Frankfurt/Main (ots) –
Erwachsene über 50 Jahre wissen mehr über die Entstehung von Lungenkrebs als Jüngere, dafür haben die 18-49-Jährigen einen Wissensvorsprung bei den Symptomen. Das zeigt der Sanofi Gesundheitstrend, eine repräsentative Umfrage in der deutschen Bevölkerung, die einmal im Quartal durchgeführt wird. Um der Erkrankung vorzubeugen oder sie frühestmöglich zu erkennen, sind Kenntnisse möglicher Ursachen und Anzeichen jedoch wichtig.
Nachdem die Zahl jugendlicher Raucher*innen jahrelang rückläufig war (1), erleben wir gerade eine Trendwende: Junge Menschen greifen wieder vermehrt zur Zigarette. In einer repräsentativen Befragung gaben 15,9 Prozent der 14- bis 17-Jährigen und sogar 40,8 Prozent der 18- bis 24-Jährigen an, aktuell zu rauchen.(2) Über die Gründe für diese Entwicklung gibt die Befragung keine Auskunft, aber möglicherweise trägt dazu auch ein geringeres Risikobewusstsein jüngerer Menschen bei. Der Sanofi Gesundheitstrend zeigt jedenfalls, dass nur jeweils 82 Prozent der 18- bis 29- und der 18- bis 49-Jährigen wissen, dass aktives Rauchen Lungenkrebs auslösen kann, aber 97 Prozent in der Altersgruppe ab 50 Jahren. Und auch über die mögliche Ursache Passivrauchen wussten jüngere Erwachsene seltener Bescheid (18- bis 29-Jährige: 73 Prozent, 18- bis 49-Jährige 81 Prozent, 50-Jährige und Ältere: 92 Prozent).
Mögliche Ursachen für Lungenkrebs
Angehörige medizinischer Fachkreise sehen dies mit Sorge, denn Tabakkonsum steht bei den Ursachen von Lungenkrebs an erster Stelle – etwa 80 bis 90 Prozent der Erkrankungen lassen sich darauf zurückführen.(3) Umgekehrt bedeutet das allerdings auch, dass 10 bis 20 Prozent aller Fälle nichts mit Tabakkonsum zu tun haben. Es gibt sogar Hinweise darauf, dass der Anteil der Patient*innen mit Lungenkrebs, die niemals oder nur sehr wenig geraucht haben, zunimmt.(4,5) Mögliche Ursachen sind beispielsweise:(6,7)
– ungünstige Umwelteinflüsse – darunter Asbest, Dieselabgase, Feinstaub und eine radioaktive Belastung durch das natürlich vorkommende Edelgas Radon
– Infektionen, vor allem Tuberkulose
– genetische Ursachen
Bei diesen Faktoren zeigten sich im Sanofi Gesundheitstrend größere Wissenslücken. Fast 20 Prozent aller Befragten wussten nicht, dass Asbest, Dieselabgase und Feinstaub ebenfalls zu Lungenkrebs führen können – mehr Aufklärung zu diesen häufig vermeidbaren Einflüssen scheint dringend notwendig zu sein. Auch war nur drei Vierteln bzw. zwei Dritteln bewusst, dass Erbanlagen bzw. Tuberkulose eine Ursache von Lungenkrebs sein können. Radon als mögliche Ursache kannten rund die Hälfte aller Befragten.
Insgesamt waren die möglichen Ursachen den über 50-Jährigen häufiger bekannt als den jüngeren Erwachsenen (18-49 Jahre).
Geringeres Wissen um die Symptome von Lungenkrebs
Ein etwas anderes Bild ergibt sich bei der Frage nach der Bekanntheit von Lungenkrebs-Symptomen. Mögliche Anzeichen von Lungenkrebs sind unter anderem:(8)
– anhaltender Husten ohne erkennbare oder bekannte Ursachen
– blutiger Auswurf
– Atemnot
– Brustschmerzen
– Trommelschlegelfinger
– Fieber
– Gewichtsverlust
– Schwächegefühl
– wenn der Krebs bereits gestreut hat, auch Knochenschmerzen und neurologische Symptome
Am häufigsten brachten die Befragten jene Krankheitszeichen mit Lungenkrebs in Verbindung, die unmittelbar mit den Atemwegen zu tun haben: blutiger Auswurf (82 Prozent), anhaltender Husten (78 Prozent) und Atemnot (76 Prozent). Gewichtsverlust, Halsschmerzen, Rücken- oder Brustschmerzen und Schwächegefühl deutete immerhin noch rund die Hälfte der Befragten als Symptome von Lungenkrebs, Fieber und Knochenschmerzen nur noch etwa ein Drittel. Trommelschlegelfinger landeten mit gerade mal 19 Prozent auf dem letzten Platz der Bekanntheitsskala. Dabei handelt es sich um Schwellungen der Fingerendglieder, die sich dadurch deutlich sichtbar vom Rest des Fingers absetzen. Eine Überraschung zeigt der Vergleich der befragten Altersgruppen: Denn anders als bei der Frage nach möglichen Ursachen waren bei den Symptomen die 18- bis 49-Jährigen besser informiert als die über 50-Jährigen.
