Sonntag, November 24, 2024

Rauchfrei-Siegel 2024 an „Sieger sein“ verliehen / Deutsche Krebshilfe und Aktionsbündnis Nichtrauchen zeichnen rauchfreien Familienfilm aus

Bonn (ots) –

Der preisgekrönte Familienfilm „Sieger sein“ zeigt eindrücklich, was junge Menschen brauchen, um gestärkt, zuversichtlich und selbstbewusst zu handeln – und das ohne Rauchszenen. Dafür verlieh die Deutsche Krebshilfe anlässlich des Weltnichtrauchertags das Rauchfrei-Siegel 2024 an die Regisseurin Soleen Yusef und das Produktionsteam aus Sonja Schmitt, Marc Schmidheiny und Christoph Daniel. Tabakkonsum gefährdet immens die Gesundheit und ist der größte Krebsrisikofaktor. Dennoch sind Rauchszenen in deutschen Film- und Fernsehproduktionen weit verbreitet.

In Deutschland rauchen wieder mehr Menschen. Während im Jahr 2020 ein Viertel der deutschen Bevölkerung regelmäßig rauchte, sind es heute mehr als ein Drittel. „Die steigende Zahl an Rauchenden ist eine gefährliche Entwicklung, der wir dringend entgegenwirken müssen“, so Gerd Nettekoven, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Krebshilfe. „Rauchen begünstigt die Entstehung von 14 Krebsarten und ist für 90 Prozent aller Lungenkrebsfälle in Deutschland verantwortlich.“

Werbung für Tabakprodukte ist in Deutschland inzwischen stark beschränkt und darf beispielsweise nicht mehr im Fernsehen und im Kino nur mit Ausnahmen gezeigt werden. Dennoch wird in den meisten deutschen Filmen und Serien geraucht. „Kinder und Jugendliche, die oft Filme mit rauchenden Charakteren schauen, greifen später häufiger selbst zur Zigarette“, sagt Professor Dr. Reiner Hanewinkel, Leiter des Instituts für Therapie- und Gesundheitsforschung, IFT-Nord. „Durch Rauchszenen entsteht bei den Zuschauenden ein komplett falscher Eindruck. Rauchen gehört keinesfalls zum Alltag.

„Der rauchfreie Film „Sieger sein“ erzählt die Geschichte von Mona, die mit ihrer kurdischen Familie aus Syrien geflüchtet ist und sich in ihrer neuen Schule in Berlin-Wedding zurechtfinden muss. Sie wird ausgegrenzt und gemobbt. Erst als Mona in die Mädchenfußballmannschaft der Schule aufgenommen wird, kommt sie langsam an. Es ist eine Geschichte über Flucht, Ausgrenzung und Freundschaft. „Sieger sein“ wurde in der Kategorie „Bester Kinderfilm“ mit dem Deutschen Filmpreis „Lola“ 2024 ausgezeichnet und wird Schulen von der Bundeszentrale für politische Bildung für den Unterricht empfohlen. Nun erhielt der Film außerdem das Rauchfrei-Siegel des Aktionsbündnis Nichtraucher (ABNR) und der Deutschen Krebshilfe.

„Mein Team und ich sind wirklich sehr stolz und freuen uns über die Auszeichnung mit dem Rauchfrei-Siegel 2024“, sagt Soleen Yusef, Regisseurin und Drehbuchautorin. „‚Sieger sein‘ zeigt, was junge Menschen wirklich selbstbewusst und stark macht: Sport, Teamgeist, Freundschaft und Solidarität! Rauchen, Dampfen und Alkohol braucht wirklich niemand. Sie rauben Gesundheit, Kraft und Geld!“

Rauchszenen in Kinder- und Familienfilmen sind keine Seltenheit. Nur knapp ein Viertel der Filme ohne Altersbegrenzung (FSK-0) oder Freigabe ab sechs Jahren (FSK-6), die seit 2016 für den Deutschen Filmpreis nominiert wurden, waren rauch-frei. „Rauchszenen sind indirekte Werbung für ein höchst gesundheitsschädliches Produkt“, sagt Professorin Sabina Ulbricht, Vorstandsvorsitzende des ABNR. „Deshalb müssen Filme, die für Kinder freigegeben sind, komplett rauchfrei sein. Das ABNR fordert daher, gemeinsam mit der WHO, ein Heraufsetzen der Altersfreigabe für Filme, in denen geraucht wird.“ Dies allerdings setzt eine Änderung der FSK-Kriterien zur freiwilligen Selbstkontrolle der Filmwirtschaft voraus. Bislang ist in Deutschland das Rauchen in Filmen kein feststehendes Kriterium für FSK-Einstufungen.

