigkeit einer Reform der Notfallrettung hatte sich am 17. Januar 2024 zuletzt der Gesundheitsausschuss im Bundestag im Zuge einer Anhörung beschäftigt, zu der auch Dr. Krystian Pracz als Sachverständiger der Notfallrettung geladen war.
Über den Europäischen Tag des Notrufs 112
Der Europäische Tag des Notrufs 112 soll das Bewusstsein für die EU-weit verfügbare Notfall-Rufnummer 112 erhöhen und ist gleichzeitig der Anerkennung der Arbeit aller, die zu den Rettungsdiensten beitragen, gewidmet. Der Europäischen Tag des Notrufs 112 findet jedes Jahr am 11. Februar statt, da die Notrufnummer im Datum enthalten ist (11.2.). Er wurde im Jahr 2009 vom Europäischen Parlament, vom Rat der Europäischen Union und von der EU-Kommission eingeführt, um die europaweite Gültigkeit des Euronotrufs 112 in der europäischen Bevölkerung zu verankern und die Vorteile der europaweiten Notrufnummer bekannter zu machen.
Über die DRF Luftrettung
Die DRF Luftrettung mit Sitz in Filderstadt ist eine der größten Luftrettungsorganisationen Europas. Von 32 Stationen an 30 Standorten in Deutschland aus starten die Hubschrauber und Ambulanzflugzeuge der gemeinnützigen Organisation zu ihren Einsätzen. Hierzu gehören Einsätze in der Notfallrettung, Verlegungsflüge von kritisch kranken oder verletzten Personen zwischen Kliniken und Rückholungen von Patientinnen und Patienten aus dem Ausland. An zwölf dieser Stationen sind die Crews rund um die Uhr einsatzbereit, an vier Standorten kommen Hubschrauber mit Rettungswinde zum Einsatz. Insgesamt leistete die DRF Luftrettung 36.413 Einsätze im Jahr 2023. Für den kontinuierlichen Ausbau ihrer lebensrettenden Aufgabe ist die gemeinnützige Luftrettungsorganisation auf finanzielle Unterstützung angewiesen. Rund 400.000 Fördermitglieder weiß der DRF e.V. bereits an seiner Seite. Mehr Informationen unter www.drf-luftrettung.de
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Quelle: ots