Baierbrunn (ots) –
Christine Neumann-Grutzeck ist seit 2020 Präsidentin des Berufsverbandes Deutscher Internistinnen und Internisten (BDI). Im Podcast „Frau Doktor, übernehmen Sie!“ (https://www.apotheken-umschau.de/podcast/serie/frau-doktor-uebernehmen-sie-ueber-frauenkarrieren-in-der-medizin-834213.html) spricht sie mit Apotheken Umschau-Chefredakteurin Julia Rotherbl darüber, wie sie mit Sprache für mehr Gleichberechtigung sorgt und sie trotzdem weder Quotenfrau noch Quotenfan ist.
Seit September 2020 steht an der Spitze des Berufsverbandes Deutscher Internistinnen und Internisten eine Frau. Doch damit Christine Neumann-Grutzeck überhaupt zur Präsidentin gewählt werden konnte, musste die Satzung geändert werden – darin gab es bis zu diesem Zeitpunkt nämlich nur den „Präsidenten“. Eine der Änderungen, die sie angestoßen hat: die Umbenennung des Verbandes. Nun werden dort Internisten und Internistinnen genannt. „Es ist wichtig, dass alle sich vertreten fühlen und auch im Namen auftauchen“ sagt Christine Neumann-Grutzeck, Internistin mit Schwerpunkt Diabetologie.
Warum eigentlich? Dafür zitiert die Ärztin ein anschauliches Beispiel, das zeigt, dass mit dem „generischen Maskulinum“ Frauen eben doch nicht immer mitgedacht werden: Professor Maier tanzt im Tutu über den Flur der Universität. Was stellen Sie sich in diesem Moment vor? Vermutlich keine Frau. Das heißt: „Es ist eben doch nicht so, dass man das automatisch mitdenkt“, sagt Neumann-Grutzeck. „Und deswegen muss man es manchmal aussprechen.“
Auch zum Thema Frauenquote hat die BDI-Präsidentin eine klare Meinung: „Ich bin keine Quotenfrau.“ Und auch kein Quotenfan, denn: „Ich hoffe, dass wir es so schaffen, über die Motivation.“ Eine Quote, sagt sie, wäre das allerletzte Mittel. „Ich möchte nicht gewählt werden, weil ich Mann oder Frau bin, sondern, weil ich meine Arbeit gut mache.“ Christine Neumann-Grutzeck findet, wir seien auf einem guten Weg. Auch wenn es vielleicht nicht ganz so schnell geht, wie man es gerne hätte. „Eine richtige Gleichstellung haben wir, wenn unqualifizierte Frauen überall was werden können. Im Moment muss man an vielen Stellen immer noch dieses Tickchen besser sein.“
„Frau Doktor, übernehmen Sie!“ auf einen Blick:
Apotheken Umschau-Chefredakteurin Julia Rotherbl spricht mit Frauen aus der Medizin-Branche und geht der Frage nach, wie sie Karriere gemacht haben, welche Hürden es gab und welche Lösungen sie für sich und andere gefunden haben. „Empowerment“ ist das zentrale Thema, denn Frauen in Führungspositionen sind in der Medizinbranche stark unterrepräsentiert. Die geteilten Erfahrungen sollen jungen Frauen Mut machen, ihnen Wege aufzeigen und sie beim Netzwerken unterstützen. „Frau Doktor, übernehmen Sie!“ erscheint unter der neuen Marke Apotheken Umschau Pro, die sich an alle Professionals im Gesundheitswesen richtet und ganz konkrete, praxisrelevante Informationen für den Berufsalltag bietet.
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Quelle: ots