Baierbrunn (ots) –
Mehr als elf Millionen Frauen in Deutschland sind zwischen 40 und 59 – der Zeitraum, in dem oft die Wechseljahre starten. Für viele treffen Wechseljahre und Arbeitsleben damit zusammen. Wie kann das gut gehen? fragt die aktuelle Ausgabe des Gesundheitsmagazins „Apotheken Umschau“.
Das Problem: „Viele Frauen sind in ihrer Arbeitsfähigkeit beeinträchtigt. Das ist 96 Prozent der Führungskräfte überhaupt nicht klar“, sagt Andrea Rumler, Professorin an der Hochschule für Wirtschaft und Recht Berlin, die zu diesem Thema eine Befragung mit etwa 2000 Frauen durchgeführt hat.
Viele sind betroffen – doch Wechseljahre sind immer noch Privatsache: „Deutschland hat die Wechseljahre überhaupt nicht auf dem Schirm – weder politisch noch medizinisch noch arbeitsmarktpolitisch. Das ist ein strukturelles Phänomen. Wir müssen da besser vorankommen, in der Wirtschaft genauso wie in der Politik“, sagt die Antidiskriminierungsbeauftragte Ferda Ataman. 29 Prozent der Frauen fürchten Nachteile am Arbeitsplatz, wenn ans Licht käme, dass sie unter Wechseljahresbeschwerden leiden. Es wäre wichtig, dass sie „verstanden, wahrgenommen, ernst genommen würden und selbst verstünden, was da mit ihnen passiert“, sagt die Hamburger Gynäkologin und Endokrinologin Dr. Katrin Schaudig.
Immerhin: Marken wie Vodafone, SAP, Bonprix, Kellogg’s oder Edeka haben sich die Menopause auf den Plan geschrieben, informieren, coachen Führungskräfte, bilden Betriebsärztinnen und -ärzte weiter.
Und während es in Großbritannien eine Richtlinie für Arbeitgebende gibt – samt Erklärvideos für simple Maßnahmen – und in den USA in einer Studie die Kosten der Wechseljahre für den Arbeitsmarkt errechnet wurden (etwa 1,8 Milliarden Dollar für Arbeitsausfälle pro Jahr und 26,6 Milliarden Dollar jährlich inkl. medizinische Kosten), heißt es in Deutschland in einer Antwort auf eine Anfrage der CDU/CSU-Fraktion im Bundestag nach dem Schutz von Frauen mit Wechseljahresbeschwerden am Arbeitsplatz von der Regierung: Konkrete Maßnahmen, Forschungsvorhaben oder gar eine nationale Strategie zum Thema Menopause seien „derzeit nicht geplant“.
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