Ulm (ots) –
Auch drei Jahrzehnte nach der Gründung ist das Zentrale Knochenmarkspender-Register Deutschland (ZKRD) erfolgreich: In Deutschland sind nun über 10 Millionen Freiwillige für eine mögliche Stammzellspende registriert. Das geht aus aktuell veröffentlichten Zahlen des ZKRD hervor.
Stammzelltransplantationen bedeuten für viele schwerkranke Patienten die einzige Chance auf Leben. Hierbei sind sie häufig auf Stammzellspenden von nicht-verwandten Spendern angewiesen. In Deutschland ist die Bereitschaft zu dieser lebensrettenden Stammzellspende seit jeher sehr hoch. Nun wurde der nächste Meilenstein erreicht: Aktuell sind über 10 Millionen potenzielle Spender registriert. Jede dieser Registrierungen schenkt schwerkranken Patienten Hoffnung auf eine Stammzelltransplantation – und somit auch Hoffnung auf Leben.
Das ZKRD als Knotenpunkt für die Stammzellspende
Bei den komplexen Prozessen rund um die Stammzellspende sind verschiedene Institutionen sowie Organisationen beteiligt. Dazu gehören u. a. die Spenderdateien, die Sucheinheiten und die jeweiligen Transplantationszentren. Um die Abläufe möglichst reibungsfrei zu gestalten, muss laut Sozialgesetzbuch eine zentrale Stelle zur Koordinierung der Suche und Auswahl nicht-verwandter Stammzellspender benannt sein. Seit 30 Jahren ist das ZKRD als Knotenpunkt bei der Stammzellspende für diese Aufgabe verantwortlich – und das erfolgreich. Denn für die Spendersuche innerhalb Deutschlands erreichte das ZKRD im Januar 2022 bereits einen anderen großen Meilenstein und wurde zum weltweit größten nationalen Stammzellspenderregister. Auch hier zeigte sich bereits die hohe Motivation der deutschen Freiwilligen. „Unser Dank gilt vor allem denjenigen, die schon gespendet haben, denjenigen, die schon registriert sind, und auch denjenigen, die sich jetzt noch registrieren lassen. Nur so können wir gemeinsam mit unseren beteiligten Partnern schwerkranken Menschen helfen. Ein besonderer Dank ist natürlich auch den Spenderdateien auszusprechen. Denn ohne diese wäre die Registrierung von freiwilligen Spendern in Deutschland nicht so erfolgreich“, so PD Dr. Joannis Mytilineos, medizinischer Geschäftsführer des ZKRD. Auch Manfred Lucha, Minister für Soziales, Gesundheit und Integration von Baden-Württemberg, betont die Bedeutung dieses Meilensteins: „Patienten und Patientinnen durch Stammzelltransplantationen eine Chance auf Leben zu geben – das lässt sich nur mit einem funktionierenden Netzwerk aus allen beteiligten Partnern realisieren. Als Knotenpunkt koordiniert das Zentrale Knochenmarkspender-Register Deutschland (ZKRD) das Zusammenwirken aller Beteiligten von der Suche nach geeigneten Spendern bis hin zum Transport der gespendeten Zellen. Dafür können wir uns nicht genug bedanken, die 10 Millionen registrierten Spenderinnen und Spender sind ein wichtiger Meilenstein und geben vielen kranken Menschen Mut und Hoffnung.“
Neue Freiwillige bleiben wichtig
Trotz der derzeit hohen Anzahl an Registrierungen in Deutschland bleibt die Suche nach Freiwilligen weiterhin ein wesentlicher Faktor. Denn: Registrierte können nur bis zu einem Alter von 60 Jahren spenden – und in den kommenden Jahren überschreiten einige der bislang registrierten Spender diese Altersgrenze. Um auch in Zukunft so vielen Menschen wie möglich helfen zu können, ist es wichtig, dass sich weiterhin viele junge Menschen freiwillig als potenzielle Spender registrieren lassen. Dafür müssen sie nicht unbedingt auf eine öffentliche Typisierungsaktion warten: Auf https://www.zkrd.de/adressen/ stellt das ZKRD die Adressen aller deutschen Spenderdateien zur Verfügung. Auf Anfrage schickt die jeweilige Spenderdatei gerne die notwendigen Unterlagen für die Typisierung zu. So kann jeder Interessierte zum lebensrettenden Spender werden und schwerkranken Menschen Hoffnung auf Leben geschenkt werden.
Über das ZKRD
Seit seiner Gründung 1992 stellt das Zentrale Knochenmarkspender-Register Deutschland mit Sitz in Ulm den Knotenpunkt des gesamten Spendersuch-Prozesses dar. Über die Datenbank des ZKRD läuft der Abgleich der anonymisierten Profile aller in Deutschland typisierten Spender mit den Daten der Patienten, die eine Blutstammzelltransplantation benötigen. Mithilfe der hauseigenen Software OptiMatch bearbeiten die rund 60 Mitarbeiter des ZKRD Suchanfragen aus dem In- und Ausland, um sicherzustellen, dass für jeden Patienten der beste Spender schnellstmöglich identifiziert werden kann. Durch seine weltweite Vernetzung kann das ZKRD zusätzlich auf die Datenbanken internationaler Register zugreifen.
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Quelle: ots