Mittwoch, Juli 23, 2025

Seltene Erkrankungen: Warum der Weg zur Diagnose etwas leichter werden könnte

Baierbrunn (ots) –

Etwa vier Millionen Menschen in Deutschland sind von einer seltenen Erkrankung betroffen – also einer Krankheit, an der weniger als 5 von 10.000 Personen leiden. Insgesamt sind derzeit rund 8000 solcher Erkrankungen bekannt, und jährlich kommen etwa 250 weitere dazu. Das Problem: Der Weg zur Diagnose ist oft lang, aber: er ist leichter geworden, schreibt die aktuelle Ausgabe des Gesundheitsmagazins „Apotheken Umschau“ im großen Titelthema.

Das ist teils Namse zu verdanken, dem Nationalen Aktionsbündnis für Menschen mit Seltenen Erkrankungen. Das Bündnis wurde 2010 mit dem Ziel gegründet, Zentren einzurichten. Jede Uniklinik hat ein eigenes Zentrum, 36 gibt es bereits. Sie sind erste Anlaufstellen für Menschen, bei denen ein Verdacht auf eine seltene Erkrankung besteht. Auch bei bestehender Diagnose helfen sie weiter. Nach einem Gutachten des Fraunhofer-Instituts dauert es nach dem Kontakt mit einem Zentrum im Schnitt nur ein halbes Jahr, bis klar ist, woran der oder die Betroffene erkrankt ist.

Doch um vom Fachwissen der Zentren zu profitieren, muss man erst mal dorthin gelangen. Dafür muss ein Behandler, etwa Hausärztin oder Facharzt, an die Möglichkeit einer seltenen Erkrankung denken und eine Überweisung ausstellen. „Ich wünschte, dass mehr Fachleute das Selbstbewusstsein haben und die Betroffenen an ein Zentrum verweisen“, sagt Namse-Geschäftsstellenleiterin Dr. Miriam Schlangen.

Etwa 40 Prozent der Menschen mit einer seltenen Erkrankung erhalten mindestens eine Fehldiagnose. Jenseits der Zentren dauert es im Mittel fünf Jahre, bis Betroffene erfahren, was sie haben. Doch auch bei den Zentren sind Wartezeiten von bis zu einem Jahr die Regel. Immerhin: Das höchste Organ der medizinischen Selbstverwaltung in Deutschland, der Gemeinsame Bundesausschuss, hat beschlossen, dass die Zentren in Zukunft mehr Geld erhalten.

Für Menschen mit seltenen Erkrankungen bleiben Eigeninitiative und die Gemeinschaft von Schicksalsgefährtinnen und -gefährten unerlässlich. Für alle Menschen mit seltenen Erkrankungen ist ACHSE e. V. die zentrale Anlaufstelle und Interessenvertretung. Für viele Seltene gibt es aber auch eigene Gruppen. „Wenn genügend Betroffene bekannt sind, kann man die Krankheit erforschen, Studien machen“, sagt Expertin Schlangen. Und die Chance erhöhen, dass eine Therapie gefunden werde.

Diese Meldung ist nur mit Quellenangabe zur Veröffentlichung frei. Das Gesundheitsmagazin „Apotheken Umschau“ 2B/2025 ist aktuell in den meisten Apotheken erhältlich. Viele weitere interessante Gesundheits-News gibt es unter https://www.apotheken-umschau.de sowie auf Facebook (https://www.facebook.com/Apotheken.Umschau/), Instagram (https://www.instagram.com/apotheken_umschau/) und YouTube (https://www.youtube.com/c/apothekenumschautv).

Pressekontakt:
Katharina Neff-Neudert, PR-Manager
Tel.: 089/744 33-360
E-Mail: [email protected]
www.wortundbildverlag.de
https://www.linkedin.com/company/wort-&-bild-verlag/
Original-Content von: Wort & Bild Verlagsgruppe – Gesundheitsmeldungen, übermittelt durch news aktuell
Quelle: ots

Mehr vom Autor

Mehr als 140.000 sagen Danke: Das sind „Deutschlands beliebteste Pflegeprofis 2025“

Berlin (ots) - Rekordbeteiligung beim Online-Wettbewerb - Siegerinnen und Sieger in allen Bundesländern gekürt. Die Landessiegerinnen und -sieger...

Kein Freibrief: Apothekerkammer Nordrhein verschickt erste Abmahnung wegen neuen Rx-Rabatten / Bestimmte Boni für rezeptpflichtige Arzneimittel bleiben auch nach BGH-Urteil rechtswidrig

Düsseldorf (ots) - Das Urteil des Bundesgerichtshofs (BGH) zur Preisbindung bei Arzneimitteln sorgt vielerorts für Verunsicherung. Dabei...

Hilfe zur Selbsthilfe beim wirksamen Mückenschutz / Biogents verteilt Informationsmaterial für Gemeinden und Privatpersonen

Essen/Regensburg (ots) - Der Mückenspezialist Biogents unterstützt den Kampf gegen die Stechmücke und die Asiatische Tigermücke und...

Neurodermitis (nicht) gut im Griff? Umfrage des DAAB deutet auf große Versorgungslücke bei Betroffenen hin

Frankfurt/Main (ots) - Rund 3,8 Millionen Menschen leben in Deutschland mit Neurodermitis. Eine aktuelle Umfrage des Deutschen...

Ähnliche Artikel

Advertismentspot_img

Neueste Beiträge

Mehr als 140.000 sagen Danke: Das sind „Deutschlands beliebteste Pflegeprofis 2025“

Berlin (ots) - Rekordbeteiligung beim Online-Wettbewerb - Siegerinnen und Sieger in allen Bundesländern gekürt. Die Landessiegerinnen und -sieger des Wettbewerbs "Deutschlands beliebteste Pflegeprofis" 2025 stehen...

Kein Freibrief: Apothekerkammer Nordrhein verschickt erste Abmahnung wegen neuen Rx-Rabatten / Bestimmte Boni für rezeptpflichtige Arzneimittel bleiben auch nach BGH-Urteil rechtswidrig

Düsseldorf (ots) - Das Urteil des Bundesgerichtshofs (BGH) zur Preisbindung bei Arzneimitteln sorgt vielerorts für Verunsicherung. Dabei verstoßen bestimmte Boni auf rezeptpflichtige Medikamente nicht...

Hilfe zur Selbsthilfe beim wirksamen Mückenschutz / Biogents verteilt Informationsmaterial für Gemeinden und Privatpersonen

Essen/Regensburg (ots) - Der Mückenspezialist Biogents unterstützt den Kampf gegen die Stechmücke und die Asiatische Tigermücke und stellt praktische Tipps zu deren Bekämpfung zur...