Leipzig (ots) –
CIDP, die chronisch inflammatorisch demyelinisierende Polyneuropathie, ist eine Autoimmunerkrankung, die nicht geheilt, aber behandelt werden kann. Eine der therapeutischen Möglichkeiten ist die Behandlung mit Immunglobulinen, die aus dem Blutplasma freiwilliger Spender hergestellt werden. Zur Behandlung eines Betroffenen ein Jahr lang mit plasmabasierten Medikamenten werden 465 Spenden für deren Produktion benötigt. Um diesen und anderen Erkrankten helfen zu können, ruft Plasmavita zur Plasmaspende auf.
Bei einer CIDP richtet sich das Immunsystem durch eine Fehlsteuerung unbekannter Ursache gegen das körpereigene Nervensystem: Es greift die äußere Hüllschicht der Nervenfasern, die Myelinschicht, an, wobei diese abgebaut wird. Ist diese Schicht geschädigt, findet die Übertragung von elektrischen Impulsen über die beschädigten Nerven nur verzögert oder gar nicht mehr statt. Als Resultat können Muskelschwäche und graduelle Gefühls- und Reflexverluste auftreten. Im Laufe der Zeit kann diese Schädigung zu Lähmungserscheinungen an Armen und Beinen führen.
465 Plasmaspenden, um einen Patienten ein Jahr lang zu behandeln
„Patientinnen und Patienten mit einer Autoimmunerkrankung sind häufig auf plasmabasierte Medikamente angewiesen, so auch CIDP-Betroffene. Mehrere Hundert Plasmaspenden jährlich sind notwendig, um Erkrankte in eine stabile Phase zu bringen und ihnen ein erträgliches Leben zu ermöglichen“, sagt Dr. Behrouz Mansouri, Ärztlicher Leiter der Plasmavita Healthcare GmbH.
Gabi Faust, CIDP-Betroffene und Vorsitzende des Deutsche GBS CIDP Selbsthilfe e.V. besuchte vor kurzem das Plasmavita-Spendezentrum in Frankfurt: „Wenn ich die Krankheit einfach erklären soll, mache ich das meist mit folgendem Bild: Ein Stromkabel hat eine Isolierschicht. Wenn diese beschädigt ist, kann das Kabel seine Aufgabe nicht erfüllen und am Ende kann Schlimmes passieren. Das ist bei der CIDP ähnlich: Die Schutzschicht um die Nervenbahnen ist notwendig, um Impulse richtig weiterzuleiten. Bei der Erkrankung ist es, als wäre ein Kabel beschädigt.“ Bei Spenderin Evelyn Biegler bedankte sich Faust besonders: „Ich kann es gar nicht ausdrücken, wie dankbar wir für ihre Spende sind. Viele von uns Erkrankten können sich ein Leben ohne Plasma-Präparate nicht vorstellen. Danke für Ihre Plasmaspende, durch Plasmaspenden kann ich am Leben teilhaben.“ Für Spenderin Evelyn Biegler war das Treffen der erste Kontakt mit einer Erkrankten: „Ich bin über einen Freund hierher ins Spendezentrum gekommen und ich finde es einfach schön, anderen Menschen zu helfen, mit etwas, das ich habe und das ich gerne hergebe – mein Plasma.“
Aufruf zur Plasmaspende
Das bei Plasmavita gesammelte Plasma wird von Grifols, einem weltweit führenden Unternehmen in der Branche, in einem langwierigen Verfahren zu lebensrettenden Plasma-Medikamenten verarbeitet. Dr. Petros Gatsios, Geschäftsführer der Grifols Deutschland GmbH, sagt: „Das gespendete Plasma ist natürlich die Basis, um diese besonderen Medikamente herstellen zu können. Ohne die Großzügigkeit und das Engagement der freiwilligen Spenderinnen und Spender könnten wir bei Grifols keine Medikamente herstellen und die Versorgung schwerkranker Menschen könnte nicht aufrechterhalten werden.“ Und Gatsios ruft zur Spende auf: „Spenden Sie Plasma! Denn eines ist klar: Ohne Spende keine plasma-basierten Medikamente, keine Therapie und keine Hilfe.“
Weitere Informationen
Unter dem Link www.cidp-info.de sind weiterführende Informationen zur Erkrankung abrufbar. Kontakt zu Selbsthilfegruppen ist beispielsweise über folgende Webseiten möglich: www.gbs-selbsthilfe.de und www.selbsthilfe-pnp.de. Unter www.plasmavita.de sind Informationen rund um die Plasmaspende erhältlich, ebenso wie Informationen zu den Öffnungszeiten der einzelnen Spendezentren und Telefonnummern für eine Terminvereinbarung.
Was ist Blutplasma?
Blutplasma ist der flüssige Teil des menschlichen Blutes. Etwa 90 Prozent des Plasmas besteht aus Wasser und etwa sieben Prozent aus verschiedenen Eiweißen. Diese tragen zur Aufrechterhaltung lebenswichtiger Funktionen des Körpers bei, beispielsweise zur Blutgerinnung und bei der Abwehr von Infektionen.
Um plasmabasierte Medikamente herstellen zu können, wird das Blutplasma von freiwilligen Spenderinnen und Spendern benötigt. Diese müssen mindestens 18 Jahre alt sein und mehr als 50 Kilogramm wiegen. Vor der Spende sollten sie reichlich trinken und eine volle Mahlzeit, möglichst fettarm, zu sich genommen haben. Das Verfahren zur Plasmasammlung, die Plasmapherese, ist seit Jahrzehnten erprobt und entspricht den höchsten Sicherheitsstandards.
Über Plasmavita
Die Plasmavita Healthcare GmbH mit Sitz in Leipzig ist auf die Gewinnung von humanem Blutplasma zur weiteren Verarbeitung zu Humanarzneimitteln spezialisiert. Sie übernimmt eine tragende Rolle bei der Abnahme von Plasmaspenden und damit der Patientenversorgung, da der Bedarf an lebensnotwendigen plasmabasierten Medikamenten stetig steigt. Plasmavita betreibt derzeit Plasmaspendezentren in Annaberg-Buchholz, Chemnitz, Frankfurt am Main, Magdeburg, Mannheim, Saarbrücken und Stuttgart; weitere sind im Aufbau. Die Plasmavita-Spendezentren gehören zu den modernsten in Europa. Sie sind mit den neuesten Plasmapheresegeräten ausgestattet und arbeiten papierlos. www.plasmavita.de
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Quelle: ots