Samstag, November 23, 2024

Suchtexpertin Dr. Reingard Herbst informiert über riskanten Alkoholkonsum

Berlin (ots) –

Regelmäßiger Alkoholkonsum ist ungesund und kann nachhaltig eine schädigende Wirkung auf Körper und Geist haben. Aber was passiert bei Alkoholkonsum genau? Dr. med. Reingard Herbst, Chefärztin der NESCURE® Privatklinik am See, erklärt, wie Alkohol im Körper abgebaut wird und was der Promillegehalt von Getränken damit zu tun hat.

Wie verarbeitet der Körper Alkohol?

„Bereits der erste Schluck Alkohol hat einen Einfluss auf den Körper – und zwar vom Mund bis zum Darm, vom Blut bis ins Gehirn“, weiß die Suchtexpertin Dr. Herbst, die in ihrer Klinik Patientinnen und Patienten beim sanften Alkoholentzug begleitet.

So kommen schon im Mundraum die Schleimhäute mit Alkohol in Kontakt und die Alkoholaufnahme beginnt. Bei dauerhaftem Konsum sind Schäden deshalb auch schon in diesem Bereich möglich. So können Entzündungen im Mund-Rachenraum sowie in der Speiseröhre – eine sogenannte Refluxösophagitis – mögliche Folgen sein. Letzte zeigt sich u.a. durch ein Gefühl von Sodbrennen. Außerdem ist das Risiko bei einer chronischen Entzündung für eine maligne Erkrankung erhöht.

Nach dem Mund-Rachenraum gelangt Alkohol in den Magen und danach in den Bereich des Dünndarms, wo er in den Blutkreislauf aufgenommen wird. Nach kurzer Zeit hat sich der Alkohol im Körper verteilt, dann ist die maximale Alkoholkonzentration erreicht.

Im Magen-Darm-Bereich sorgt Alkohol zunächst für eine verstärkte Durchblutung, außerdem wird vermehrt Magensäure gebildet, was auf Dauer zum Beispiel die Entwicklung einer Magenschleimhautentzündung begünstigen kann. Auch im Dünndarm kann Alkohol die Schleimhaut schädigen (Mukosaschädigung), was zu Rötung, kleinen Blutungen und Abschuppung der Zellen und zu Entzündungen führen kann. Darüber hinaus kann regelmäßiger Alkoholkonsum zu Durchfällen und damit verbunden zu Mangelernährung und Gewichtsverlust führen, da Nahrungsbestandteile nur noch ungenügend ins Blut aufgenommen werden können (Malabsorption).

Auch wenn Alkohol über die Haut, die Atmung und den Urin ausgeschieden wird, findet der Abbau hauptsächlich in der Leber statt. Ein dauerhafter Konsum kann zu einer Fettleber (hier lagern sich Fettsäuren, die beim Alkoholabbauprozess entstehen, in den Leberzellen ein), einer Leberentzündung oder im extremen Fall zu einer Leberzirrhose (Zerstörung des Lebergewebes) führen.

„Auch die Bauchspeicheldrüse, das Gehirn und das Herz können vom Alkoholkonsum unmittelbar betroffen sein – Entzündungsprozesse, Herz-Rhythmus-Störungen oder die Entwicklung einer Abhängigkeit sind mögliche Folgen“, erklärt Dr. Herbst.

Wann wieder nüchtern?

Der Abbau-Prozess von Alkohol startet bereits mit dem ersten Schluck und dauert individuell immer gleich lang – je nachdem wieviel Alkohol konsumiert wurde bzw. wie hoch der Alkoholgehalt im Blut ist. Auch durch äußere Faktoren, wie zum Beispiel Kaffeekonsum, kann dieser Prozess nicht beschleunigt werden.

