Filderstadt (ots) – Die DRF Luftrettung nimmt heute an der Station Villingen-Schwenningen den ersten Hubschrauber des Typs H145 der Welt in Betrieb, der nachträglich von vier auf fünf Hauptrotorblätter umgebaut wurde. Diese erste Umrüstung nahmen die Techniker*innen der DRF Luftrettung zusammen mit dem Hersteller Airbus Helicopters an dessen Standort in Donauwörth vor.
Als weltweit erster Hubschrauberbetreiber rüstete die DRF Luftrettung eine H145 von einem Vier- auf ein Fünfblattrotorsystem um und stellt sie heute an der Station Villingen-Schwenningen in den Dienst der Luftrettung. Damit wird die bisher dort eingesetzte H145 mit Vierblattrotor abgelöst. Der mit der Umrüstung verbundene Prozess, das sogenannte Retrofit, wurde gemeinsam mit dem Hersteller Airbus Helicopters an dessen Standort in Donauwörth im Rahmen dieser ersten Umrüstung erarbeitet. Er dient nun als Musterprozess für alle weiteren Umbauten. „Mit der Entscheidung, bestehende Einsatzhubschrauber des Typs H145 in unserer Flotte auf das Fünfblattrotorsystem umzurüsten, verfolgen wir eines unserer wichtigsten Ziele: die Möglichkeiten unserer Besatzungen und damit auch die Überlebens- und Genesungschancen unserer Patientinnen und Patienten weiter zu verbessern“, so Dr. Peter Huber, Vorstand der DRF Luftrettung. „Die Hubschraubertechnik entwickelt sich stets weiter und auch wir stehen niemals still, um Menschen in Not noch schneller und besser helfen zu können.“
Mit der Indienststellung in Villingen-Schwenningen kommen die Neuerungen des Hubschraubers jetzt der einzigen Nachtflugstation in Baden-Württemberg zugute. Die H145 Retrofit kann im Vergleich zu ihrem Vorgänger bei gleicher Leistung mit einer höheren Nutzlast fliegen. Das erlaubt es der Crew unter anderem, auf spontane Anforderungen am Einsatzort besser zu reagieren, denn sie kann zum Beispiel zusätzliches medizinisches Personal aufnehmen. Zudem liegt sie durch das fünfte Rotorblatt noch ruhiger in der Luft und bietet so Patient*innen und Besatzung einen höheren Flugkomfort. Neben den Rotorblättern und dem Rotormast werden weitere Hubschrauberteile im Zuge der Umrüstung ausgetauscht und Erneuerungen vorgenommen, die zu einer zusätzlichen Verbesserung führen. Dazu zählen die Modifikation des Hauptgetriebes, der Austausch von Batterien sowie Software-Updates.
Von den Vorteilen dieser Umrüstung profitieren künftig alle Standorte der DRF Luftrettung, an denen eine H145 zum Einsatz kommt: Innerhalb der nächsten drei Jahre plant die Luftrettungsorganisation, alle ihre Hubschrauber dieses Typs von vier auf fünf Rotorblätter umzustellen. Die dafür erforderlichen technischen Arbeiten erfolgen künftig in der eigenen Werft der DRF Luftrettung in ihrem Operation-Center am Flughafen Karlsruhe/Baden-Baden. Auch externen Kunden wird die Organisation in Zukunft das sogenannte Retrofit für die H145 anbieten.
Ihren ersten Hubschrauber des Typs H145 mit Fünfblattrotor hatte die DRF Luftrettung im Dezember 2020 neu aus der Produktion von Airbus Helicopters übernommen. Seit März 2021 startet er als erster im deutschsprachigen Raum in der Region Stuttgart als „Christoph 51“ zu Luftrettungseinsätzen.
Die Station Villingen-Schwenningen
Der am Schwarzwald-Baar-Klinikum Villingen-Schwenningen stationierte Rettungshubschrauber ist als einziger in Baden-Württemberg rund um die Uhr einsatzbereit. Als „Christoph 11“ wird er von der Station des Deutschen Roten Kreuzes aus zu Einsätzen in den Landkreisen Villingen, Tuttlingen, Ortenau (Offenburg), Waldshut, Freiburg, Freudenstadt, Zollern-Alb (Balingen), Rottweil, Sigmaringen, Konstanz, Reutlingen und Lörrach angefordert. Pro Jahr leistet die Crew über 1.700 Einsätze.
Träger der Station Villingen-Schwenningen ist die DRK Rettungsdienst Schwarzwald-Baar gGmbH. Die DRF Luftrettung verantwortet als ihr Partner seit 1996 den Flugbetrieb der Station.
Neben dem Einsatz als schneller Notarztzubringer und für den Transport von Notfallpatient*innen in Kliniken wird der wie eine fliegende Intensivstation ausgestattete Hubschrauber auch für schnelle und schonende Transporte von Intensivpatient*innen zwischen Kliniken eingesetzt.
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Quelle: ots