Mittwoch, November 27, 2024

Kurt-Josef M. (66) aus Fulda: Ich lebe seit 10 Jahren ohne Puls. Es geht mir sehr gut, ich fühle mich frei und unabhängig

Wiesbaden (ots) –

Erkrankungen am Herzen dulden keinen leichtfertigen Umgang – diese Erfahrung musste Kurt-Josef M. aus Fulda in Hessen machen. Er nahm die Warnung seiner Ärzte nicht ernst und geriet in Lebensgefahr. Die Konsequenz:

An seinem 56. Geburtstag am 25. Juni 2014 wurde ihm als ersten Patienten weltweit Abbotts Herzpumpe HeartMate 3 LVAD implantiert. Seit dem rettenden Eingriff vor 10 Jahren lebt Kurt ohne Puls aber mit der Herzpumpe ein fast normales Leben.

Es begann mit gefühlt harmlosen Atemproblemen, etwa zwei Jahre später hängt das Leben von Bauunternehmer Kurt-Josef M. (im Folgenden Kurt genannt) von einem Tag auf den anderen am seidenen Faden. Aber der Reihe nach: „Ich bekam damals ungewöhnlich schlecht Luft, ließ mich deshalb untersuchen und erfuhr, dass ich Wasser in der Lunge hätte. Dagegen habe ich Tabletten bekommen, aber das Atmen fiel mir kein bisschen leichter“, erinnert sich der Hesse. An der Diagnose kommen Zweifel auf und der Patient wird für weitere Untersuchungen an die Medizinische Hochschule in Hannover (MHH) überwiesen. „Dort haben die Ärzte zu mir gesagt: Die Funktion Ihres Herzes ist stark eingeschränkt, Sie werden in absehbarer Zeit eine Herzpumpe oder ein Spenderherz benötigen. Ich war total überrascht und wollte das nicht wahrhaben. Ich hatte eine eigene Baufirma, war noch jeden Tag im Betrieb und stand mitten im Arbeitsleben. So ein Eingriff kam für mich nicht infrage.“

Wichtig zu wissen: Nimmt die Leistungsfähigkeit des Herzens ab, sprechen Mediziner:innen von einer Herzinsuffizienz. Das Herz ist nicht mehr in der Lage, den Körper ausreichend mit Blut und Sauerstoff zu versorgen, was im Laufe der Zeit lebensbedrohlich wird. In 70 % der Fälle entwickelt sich eine Herzinsuffizienz aus einer koronaren Herzkrankheit (Verkalkung der Herzkranzgefäße) und einem hohen Blutdruck.1

Der Schock, die Entscheidung – und das Happy End

Kurt verlässt mit der bedrohlichen Diagnose die MHH und lebt sein Leben weiter wie zuvor: Auf der Überholspur, was in seinem Fall heißt, dass er in Verantwortung für sein Unternehmen arbeitet bis, ja sprichwörtlich bis zum Umfallen: „Ziemlich genau ein Jahr nachdem ich in der Klinik in Hannover war, bin ich auf der Baustelle zusammengesackt. Ich fiel ins Koma und lag im Krankenhaus in Fulda im Sterben“, berichtet Kurt. Die Ärzte dort sorgen für seine Verlegung in die MHH.

In Hannover wird der Patient darüber informiert, dass es eine neue Generation eines linksventrikulären Herzunterstützungssystems (LVAD) gäbe, die HeartMate 3 Herzpumpe von Abbott. Diese wurde bis dahin noch niemandem implantiert – ob er sich das vorstellen könne? Dass er schließlich ja sagt, sei laut des Patienten das Verdienst des späteren Operateurs Professor Dr. Jan Schmitto gewesen. Der erinnert sich: „Herr M. hatte sein ganzes Leben lang eine sehr stabile Konstitution und praktisch keine gesundheitlichen Beschwerden, er war für den Eingriff ein optimal geeigneter Patient.“ Und es sei selbstverständlich kein riskantes Experiment gewesen, wie Schmitto betont: „Mit dem Vorgängermodell der neuen Herzpumpe hatten wir bereits positive Erfahrungen gemacht, und das HeartMate 3 ist eine Weiterentwicklung.“ Also gibt Kurt grünes Licht: „Ich habe Professor Schmitto gesagt, tun Sie, was Sie verantworten können und geben Sie Ihr Bestes.“ Und Kurt hat es nicht bereut, im Gegenteil: „Ich danke Professor Schmitto, seinem Team und allen Helfern, und auch Abbott von ganzem Herzen. An meinem Geburtstag haben sie mir ein zweites Leben geschenkt.“

Nach der Implantation vom HeartMate 3

Drei Tage nach der Operation sitzt Kurt auf der Bettkante, nach einer Woche läuft er bereits über den Krankenhausflur und schon wenige Tage später ist er auf dem Weg zur Reha. Die soll eigentlich sechs Wochen dauern, aber schon nach der Hälfte der Zeit geht es dem Patienten so gut, dass er beim täglichen Besuch seiner Tochter zu ihr sagt: „Am Wochenende hast du Geburtstag, da grille ich für dich und deine Gäste.“ Die Ärzte sind einverstanden, er braucht nicht wiederzukommen.

So gut es Kurt körperlich unmittelbar im Anschluss an die Operation geht, in der Folgezeit gibt es auch eine schwierigere Phase. „Für ein paar Monate bin ich psychisch in ein Loch gefallen. Ich konnte mich mit der Situation und allem, was da dranhing, einfach nicht anfreunden. Ich habe viel Zeit grübelnd zuhause verbracht“, gesteht Kurt sehr offen.

