Mittwoch, Mai 8, 2024

Was sind dezentralisierte Apps und wie funktionieren sie?

Haben Sie schon von dezentralisierten Apps gehört? Vermutlich schon, andernfalls würden Sie diesen Artikel vermutlich nicht lesen. Dezentralisierte Apps sind eine neue Erscheinung in der sich rasant entwickelnden Welt der Technologie und bergen einige Vorteile für Nutzer. Selbst ein Onine Kasino kann mithilfe einer dezentralisierten App betrieben werden.

Was ist eine dezentralisierte App?

Dezentralisierte Apps werden auch DApps genannt und sind herkömmlichen Apps sehr ähnlich. 

Herkömmliche Apps wie beispielsweise für soziale Medien (Instagram, Facebook) sind zentralisierte Apps. Sie werden von einem zentralen Server aus betrieben, auf dem wiederum Ihre Daten gespeichert werden. Google ist einer der größten Unternehmen, über deren Server Apps funktionieren. Sobald Sie eine dieser Apps verwenden, schicken Sie automatisch Daten an diesen Server. Dies beginnt beim Einloggen und setzt sich bei der Nutzung einer App fort. Was immer Sie innerhalb einer App tun, wird als Nutzerdaten auf diesen zentralen Servern gespeichert. Nun ist jedoch bekannt, dass Datenschutz nicht zwangsweise sonderlich ernst genommen wird. Er besteht zwar, doch werden Ihre Nutzerdaten verarbeitet. Dies hat beispielsweise zur Folge, dass Ihnen Werbung angezeigt wird, zu deren Zielgruppe Sie gehören. Der Nachteil herkömmlicher Apps ist somit die fehlende Privatsphäre. Doch können diese Server auch gehackt werden und falls beim Server der App ein Fehler auftaucht, haben unter Umständen nicht nur Sie, sondern auch andere Nutzer keinen Zugang mehr zu ihr.

Das Problem der Privatsphäre ist seit dem Whistleblower Edward Snowden erst wirklich publik geworden. Immer weniger Menschen fühlen sich unwohl bei dem Gedanken, dass ein Unternehmen sämtliche Daten über sie hat. An dieser Stelle haben sich DApps entwickelt.

Im Gegensatz zu herkömmlichen Apps basieren DApps auf der Blockchaintechnologie, die auch für Kryptowährungen verwendet werden. Kryptowährungen sind ebenfalls dezentral, da der Mittelsmann in Form einer Bank wegfällt. DApps werden nicht über einen zentralen Server betrieben, sondern durch ein Peer-to-Peer-Computernetzwerk. Jeder Bestandteil und jede Funktion einer DApp befindet sich somit auf diversen Computern, die in der ganzen Welt verteilt sein können. Durch die dezentrale Struktur sind bei DApps sowohl Anonymität als auch die Kontrolle über eigene Daten gesichert. 

Vorwiegend werden DApps auf der Ethereum-Blockchain gebaut. Im Prinzip ist Ethereum eine Kryptowährung wie Bitcoin, wurde jedoch für mehr konzipiert als es bei Bitcoin der Fall war. Die Ethereum Blockchain wurde für komplexere Anwendungen entwickelt, damit auf ihr Apps entwickelt werden können. Aus diesem Grund ist Ethereum die zweitbeliebteste Kryptowährung. Es wird immer Bedarf an Ethereum geben, solange weitere DApps entwickelt werden. 

Prinzipien einer DApp

Damit eine DApp wirklich eine DApp ist, muss sie die folgenden Kriterien erfüllen:

  • Open Source: Der Code, mit dem eine DApp erstellt wird, muss öffentlich und somit jedem zugänglich sein. Veränderungen an einer DApp müssen mit ihren Nutzern abgestimmt sein. Sie darf nicht von einer einzelnen Person kontrolliert werden.
  • Krypto-Token: Eine DApp muss durch ein kryptografisches Token gesichert sein. Ein Token sichert Transaktionen innerhalb einer DApp und kann auch für Treueprogramme genutzt werden. Es gibt beispielsweise DApps, bei denen Nutzer automatisch solche Token für die Nutzung erhalten, beziehungsweise damit belohnt werden. Das dezentrale soziale Netzwerk Minds zahlt seinen Nutzern regelmäßig Tokens aus und gibt weitere dazu, wenn beispielsweise jemand Beiträge teilt. 
  • Dezentralisiert: Alle Daten einer DApp müssen auf einer öffentlichen und dezentralisierten Blockchain gespeichert sein

Arten von DApps

DApps gibt es als unterschiedliche Arten, die jeweils für eine bestimmte Nutzung konzipiert sind. Trotz der verschiedenen Arten funktionieren DApps allesamt gleich.

Typ 1

DApps dieses Typs haben ihr eigenes Blockchain-Netzwerk. Viele betrachten Bitcoin als die erste DApp. Als Vergleich können Sie das Betriebssystem Ihres Computers betrachten.

Typ 2

DApps des zweiten Typs basieren auf Typ 1, benötigen jedoch ein Token, um zu funktionieren. Ein Browser könnte man als DApp des zweiten Typen betrachten, wie beispielsweise Dissenter oder Brave.

Typ 3

Eine DApp vom dritten Typ basiert wiederum auf einer DApp des zweiten Typs und macht sich dessen Funktionen zunutze. Die Typ 3-DApp kann beispielsweise dafür dienen, Apps und Webseiten zu entwickeln, die nicht zensiert werden können. 

Wofür werden DApps verwendet?

DApps dienen heutzutage als eine Brücke zwischen dem aktuellen Internet und dem dezentralen Internet der Zukunft. Sie sind häufig durch herkömmliche Browser zugänglich und können für alles Mögliche verwendet werden. Sie sind lediglich noch unbekannter im Mainstream und werden normalerweise von einer Community anstatt von einem großen Unternehmen entwickelt. Durch ihre Eigenschaft Open Source zu sein ergibt sich leider auch eine Sicherheitslücke für Hacker.

  • Wallets: Wer Kryptowährungen kauft, der muss sie in einer sogenannten Wallet aufbewahren. Mithilfe der Wallet können Kryptowährungen auch gehandelt werden.
  • Soziale Medien: Soziale Netzwerke können als DApp stabiler funktionieren, dank ihrer Dezentralität. Anstatt von Nutzerdaten zu profitieren, werden Nutzer für Ihre Teilnahme am dezentralen sozialen Netzwerk belohnt.
  • Spiele: Spiel-DApps sind sehr beliebt. Es lassen sich durch die Blockchain-Technologie ebenfalls nahtlos Zahlungsmöglichkeiten integrieren.
  • Dezentrale Börsen: Krypto-Börsen können als DApp errichtet werden, damit sie für Nutzer sicherer gestaltet sind. Mit ihnen lassen sich wiederum Wallets verbinden.

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