Sonntag, November 24, 2024

Energiesparen beim Trinkwasser birgt Risiken für die Gesundheit

Attendorn (ots) –

Seit dem 1. September gilt die Energieeinsparverordnung, um den Gas- und Energieverbrauch in Deutschland zu senken. Wie eine repräsentative Umfrage von GfK im Auftrag von Viega zeigt, ziehen die Deutschen mit: 86 Prozent der Befragten wollen beim Warmwasser sparen, vor allem beim Duschen. Eigenheimbesitzer senken mittlerweile gar die Temperatur des Warmwasserspeichers, um weitere Energie zu sparen. Das allerdings bringt Risiken für die Gesundheit mit sich. Denn damit steigt die Gefahr von Legionellen.

Energiesparen ist das Gebot der Stunde. Wirtschaftsminister Robert Habeck hatte bereits zuvor an die deutsche Bevölkerung appelliert, beim Duschen zu sparen. Die Energiesparverordnung macht es nun offiziell: Private Haushalte sind aufgefordert, Gas und Energie zu sparen. Eine repräsentative Umfrage von GfK im Auftrag von Viega zeigt, dass man in Deutschland zu Einschnitten bereit ist: 86 Prozent der Befragten wollen Warmwasser sparen, um die Energiekosten zu senken. Und das vor allem beim Duschen (66 Prozent). Weiteres Sparpotenzial sehen 54 Prozent der Befragten beim Spülen, 51 Prozent beim Putzen und Reinigen.

Eigenheimbesitzer*innen gehen verstärkt ins Risiko

Während man im Wirtschaftsministerium diese Zahlen begrüßen wird, dürften weitere Ergebnisse der Umfrage im Bundesgesundheitsministerium eher Sorgen bereiten. Denn beim Warmwassersparen bleibt es nicht. Ein Energiefresser sitzt in den Kellern der Gebäude: In einem Kessel wird gespeichertes Wasser rund um die Uhr auf ca. 60 Grad erhitzt, um die Trinkwasserhygiene aufrechtzuerhalten und für die Nutzung von warmem Wasser aus dem Wasserhahn oder zum Duschen aufzubereiten. Fast die Hälfte der befragten Eigenheimbesitzer*innen (45 Prozent) hat aber mittlerweile die Temperatur ihrer Warmwasserspeicher abgesenkt, um zusätzlich Energie zu sparen. Weitere 25 Prozent denken derzeit darüber nach. Nach den anvisierten Temperaturen befragt, geben 21 Prozent von denjenigen, die schon einmal die Temperatur ihres Warmwasserspeichers reduziert oder zumindest daran gedacht haben, eine Temperatur zwischen 50 und 55 Grad an. Die meisten (43 Prozent) nennen eine Temperatur zwischen 45 und 49 Grad und jeder Fünfte (21 Prozent) gar unter 45 Grad!

Legionellen-Bildung durch abgesenkte Temperaturen vorprogrammiert

Das ist mit erheblichen Risiken verbunden. Denn mit dem Absenken der Temperaturen des Warmwasserspeichers steigt die Gefahr der Verkeimung. „Es ist verständlich, wenn Verbraucher derzeit versuchen, ihre Kosten zu reduzieren. Allerdings wird die damit verbundene Gefahr von Legionellen weithin unterschätzt“, sagt Dr. Christian Schauer, Trinkwasserexperte bei Viega, einem der weltweit führenden Unternehmen im Bereich der Installationstechnik. „Die Temperatur von gespeichertem Warmwasser im Gebäude muss konstant über 55°C gehalten werden. Liegt die Temperatur darunter, vermehren sich gesundheitsgefährdende Keime und Bakterien“, so Dr. Schauer.

Zwischen 15 bis 30.000 Menschen erkranken Schätzungen zufolge in Deutschland jährlich infolge von verkeimtem Wasser an Legionellose, einer schweren Form von Lungenentzündung. Etwa 10 Prozent der Fälle enden tödlich, vor allem bei älteren Personen. Das entspricht 1.500 bis 3.000 Todesfällen und damit in etwa der Zahl an Straßenverkehrstoten. Das Problem ist weit verbreitet: Eine Auswertung von Probenahmen aller Gebäudearten im Betrachtungszeitraum von 2012 bis 2015 ergab bei etwa jedem dritten Gebäude mindestens einmal einen positiven Legionellenbefund. In rund jedem sechsten Gebäude wurde eine Überschreitung des technischen Maßnahmenwerts festgestellt, so dass in der Folge Maßnahmen eingeleitet werden mussten. Diese Zahlen wurden 2018 nochmals bestätigt.