Im Durchschnitt (abhängig auch von Gewicht und Geschlecht) kann der Körper etwa 0,15 Promille Alkohol pro Stunde verbrennen. Wann man wieder nüchtern ist, kann somit ausgerechnet werden. Für Frauen gilt: Konsumierte reine Alkoholmenge in Gramm geteilt durch das Gewicht der Frau in Kilogramm x 0,6 (Anteil der Körperflüssigkeit) minus 0,15 x Dauer (Stunden) nach Beginn des Alkoholkonsums. Und bei Männern: Konsumierte reine Alkoholmenge in Gramm geteilt durch das Gewicht des Mannes in Kilogramm x 0,7 (Anteil der Körperflüssigkeit) minus 0,15 x Dauer (Stunden) nach Beginn des Alkoholkonsums.

Ab wann ist Alkohol schädlich?

„Alkohol ist ein Zellgift. Jeder Schluck hat bereits eine Wirkung auf den Körper und die Psyche und erhöht das Risiko für eine Erkrankung. Am besten ist es also, gar keinen Alkohol zu konsumieren“, sagt die Suchtexpertin. Wer jedoch nicht verzichten möchte, kann sich an folgenden Vorgaben orientieren: Offiziell gelten ein Konsum von maximal 12 Gramm Reinalkohol pro Tag bei Frauen als „unbedenklich“, was ungefähr einem Glas Wein (0,125 ml) entspricht. Bei Männern sind es 24 Gramm täglich, was in etwa zwei Gläser Bier (á 0,3 ml) sind.

Wenn man bemerkt, dass zum Beispiel der eigene Konsum von diesen Mengen abweicht, sich die Gedanken nur noch um den Alkoholkonsum oder die Beschaffung von Alkohol drehen oder sich körperliche Merkmale wie Zittern oder Schwitzen bei Alkoholverzicht zeigen, tut man gut daran, sich ärztlichen Rat einzuholen. In der NESCURE® Privatklinik am See sind die Expertinnen und Experten auf Alkoholentzug spezialisiert und unterstützen Menschen beim sanften Alkoholentzug.

Mehr zum Therapieprogramm in der NESCURE® Privatklinik am See: https://www.nescure.de/methodik/

Mehr zur Alkoholsucht: https://www.youtube.com/watch?v=P6veBEtI0E8

Verwendung des Filmmaterials kostenfrei möglich unter Angabe von „NESCURE® Privatklinik am See“. Bei anderen Wunschformaten kontaktieren Sie uns gern.

Zur Klinik: Die NESCURE® Privatklinik am See ist eine der wenigen Kliniken in Deutschland, die sich auf die Behandlung einer Alkoholabhängigkeit als Hauptsuchtmittel spezialisiert hat. Der qualifizierte Entzug ist dank der eingesetzten Neuro-Elektrischen Stimulation (NES) sanft, in nur drei Wochen in kleinen Patientengruppen effektiv und effizient umsetzbar. Außerdem ist er aufgrund der professionellen Nachbetreuung besonders nachhaltig. Die NESCURE® Privatklinik am See ist eine Fachklinik der Oberberg Gruppe, dem führenden Qualitätsverbund privater Fachkliniken im Bereich Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie in Deutschland.

Weitere Informationen: www.nescure.de

Über die Oberberg Gruppe: Die Oberberg Gruppe mit Hauptsitz in Berlin ist eine vor mehr als 30 Jahren gegründete Klinikgruppe mit einer Vielzahl an Fach- und Tageskliniken im Bereich Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie an verschiedenen Standorten in Deutschland. In den Kliniken der Oberberg Gruppe werden Erwachsene, Jugendliche und Kinder in individuellen, intensiven und innovativen Therapiesettings behandelt. Darüber hinaus existiert ein deutschlandweites Netzwerk aus Oberberg City Centers, korrespondierenden Therapeutinnen und Therapeuten sowie Selbsthilfegruppen.

Weitere Informationen: www.oberbergkliniken.de

Pressekontakt:
HOSCHKE & CONSORTEN (oberberg@hoschke.de) www.oberbergkliniken.de
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Quelle: ots

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