Baierbrunn (ots) –
Um Diabetes maßgeschneidert zu behandeln, dafür stehen heute viele Wege offen. Auf dem Markt konkurrieren mehr als ein Dutzend Diabetes-Arzneien aus mehreren Wirkstoffgruppen miteinander, die sich – je nach individuellen Bedürfnissen – für die Therapie einsetzen lassen. In einem gemeinsamen Gespräch mit der Ärztin oder dem Arzt können Menschen mit Typ-2-Diabetes über ihre Behandlung mitentscheiden – so sehen es neue Leitlinien vor. Damit sich Patientinnen und Patienten gut auf das Gespräch in der Praxis vorbereiten können, gibt das Apothekenmagazin „Diabetes Ratgeber“ Tipps.
Mitbestimmung erhöht die Motivation
Am besten ist es, zunächst an einer Diabetes-Schulung teilzunehmen und dabei zu erfahren, worauf es bei der Ernährung ankommt, welche Folgen ein unbehandelter Diabetes haben kann und wie verschiedene Zuckersenker wirken. So gewinnen Patienten einen umfassenderen Einblick und können ihre eigenen Bedürfnisse und Präferenzen besser berücksichtigen. „Das erhöht die Motivation, die Therapie im Alltag konsequent durchzuführen – etwa den Kohlenhydratgehalt von Essen und Getränken zu beachten und die Medikamente zu nehmen“, erklärt Prof. Dr. Ulrich Alfons Müller, Diabetologe in Jena und Mitautor der Nationalen Versorgungsleitlinie zu Typ-2Diabetes.
Einige Tage vor dem Gesprächüber die Therapie gibt es in der Arztpraxis einen Fragebogen, auf dem Betroffene angeben, was ihnen dabei wichtig ist. Alternativ lässt sich das auch direkt bei dem Arzttermin herausfinden, bei dem auch vorab angegebene Wünsche auf dem Bogen besprochen werden. Anhand des aktuellen Blutzuckerwertes und der bisherigen Therapie macht die Ärztin Therapievorschläge und erklärt deren Vor- und Nachteile. Wer sich nicht sofort entscheiden möchte, vereinbart einen weiteren Termin – und informiert sich bis dahin weiter über die Therapiemöglichkeiten, etwa anhand von Infoblättern aus der Praxis.
Neue Bedürfnisse, neue Therapie
Und die weiteren Aussichten? Alle drei bis sechs Monate wird in der Praxis überprüft, ob der vereinbarte HbA1c-Wert erreicht wird oder ob die Behandlung an veränderte Bedürfnisse angepasst werden sollte.
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