Keine Kompromisse bei der Gesundheit

„Trinkwasserhygiene ist sehr energieintensiv. Aber Energiesparen darf nicht zu Lasten der Trinkwasserqualität gehen“, sagt Ralf Baginski, Chief Technology Officer bei Viega. „Bei der Gesundheit darf es keine Kompromisse geben. Viega arbeitet derzeit an Lösungen, die Einsparungen von Energie im Gebäudebereich ohne Abstriche an der Trinkwasserqualität möglich machen.“

Weitere Informationen unter: viega.com

Über die Studie:

Für die Umfrage hat GfK im Auftrag der Viega GmbH 2.019 Personen zwischen 18 und 74 Jahren in der Zeit zwischen dem 18.08.2022 und dem 29.08.2022 befragt. Zur Gewährleistung einer repräsentativen Stichprobe wurden die Merkmale Geschlecht, Alter, Bundesland, Ortsgröße, Haushaltsgröße und Schulbildung des Haushaltsvorstandes quotiert und gewichtet. Die Befragung der Panel-Teilnehmer*innen erfolgte anhand eines strukturierten Online-Fragebogens.

Über Viega:

Viega ist Experte für gesundes Trinkwasser im Gebäude und zählt zu den Weltmarkt- und Technologieführern der Installationsbranche. Als qualitätsorientiertes Familienunternehmen mit international fast 5.000 Mitarbeitenden verfügt das Unternehmen über 120 Jahre Erfahrung in der Gebäudetechnik. Kernkompetenzen sind der Erhalt und die Weiterentwicklung von Trinkwasserhygiene, Energieeffizienz, Komfort und Sicherheit im Gebäude. An zehn Standorten weltweit entwickelt und produziert die Unternehmensgruppe über 17.000 Produkte und Systeme.

Pressekontakt:
Sarah Herweg
Director Global Brand Strategy & Communication
Tel.: +49 (0) 2722 61-1165
Sarah.Herweg@viega.deKatharina Schulte
Manager Corporate Communication
Tel.: +49 (0) 2722 61-1545
Katharina.Schulte@viega.deAgenturkontakt:Fabian Virgil
Klenk & Hoursch
Tel.:+49 (0) 170 1218163
Fabian.Virgil@klenkhoursch.de
Original-Content von: Viega GmbH & Co. KG, übermittelt durch news aktuell
Quelle: ots

Mehr vom Autor

Innovative Behandlung bei anhaltenden Knieschmerzen: TAPE-Methode im Klinikum Frankfurt (Oder) etabliert

Frankfurt (Oder) (ots) - Das Klinikum Frankfurt (Oder) hat die TAPE-Methode (Transarterielle Periartikuläre Embolisation) etabliert, um Patientinnen...

Plasmaspenden für Patienten mit Alpha-1-Mangel: „Den Mangel im Körper ausgleichen“

Leipzig (ots) - Patientinnen und Patienten mit einem Alpha-1-Antitrypsin-Mangel sind auf Medikamente aus menschlichem Blutplasma angewiesen, ihnen...

VOD begrüßt Stellungnahme: Hochschule Fresenius fordert Berufsgesetz für Osteopathie

Wiesbaden (ots) - In einem detaillierten Positionspapier stellen die damalige Vizepräsidentin der Hochschule Fresenius, Prof. Dr. Stephanie...

Zurkuhlen appelliert an Bundesländer: Mut zur Reform

Berlin (ots) - Die Vorständin des Kuratoriums Deutsche Altershilfe (KDA), Dr. Alexia Zurkuhlen, appelliert anlässlich der Beratung...

Ähnliche Artikel

Advertismentspot_img

Neueste Beiträge

Innovative Behandlung bei anhaltenden Knieschmerzen: TAPE-Methode im Klinikum Frankfurt (Oder) etabliert

Frankfurt (Oder) (ots) - Das Klinikum Frankfurt (Oder) hat die TAPE-Methode (Transarterielle Periartikuläre Embolisation) etabliert, um Patientinnen und Patienten mit chronischen Gelenkschmerzen eine innovative...

Plasmaspenden für Patienten mit Alpha-1-Mangel: „Den Mangel im Körper ausgleichen“

Leipzig (ots) - Patientinnen und Patienten mit einem Alpha-1-Antitrypsin-Mangel sind auf Medikamente aus menschlichem Blutplasma angewiesen, ihnen fehlt ein wichtiges Protein, das die Lunge...

VOD begrüßt Stellungnahme: Hochschule Fresenius fordert Berufsgesetz für Osteopathie

Wiesbaden (ots) - In einem detaillierten Positionspapier stellen die damalige Vizepräsidentin der Hochschule Fresenius, Prof. Dr. Stephanie Heinecke, Prof. Dr. Thomas Wolf, Dekan des...