Lungenkrebs: Warnsignale frühzeitig abklären lassen
Wichtig zu wissen: Lungenkrebs kann lange Zeit unauffällig verlaufen, sodass Betroffene nichts Böses ahnen.(8) Darüber hinaus können die genannten Symptome auch bei anderen Erkrankungen auftreten. Lungenkrebs wird daher bei rund drei Viertel der Betroffen erst in einem fortgeschrittenen Stadium erkannt, wenn sich der Tumor ausgebreitet oder sogar schon Metastasen in anderen Organen gebildet hat.(9)
Umso wichtiger ist es, auf etwaige Symptome rasch zu reagieren und ärztlichen Rat einzuholen. Mithilfe spezieller Untersuchungen lässt sich ein Verdacht auf Lungenkrebs ausschließen oder bestätigen. Dabei gilt: Je früher die Erkrankung erkannt wird, umso besser sind die Heilungschancen.9
Der Sanofi Gesundheitstrend
Mit dem Sanofi Gesundheitstrend wollen wir ein tieferes Verständnis für die Situation der Menschen erreichen und so auch den medizinischen Fortschritt vorantreiben. Daher fragten wir auch im vierten Quartal 2023 – wie immer – nach dem gesundheitlichen Wohlbefinden im Allgemeinen. In der aktuellen repräsentativen Befragung vom Meinungsforschungsunternehmen Nielsen IQ bewerteten 41 Prozent der Männer und 38 Prozent der Frauen dies mit „sehr gut“ oder „gut“. Bei der Zufriedenheit mit einzelnen Gesundheitsaspekten waren Männer und Frauen vor allem mit ihrer geistigen Leistungsfähigkeit „sehr zufrieden“ oder „zufrieden“ (63 bzw. 58 Prozent). Am seltensten wurden diese beiden Bewertungen für den Einfluss der Umwelt auf die Gesundheit und für den Einsatz neuer Technologien für die Gesundheitsversorgung vergeben (jeweils 37 Prozent bei Männern und jeweils 36 Prozent bei Frauen). 507 Frauen und 493 Männer im Erwachsenenalter beantworteten zwei Fragen zum Thema Lungenkrebs.
Referenzen
Nielsen IQ Sanofi Gesundheitstrend Q4/2023, Oktober 2023, Online-Befragung, n=1.001
1. https://ots.de/M0CCPN (zugegriffen 23. Oktober 2023)
2. Kotz D, Acar Z, Klosterhalfen S. Deutsche Befragung zum Raucherverhalten, DEBRA Factsheet 09, Dezember 2022
3. Corrales L et al. Critical Reviews in Oncology/Hematology 2020;148: 102895. https://doi.org/10.1016/j.critrevonc.2020.102895.
4. Pelosof L et al. JNCI Journal of the National Cancer Institute 2017;109(7): djw295. https://doi.org/10.1093/jnci/djw295.
5. Cufari ME et al. European Journal of Cancer 2017;84:55-59. https://doi.org/10.1016/j.ejca.2017.06.031.
6. https://ots.de/IuEcb0 (zugegriffen am 9. Oktober 2023)
7. Kanwal M et al. Oncology Letters 2017;13(2): 535-42. https://doi.org/10.3892/ol.2016.5518.
8. https://www.krebsinformationsdienst.de/tumorarten/lungenkrebs/frueherkennung.php (zugegriffen am 9. Oktober 2023)
9. Robert Koch-Institut. Krebs in Deutschland für 2017/2018. 13. Ausgabe. Berlin, 2021
MAT-DE-2304941-1.0-11/2023
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Quelle: ots