München (ots) –
Ihre Leben könnten unterschiedlicher nicht sein. Justina ist eine junge Psychologie-Studentin aus Köln, Tamara zweifache Mutter aus Tübingen. Sie beide verbindet eine Erfahrung: Justina ist mit 19 Jahren an Meningokokken erkrankt, Tamaras Tochter Kelly mit sechs Monaten. Was Meningokokken überhaupt sind? Davon hatte Justina zum damaligen Zeitpunkt noch nie gehört, dabei würden sie ihr weiteres Leben beeinflussen: Meningokokken sind Bakterien, die durch Tröpfcheninfektion übertragen werden. (1) Meningokokken-Erkrankungen sind sehr selten, sie können aber innerhalb weniger Stunden lebensbedrohlich verlaufen. (1)
Justina und Tamara teilen ihre damaligen Erfahrungen und ihr heutiges Wissen
Im Video sprechen die beiden Frauen miteinander über das Erlebte und geben emotionale Einblicke in ihre Erfahrungen. Justina und Tamara wollen andere – vor allem Eltern – über diese Erkrankung aufklären, von der viele nicht einmal wissen, dass es sie gibt. Meningokokken-Erkrankungen können jede*n treffen. In den ersten zwei Lebensjahren sowie im Jugendalter treten sie häufiger auf. In Deutschland versterben ca. 10 % aller Patient*innen trotz intensivmedizinischer Versorgung. (2) Mögliche Folgeschäden begleiten Betroffene oft ihr ganzes weiteres Leben lang. Bei einem von fünf Fällen kann es beispielsweise zu Narben oder dem Verlust von Gliedmaßen kommen. (3) Justina und Tamara rufen dazu auf, dass darüber viel mehr aufgeklärt wird.
Grippeähnliche Symptome erschweren eine Diagnose
Die ersten Anzeichen von Meningokokken-Erkrankungen ähneln oft denen einer Grippe. Solch wenig eindeutige Symptome können die Diagnose verzögern. So erging es auch Justina, als sie erkrankte. Sie verspürte zunächst nur grippeähnliche Symptome, hatte Kopfschmerzen und musste sich erbrechen. Erst als sich auf ihrer Haut schwarze Pünktchen bildeten, ging es ganz schnell: Krankenhaus, Isolation auf der Intensivstation, künstliches Koma. Zehn Tage später erwachte sie und erfuhr, dass ihr Leben gerettet werden konnte, jedoch nicht alle Gliedmaßen. Heute mit 24 Jahren ist Justina dankbar, dass sie auch mit amputierten Unterschenkeln und Fingerkuppen in der Lage ist, allein zu leben, zu studieren, zu reisen und Freund*innen zu treffen.
Tamaras Tochter Kelly hatte mit Fieber und Erbrechen zu kämpfen. Zunächst sah das bei der Kinderärztin nach einem normalen grippalen Infekt aus. Als später aber punktförmige Hauteinblutungen dazukamen und sich Kelly überstreckte, war höchste Eile geboten. Im Krankenhaus folgte die Diagnose „Meningokokken-Erkrankung“. Kelly hatte großes Glück, dass die Ärztinnen und Ärzte sie so rasch behandelten und ihr Leben retteten. Folgeschäden konnten bei dem mittlerweile fünf Jahre alten Mädchen bislang zum Glück nicht festgestellt werden.
Unterschiedliche Impfungen für bestmöglichen Schutz
Gegen fünf der in Deutschland häufigsten Meningokokken-Gruppen (A, B, C, W und Y) gibt es Impfungen. Neben der standardmäßig empfohlenen Meningokokken-C-Impfung stehen für einen umfassenden Schutz zusätzlich eine Impfung gegen Meningokokken B und eine Kombi-Impfung gegen die Gruppen ACWY zur Verfügung. Mit ihren Geschichten möchten Justina und Tamara Eltern ermutigen, sich beim nächsten Besuch bei der Kinderärztin bzw. dem -arzt über die unterschiedlichen Impfungen gegen Meningokokken zu informieren.
Weitere Informationen unter www.meningitis-bewegt.de.
(1) BZgA: „Erregersteckbrief Meningokokken“. Verfügbar unter: https://bit.ly/33GX3tY. Juni 2022.
(2) RKI: „Infektionsepidemiologisches Jahrbuch meldepflichtiger Krankheiten für 2019“. Verfügbar unter: https://bit.ly/3dkU3e7. Juni 2022..
(3) Deutsches Grünes Kreuz: „Häufige Fragen und Antworten zu Meningokokken-Erkrankungen“. Verfügbar unter: https://bit.ly/2O8tlaw. Juni 2022..
NP-DE-MNX-WCNT-220004; 06/22
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