Baierbrunn (ots) – Schon jetzt machen digitale Anwendungen das Leben von Patientinnen und Patienten leichter. Die „Apotheken Umschau“ mit einem Überblick über den aktuellen Stand
Sprechstunden per Video, Rezepte aufs Smartphone, Krankenakten und Impfpass in elektronischer Form: Die Digitalisierung der Medizin schreitet voran. Was aber, wenn künftig die Patienten ihre Hausärztinnen und -ärzte nur noch auf dem Laptop sehen? Wenn Apps den Besuch in der Psychotherapiepraxis ersetzen? Skepsis ist durchaus berechtigt. Doch die Entwicklung birgt auch große Chancen, wie das Gesundheitsmagazin „Apotheken Umschau“ zeigt.
Elektronisches Rezept spart Zeit und Wege
Beispiel E-Rezept aufs Smartphone: Ab 20222 soll das digitale Rezept für apotheken- und verschreibungspflichtige Arzneien die Regel sein. Verschreibt eine Ärztin oder ein Arzt ein Medikament, legt sie/er die Verordnung künftig in einem speziellen Speicher in der Telematikinfrastruktur, dem digitalen Gesundheitsnetz, ab. Wer das nicht möchte oder kein Smartphone besitzt, bekommt einen auf Papier ausgedruckten Code, über den die Apotheke auf das Rezept zugreifen kann.
Vorteil des E-Rezepts: Man kann per Smartphone in Erfahrung bringen, wo die Arznei vorrätig ist. Dann entscheidet man sich für eine Apotheke und löst das Rezept ein – sprich: holt das Medikament ab oder lässt es liefern. So spart das elektronische Rezept Zeit und Wege. Zudem können die verordneten Arzneien von Ärztinnen und Ärzten sowie Apothekerinnen und Apothekern in einen auf dem Chip der elektronischen Gesundheitskarte gespeicherten Medikationsplan eingetragen werden. „Sieht der Apotheker alles auf einen Blick, kann er gefährliche Wechselwirkungen schneller erkennen“, sagt Ralf König, Apotheker und Digitalexperte am „Health Innovation Hub“ des Bundesgesundheitsministeriums.
Apps helfen bei den unterschiedlichsten Krankheiten
Ein weiterer Vorteil der digitalen Medizin ist die Möglichkeit, den Arztbesuch per Computer durchzuführen. Videosprechstunden haben während der Corona-Pandemie einen Boom erlebt. Kranke können viele Kilometer von der Praxis entfernt sein und trotzdem behandelt werden. Ärztinnen und Ärzte sind in der Lage, per Video beispielsweise den Heilungsverlauf von Wunden zu begutachten, mit Diabetikern die Blutzuckerwerte zu besprechen oder Erkältungen zu behandeln. Sind allerdings die Beschwerden aus der Ferne nicht eindeutig zu erkennen, sollte man die Praxis aufsuchen.
Ein Schritt in Richtung digitale Zukunft sind auch Apps auf Rezept. Seit Oktober vergangenen Jahres können digitale Gesundheitsanwendungen, kurz DiGA, verschrieben werden. Sie sollen etwa bei der Therapie von Depressionen, Tinnitus und Schlafstörungen unterstützen (Hilfe bei der Auswahl bietet das Gesundheitsportal apotheken-umschau.de unter www.a-u.de/MyWodC). Die bislang verfügbaren Gesundheitsanwendungen sind im DiGA-Verzeichnis unter www.diga.bfarm.de (https://diga.bfarm.de/de) gelistet. Dort können Patientinnen und Patienten auch einsehen, für welche Krankheitsbilder die Apps infrage kommen. Wer eine DiGA ausprobieren möchte, sollte dies mit Ärztin oder Arzt, Psychotherapeutin oder -therapeut besprechen.
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