Montag, Mai 6, 2024

Wie die Apotheken gegen Arzneimittelmangel helfen / Apothekerinnen und Apotheker suchen bei Lieferengpässen nach Alternativen oder fertigen Medikamente selbst an

Baierbrunn (ots) –

In den vergangenen Jahren fehlten immer wieder lebenswichtige Arzneimittel. Dabei galt Deutschland einst als „Apotheke der Welt“. Mit einen Grund für Engpässe bei Präparaten sehen Experten in der Globalisierung der Pharmaindustrie und der Konzentration der Herstellung auf einige wenige Unternehmen. Warum die Apotheken vor Ort so wichtig sind für die sichere Versorgung der Menschen mit Arzneimitteln, zeigt das Gesundheitsmagazin „Apotheken Umschau“.

Frühwarnsystem würde auch Apotheken helfen

Alle Stufen der Arzneimittelproduktion zurück nach Deutschland und Europa zu holen, ist aus Sicht von Gesundheitsökonom Professor Volker Ulrich von der Universität Bayreuth trotz der genannten Probleme nicht sinnvoll: „Globalisierte Lieferketten sind aus ökonomischer Sicht grundsätzlich wichtig und richtig.“ Es komme darauf an, den Rahmen für die Versorgung möglichst robust zu gestalten. Derzeit suchen die EU-Mitgliedsstaaten nach Wegen, ein gemeinsames Meldesystem für Lieferengpässe in der Europäischen Union aufzubauen.

Ein derartiges Frühwarnsystem würde auch Apothekerinnen und Apothekern vieles erleichtern. Denn sie trifft der Wirkstoffmangel ebenfalls: Wenn es zu Engpässen kommt, liegt es an ihnen, nach Alternativen zu suchen. „Manchmal gibt es einen vergleichbaren Wirkstoff, auf den man umstellen kann“, sagt Susanne Koch, Apothekerin und Vorsitzende des Saarländischen Apothekervereins. „Oder wir versuchen, das Arzneimittel aus dem Ausland zu importieren.“ Natürlich können Apotheken viele Medikamente auch selbst als Rezeptur anfertigen – vorausgesetzt, der Rohstoff als solcher steht zur Verfügung.

Hoher zusätzlicher Aufwand für Apotheken

Die angespannte Liefersituation bedeutet einen hohen Aufwand für die Apotheken. Eine Umfrage des Zusammenschlusses der Apotheker in der Europäischen Union (ZAEU) in 27 Ländern ergab, dass Apothekenteams in Europa etwa 5,1 Stunden pro Woche aufwenden, um Lieferengpässe bei Arzneimitteln zu verwalten. „Wir müssen ja nicht nur Alternativen suchen, sondern auch Rücksprache mit dem Arzt halten, gegebenenfalls das Rezept ändern und das Ganze mit Patientinnen und Patienten besprechen“, erklärt Apothekerin Susanne Koch.

Diese Meldung ist nur mit Quellenangabe zur Veröffentlichung frei. Das Gesundheitsmagazin „Apotheken Umschau“ 9B/2022 ist aktuell in den meisten Apotheken erhältlich. Viele weitere interessante Gesundheits-News gibt es unter https://www.apotheken-umschau.de sowie auf Facebook (https://www.facebook.com/Apotheken.Umschau/) und Instagram (https://www.instagram.com/apotheken_umschau/).

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Quelle: ots

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