Eine Änderung seiner Verfassung tritt ein, als Kurt sich wieder betätigt. „Ich habe an meinen Oldtimern und Motorrädern gebastelt, habe Fahrradtouren gemacht, mir ein Wohnmobil gekauft und bin viel verreist. Ab dem Moment, wo mein Kopf mit anderen Dingen beschäftigt war, ging es wieder aufwärts.“ Die Entschlossenheit, mit der sich der Bauunternehmer am eigenen Schopf aus dem Seelensumpf zieht, spiegelt sich in seinem damals neu gewonnenen Lebensmotto wider: „Angst und negative Gedanken bringen nichts. Ich nehme die Situation an, wie sie ist und schaue nur noch nach vorne, nicht zurück.“

Kurts neues Leben mit dem HeartMate 3

Seine Baufirma muss Kurt nach der Implantation aufgeben. Von nun an lebt er ein für ihn ganz ungewöhnliches Leben: mit sehr viel Zeit für sich und immer auf Achse. Er macht Ausflüge mit seinen Oldtimern oder seiner Harley und verbringt, in Abstimmung mit seinen Ärzten, vor allem die Wintermonate gern mit seinem Wohnmobil in wärmeren Regionen wie Spanien oder Portugal. Manchmal trifft er unterwegs Freunde für gemeinsame Unternehmungen, meist jedoch ist er für sich allein. Angst vor medizinischen Notsituationen hat er bei alldem nicht. „Ich fühle mich sicher, weil die Herzpumpe zuverlässig funktioniert. Außerdem habe ich auf längeren Reisen einen Koffer mit Akkus dabei, und natürlich einen Vorrat an Medikamenten, die ich regelmäßig einnehmen muss.“

Entscheidungen treffen und konsequent umsetzen, das kannte Kurt aus seinem Leben als Bauchef, und davon profitiert er bis heute. Über eine „persönliche Hotline“ nimmt er im Falle eines Falles Kontakt zu seinem Operateur Professor Schmitto auf, der ihn bei Bedarf an eine entsprechende Klinik verweisen kann.

Eine regelmäßige medizinische Betreuung bleibt wichtig

So unabhängig Kurt sein neues Leben gestaltet, ohne regelmäßige Kontrolltermine geht es nicht. „Die Nachsorge wird in unserer Abteilung etwa alle drei Monate von spezialisierten und sehr erfahrenen Fachkräften durchgeführt, die sich sowohl medizinisch als auch technisch und psychologisch intensiv um unsere Herz-Patienten kümmern und damit einen großen Anteil an deren Wohlergehen haben“, sagt Professor Schmitto. Dass Patienten nach einem so schwerwiegenden Eingriff wieder zu einem fast normalen Leben finden, gründe darüber hinaus auf einer sicheren Operation, einem verlässlichen LVAD-System wie Abbotts HeartMate 3 sowie Patient:innen, die alle ärztlichen Anweisungen strikt befolgen – so wie Kurt.

Kurt-Josef M. – Seine persönliche Botschaft und Pläne für die Zukunft

„Viele Menschen, denen es von heute auf Morgen nicht gut geht, tun vermutlich erstmal so, als wäre alles halb so schlimm oder verdrängen das. Aber wenn verlässliche ärztliche Diagnosen da sind, die bestätigen, dass es so nicht weitergeht, sollte man nicht wertvolle Zeit vertreichen lassen, so wie ich, sondern die Sache angehen, um Schlimmeres abzuwenden. Und wenn es trotzdem hart auf hart kommt, finde ich es wichtig, dass man sich nicht hängen lässt. Stattdessen aktzeptieren, was ist und möglichst positiv und motiviert in die Zukunft schauen. Mir jedenfalls geht es damit sehr gut. In den kommenden Jahren möchte ich deshalb sehr gern noch nach Norwegen und Irland, also verschiedene Reisen unternehmen. Früher habe ich das wegen der Firma nicht gekonnt, aber heute kann ich es machen wie ich möchte. Wenn ich irgendwo drei Tage stehen will, stehe ich drei Tage, wenn ich zwei Wochen bleiben will, bleibe ich zwei Wochen. Ich fühle mich frei und in jeder Lebenslage unabhängig, das ist eine feine Sache.“

1 Relation Between Modifiable Lifestyle Factors and Lifetime Risk of Heart Failure, Djousse et. al https://jamanetwork.com/journals/jama/fullarticle/184310

Über Abbott

Abbott ist ein weltweit führendes Unternehmen im Gesundheitswesen, das Menschen in allen Lebensphasen zu einem besseren Leben verhilft. Unser Portfolio an lebensverändernden Technologien umfasst das gesamte Spektrum des Gesundheitswesens mit führenden Produkten in den Bereichen Diagnostik, Medizintechnik, Ernährung und generische Markenarzneimittel. Unsere 114.000 Kolleginnen und Kollegen arbeiten für Menschen in mehr als 160 Ländern.

In Deutschland ist Abbott seit über 50 Jahren mit einer breiten Palette an Health-Technology-Produkten und -Dienstleistungen vertreten, unter anderem in den Bereichen Diagnostika und Medizinprodukte. Das Unternehmen beschäftigt in der Bundesrepublik knapp 4.000 Mitarbeitende an acht Standorten. Unter anderem verfügt Abbott über Produktionsstätten in Wiesbaden, Jena und Neustadt am Rübenberge. Am Hauptstandort in Wiesbaden befindet sich darüber hinaus das European Distribution Center.

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Pressekontakt:
Astrid Tinnemans, astrid.tinnemans@abbott.com, 0173 9542375
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Quelle: ots

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