Rauchen in Filmen

Informationen über das Rauchverhalten in Filmen erhalten Sie unter www.rauchfreiefilme.de. Dort werden Filme analysiert, die für den „Oscar“ und den Deutschen Filmpreis „Lola“ nominiert wurden, sowie „Tatort-“ und „Polizeiruf 110-“ Produktionen. Die Internetseite wird vom Institut für Therapie- und Gesundheitsforschung (IFT Nord) in Kiel betrieben.

Eine Analyse von 189 ausgewerteten Filmen, die in den Jahren 2016 bis 2024 für den Deutschen Filmpreis nominiert waren, zeigt, dass in deutschen Filmproduktionen sehr häufig geraucht wird:

– Rauchszenen traten in 159 der insgesamt 189 ausgewerteten Filme auf.
– In 27 von 35 Filmen ohne jegliche Alterseinschränkung (FSK-0) und in 20 von 27 Filmen ab 6 Jahren (FSK-6) wurde geraucht.

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Die Deutsche Krebshilfe wurde am 25. September 1974 von Dr. Mildred Scheel gegründet. Ziel der gemeinnützigen Organisation ist es, Krebserkrankungen in all ihren Erscheinungsformen zu bekämpfen. Unter dem Motto „Helfen. Forschen. Informieren.“ fördert die Stiftung Projekte und Initiativen zur Verbesserung der Prävention, Früherkennung, Diagnose, Therapie, medizinischen Nachsorge und psychosozialen Versorgung, einschließlich der Krebs-Selbsthilfe. Ihre Aufgaben erstrecken sich darüber hinaus auf forschungs- und gesundheitspolitische Aktivitäten. Sie ist eben-falls Mitinitiator des Nationalen Krebsplans sowie Partner der „Nationalen Dekade gegen Krebs“. Die Deutsche Krebshilfe ist der größte private Geldgeber auf dem Gebiet der Krebsbekämpfung – unter anderem der Krebsforschung – in Deutschland. Sie finanziert ihre gesamten Aktivitäten ausschließlich aus Spenden und freiwilligen Zuwendungen der Bevölkerung. Weitere Infos: www.krebshilfe.de.

Das Aktionsbündnis Nichtrauchen e.V. (ABNR) ist ein Zusammenschluss von 20 bundesweit tätigen Gesundheitsorganisationen, die ihre politischen Aktivitäten im Bereich „Förderung des Nichtrauchens/Schutz vor den Gefahren des Passivrauchens“ bündeln. Vordringliches Ziel des ABNR ist es, Maßnahmen zur Eindämmung der Gesundheitsgefahren durch das Rauchen und Passivrauchen auf politischer Ebene anzuregen, zu fördern und zu begleiten. Dem Bündnis gehören folgende Organisationen an: Ärztlicher Arbeitskreis Rauchen und Gesundheit e.V., Bundesärztekammer, Bundeszahnärztekammer, Bündnis Kinder- und Jugendgesundheit e.V., Deutsche Gesellschaft für Angiologie – Gesellschaft für Gefäßmedizin e.V, Deutsche Gesellschaft für Arbeitsmedizin und Umweltmedizin e.V., Deutsche Gesellschaft für Kardiologie e.V., Deutsche Gesellschaft für Neurologie e.V., Deutsche Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin e.V., Deutsche Gesellschaft für Rheumatologie e.V. DGRh, Deutsche Gesellschaft für Sozialmedizin und Prävention e.V., Deutsche Gesellschaft für Thoraxchirurgie e.V., Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen e.V., Deutsche Herzstiftung e.V., Deutsche Krebsgesellschaft e.V., Deutsches Krebsforschungszentrum, Deutsche Lungenstiftung e. V., Deutsches Netz Rauchfreier Krankenhäuser & Gesundheitseinrichtungen, FACT – Frauen aktiv contra Tabak e.V. und die Stiftung Deutsche Krebshilfe. Weitere Informationen bietet das Internet unter www.abnr.de.

Pressekontakt:
Deutsche Krebshilfe
Pressestelle
Buschstr. 32
53113 Bonn
Telefon: 02 28/7 29 90-96
E-Mail: presse@krebshilfe.de
Internet: www.krebshilfe.de
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Quelle: ots

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