München (ots) –
Judith Gerlach, Bayerns Staatsministerin für Gesundheit, Pflege und Prävention, besuchte gestern die Pflegeeinrichtung Haus Curanum Karlsfeld im Landkreis Dachau, um sich über den Fortschritt des Modellvorhabens „Pflege 2030“ zu informieren. Das vom Bayerischen Staatsministerium für Gesundheit, Pflege und Prävention geförderte und von der Korian Stiftung für Pflege und würdevolles Altern initiierte Projekt testet in der Einrichtung wie durch digitale Pflegetechnologien und das neue Personalbemessungsverfahren die Pflegequalität in der stationären Pflege langfristig gesteigert werden kann.
Staatsministerin Gerlach betont: „Wer die Pflege stark für die Zukunft gestalten will, muss jetzt die Weichen stellen. Angesichts des zunehmenden Fachkräftemangels und des wachsenden Pflegebedarfs ist es wichtig, das Projekt ‚Pflege 2030‘ mit staatlichen Mitteln zu unterstützen. Die bisherigen Fortschritte zeigen, dass innovative Technologien und neue Ansätze entscheidend sind, um die stationäre Pflege zu stärken.“
Das Projekt „Pflege 2030“ startete im Dezember 2022, und der gestern veröffentlichte 2. Zwischenbericht gibt Einblicke in die Fortschritte und Herausforderungen im zweiten Jahr des Projektes. Nach einem bedarfsorientierten Auswahlprozess gemeinsam mit den Pflegefachkräften wurden elf Technologien ausgewählt. Bisher wurden der Reinigungsroboter Pudu, die Pflegedokumentation MD Stationär, die Mitarbeiter-APP LUCI sowie die Sturzsensoren von Livy Care und die Lindera-APP zur Sturzprophylaxe erfolgreich implementiert. Ferner wurde ein Bad von der Firma Bano umgebaut. Im Bereich der sozialen Betreuung wurde das Media4Care Tablet und der CareTable sowie die VR-Brillen der Firma VitaBlick erfolgreich eingeführt. Das digitale Medikamentenmanagement der Firma hellomed und die sprachbasierte Pflegedokumentation der Firma Voize starten in Kürze. Das Haus Curanum Karlsfeld stellt ab Herbst zudem einen Raum für ein „Zukunftslabor“ zur Verfügung, in dem verschiedene Anbieter ihre Technologien für den Pflegesektor, die kurz vor der Markteinführung stehen, über einen Zeitraum von bis zu zwölf Wochen erproben können. Rekrutierung von Personal und Prozessentwicklung spielten in der zweiten Projektphase ebenfalls eine große Rolle. Eine wesentliche Herausforderung stellte der generelle Mangel an Pflegekräften dar.
„Pflege 2030″ ist ein zukunftsweisendes Projekt, das die erfolgreiche Kombination von gut strukturiertem Personal und geeigneten Technologien demonstriert. Wir freuen uns über das bereits Erreichte und haben mit dem Haus Curanum Karlsfeld und unseren kooperierenden Institutionen Partner gefunden, die hochmotiviert sind, die Pflege der Zukunft mitzugestalten,“ erläutert Elisabeth Scharfenberg, Vorständin der Korian Stiftung.
Im weiteren Verlauf des Modellvorhabens soll der Einsatz der bereits eingesetzten Technologien hinsichtlich ihrer Auswirkungen auf die Arbeitsorganisation evaluiert werden. Zudem wird das „Zukunftslabor“ durchgeführt und das Personalbemessungsverfahren weiter eingesetzt und analysiert werden. Ziel des Projektes Pflege 2030 ist es, Pflegeprozesse zu optimieren und digitale Technologien zu integrieren, um die Arbeitsbelastung langfristig zu reduzieren. Weitere wichtige Projektpartner sind die Korian Deutschland GmbH, Professor Rothgang von der Universität Bremen mit seinem Team sowie das Fraunhofer Institut IIS Erlangen. Bis Mitte 2026 soll das Projekt abgeschlossen sein und der Öffentlichkeit vorgestellt werden. Ein modulares Handbuch soll andere Pflegeeinrichtungen unterstützend dazu ermutigen, sich auf dem Weg zur Pflege der Zukunft zu machen.
„Der zweite Zwischenbericht zeigt, wie weit wir bereits gekommen sind, und ich bin überzeugt, dass die bisher umgesetzten Maßnahmen, wie die Einführung neuer Technologien, den Pflegealltag in unserer Einrichtung nachhaltig verändern werden,“ erklärt Holger Jantsch, Einrichtungsleiter des Haus Curanum Karlsfeld.
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