Sonntag, Dezember 7, 2025

Apothekenabschlag: Spargesetz beschert 9 Millionen Euro Zukunftsverlust schon im ersten und kürzesten Monat

Berlin (ots) –

Bereits im ersten Monat seit Erhöhung des Apothekenabschlags muss jede Apotheke im Durchschnitt einen zusätzlichen Ertragsverlust von 500 Euro hinnehmen. Bei 18.000 Apotheken kommen im Februar 2023 – dem kürzesten Monat des Jahres – bundesweit 9 Millionen Euro (netto) zusätzliche Rabatte zugunsten der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) zustande. Im längeren März 2023 dürfte der erhöhte Sparbeitrag der Apotheken bereits 11 Millionen Euro (netto) betragen – das sind rund 600 Euro Verlust pro Apotheke, die nicht mehr zur Sicherung der Patientenversorgung oder Nachwuchsgewinnung eingesetzt werden können. Das ergeben aktuelle Berechnungen des Deutschen Apothekerverbandes (DAV) auf Basis monatlicher Rezeptabrechnungen der Apotheken. Ende 2022 hatte die Ampelkoalition das GKV-Finanzstabilisierungsgesetz beschlossen, das eine zweijährige Erhöhung des Apothekenabschlags von 1,77 auf 2,00 Euro (brutto) pro rezeptpflichtigem Arzneimittel seit 1. Februar 2023 vorsieht. Seit langem fließen ohnehin schon jeweils mehr als eine Milliarde Euro Apothekenabschlag pro Jahr an die gesetzlichen Krankenkassen.

„Das Honorar für die Abgabe von rezeptpflichtigen Arzneimitteln ist seit zehn Jahren nicht mehr angepasst worden“, sagt der Vorsitzende des Deutschen Apothekerverbandes (DAV), Thomas Dittrich: „Den Apotheken in Zeiten von hohen Energiekosten, notwendigen Tarifabschlüssen und zusätzlichem Aufwand durch Lieferengpässe nun auch noch weitere Honorarabschläge abzuverlangen, ist schlichtweg absurd. Die Politik treibt die Apotheken in eine verschlechterte wirtschaftliche Situation, so dass den Betrieben jede Luft zum Atmen genommen wird.“ Dittrich weiter: „Die tatsächlichen oder erwarteten Milliardendefizite der Krankenkassen lassen sich durch die Apotheken sowieso nicht ausgleichen, aber hier werden wissentlich bewährte Versorgungsstrukturen aufs Spiel gesetzt. Dabei haben die Apotheken den Krankenkassen allein im Jahr 2022 mehr als 5,5 Milliarden Euro durch die Umsetzung von Rabattverträgen eingespart – das sind 8 Prozent mehr als im Vorjahr. Die Apothekerinnen und Apotheker werden deshalb der Politik und den Krankenkassen in den kommenden Monaten noch einmal klar sagen: Apotheken kaputtsparen? Mit uns nicht!“.

Weitere Informationen unter www.abda.de

Pressekontakt:
Christian Splett, Stv. Pressesprecher, 030 40004-137, [email protected]. Ursula Sellerberg, Stv. Pressesprecherin, 030 40004-134, [email protected]
Original-Content von: ABDA Bundesvgg. Dt. Apothekerverbände, übermittelt durch news aktuell
Quelle: ots

Mehr vom Autor

Histamin statt Lifestyle? Martina Leukert von Supplera über unterschätzte Ursachen von Müdigkeit, Hitzewallungen & Unruhe

Neuwied (ots) - Diffuse Beschwerden wie Erschöpfung, Kopfschmerzen oder Hitzewallungen werden bei vielen Frauen als typische Begleiterscheinungen...

Notdienst der Apotheken nicht durch Parallelstrukturen schwächen

Berlin (ots) - Mit Blick auf die aktuellen Pläne der Bundesregierung zur Umstellung der Notfallversorgung sorgt sich...

Universitätsklinikum Marburg: Jan Voigt zum neuen Kaufmännischen Geschäftsführer berufen

Gießen/Marburg (ots) - - Dr. Sylvia Heinis wird Ärztliche Geschäftsführerin in Marburg - Prof. Dr....

LKH-Studie zur bKV aus Unternehmenssicht: Positive Auswirkung auf Fehlzeiten

Lüneburg (ots) - Im Auftrag der Landeskrankenhilfe (LKH) hat die Sirius Campus GmbH eine Marktbefragung zum Stellenwert...

Ähnliche Artikel

Advertismentspot_img

Neueste Beiträge

Histamin statt Lifestyle? Martina Leukert von Supplera über unterschätzte Ursachen von Müdigkeit, Hitzewallungen & Unruhe

Neuwied (ots) - Diffuse Beschwerden wie Erschöpfung, Kopfschmerzen oder Hitzewallungen werden bei vielen Frauen als typische Begleiterscheinungen der Wechseljahre oder als Folge von Stress...

Notdienst der Apotheken nicht durch Parallelstrukturen schwächen

Berlin (ots) - Mit Blick auf die aktuellen Pläne der Bundesregierung zur Umstellung der Notfallversorgung sorgt sich die Bundesapothekerkammer um die Patientenversorgung zu Notdienstzeiten...

Universitätsklinikum Marburg: Jan Voigt zum neuen Kaufmännischen Geschäftsführer berufen

Gießen/Marburg (ots) - - Dr. Sylvia Heinis wird Ärztliche Geschäftsführerin in Marburg - Prof. Dr. Uwe Wagner übernimmt zusätzlich zu seiner Klinikleitung...