Sonntag, Dezember 14, 2025

„Die Kinder nicht in Watte packen“ / Eltern von Kindern mit angeborenem Herzfehler sollten stärker in alle Prozesse eingebunden werden, sagt die Kardiologin Katharina Schmitt

Baierbrunn (ots) –

Kinder mit angeborenem Herzfehler haben die Chance auf ein ganz normales Leben. Zwar können Herzoperationen, Maschinen und Medikamente wichtige Hilfe leisten, einen Herzfehler zu korrigieren. „Doch für die langfristige gesunde Entwicklung ist es wohl mindestens ebenso wichtig, die Eltern von Anfang an eng miteinzubeziehen“, sagt Prof. Dr. Katharina Schmitt, Oberärztin an der Klinik für Angeborene Herzfehler – Kinderkardiologie des Deutschen Herzzentrums Berlin, im Gespräch mit dem Apothekenmagazin „Baby und Familie“.

Familienzentrierte Versorgung wirkt langfristig positiv

Mit dem Forschungsprojekt „Familienzentrierte Versorgung“, das Katharina Schmitt im Deutschen Herzzentrum Berlin gemeinsam mit der Psychologin Dr. Hannah Ferentzi leitet, soll die Zufriedenheit der betroffenen Familien gesteigert werden. „Die Eltern nehmen an interdisziplinären Besprechungen mit allen Personen teil, die das Kind behandeln“, erklärt die Kardiologin. „Das gibt den Eltern die Gelegenheit, Fragen zu stellen und ihre Einschätzung zum Zustand ihres Kindes mitzuteilen.“ Das Ziel: Die Eltern sollen möglichst viel zum Umgang mit der Krankheit ihres Kindes erfahren. Dazu beitragen soll unter anderem, dass Eltern während des gesamten Aufenthaltes eine Kontaktschwester als Ansprechpartnerin haben.

Dass eine derartige Versorgung langfristig positive Effekte zeigt, konnten Katharina Schmitt und ihre Kollegin im Rahmen einer bundesweiten Studie nachweisen: „Kinder mit Herzfehler erreichen im Schnitt das gleiche Bildungsniveau wie andere, wenn die Eltern gut informiert sind und sie entsprechend fördern. Viele Kinder mit angeborenem Herzfehler haben eine verzögerte Entwicklung – etwa in ihrer Sprache, Wahrnehmung und Motorik“, sagt Schmitt.

Die meisten Kinder können normal Sport treiben

Ob die Kinder Einschränkungen in ihrer körperlichen Aktivität erleben, hängt von der Schwere des Herzfehlers ab. „Der Großteil unserer Kinder kann ebenso viel Sport treiben wie gesunde Kinder“, so Herzspezialistin Katharina Schmitt. „Noch vor 20 Jahren hat man Kinder, die schwere Herzfehler hatten, in Watte gepackt. Doch diese Praxis gilt mittlerweile als überholt.“

Das vollständige Interview mit Kardiologin Prof. Dr. Katharina Schmitt lesen Sie in der aktuellen Ausgabe von „Baby und Familie“. Das Apothekenmagazin „Baby und Familie“ 09/2021 liegt aktuell in den meisten Apotheken aus. Viele relevante Gesundheits-News gibt es zudem unter https://www.baby-und-familie.de sowie auf Facebook (https://www.facebook.com/babyundfamilie.de/) und Instagram (https://www.instagram.com/babyundfamilie/).

Pressekontakt:
Katharina Neff-Neudert
Tel. 089 / 744 33 360
E-Mail: [email protected]
www.wortundbildverlag.de
Original-Content von: Wort & Bild Verlag – Gesundheitsmeldungen, übermittelt durch news aktuell
Quelle: ots

Mehr vom Autor

BPI fordert „Stop-the-Clock“: Kritik an unvollständiger EU-Kostenbewertung zur Abwasserrichtlinie

Berlin (ots) - Die Europäische Kommission hat am 10. Dezember 2025 ein umfassendes Maßnahmenpaket zur Vereinfachung der...

Neues Strahlentherapiesystem für schnellere und schonendere Behandlung

Bad Berka (ots) - Die Strahlentherapie des MVZ Zentralklinik Bad Berka GmbH erhält ein neues Strahlentherapiesystem. Der...

Apotheker-Hilfsorganisationen sammeln Spenden in Adventszeit

Berlin (ots) - Die Hilfsorganisationen der Apothekerinnen und Apotheker rufen in der Vorweihnachtszeit zu Spenden für bedürftige...

Beschluss der Bund-Länder-AG zur Pflege: Alexia Zurkuhlen befürchtet weiteren Vertrauensverlust

Berlin (ots) - Die Vorständin des Kuratoriums Deutsche Altershilfe (KDA), Dr. Alexia Zurkuhlen, zeigte sich wegen der...

Ähnliche Artikel

Advertismentspot_img

Neueste Beiträge

BPI fordert „Stop-the-Clock“: Kritik an unvollständiger EU-Kostenbewertung zur Abwasserrichtlinie

Berlin (ots) - Die Europäische Kommission hat am 10. Dezember 2025 ein umfassendes Maßnahmenpaket zur Vereinfachung der EU-Umweltgesetzgebung vorgelegt. Obwohl der sogenannte Umwelt-Omnibus zentrale...

Neues Strahlentherapiesystem für schnellere und schonendere Behandlung

Bad Berka (ots) - Die Strahlentherapie des MVZ Zentralklinik Bad Berka GmbH erhält ein neues Strahlentherapiesystem. Der bisherige Linearbeschleuniger "Truebeam", der seit 2013 in...

Apotheker-Hilfsorganisationen sammeln Spenden in Adventszeit

Berlin (ots) - Die Hilfsorganisationen der Apothekerinnen und Apotheker rufen in der Vorweihnachtszeit zu Spenden für bedürftige Menschen in aller Welt auf. Die zahlreichen...